[A-DX] ROI in den Salzbuger Nachrichten

[Christoph Ratzer <christoph@xxxxxxxxx>]

Die Salzburger Nachrichten berichten heute (sehr prominent auf Seite  
2!):
73 Christoph

Salzburger Nachrichten, 10. 9. 01

Der Aufstand der ROI-Hörer

Appelle aus aller Welt, Österreichs Auslandsradio nicht einzusparen


WIEN (SN-pur).

"Lassen Sie Radio Österreich International, die Stimme Österreichs in  
der
Welt, nicht verstummen!" - E-Mails dieses und ähnlichen Inhalts langen
derzeit zu Tausenden im ORF-Zentrum ein. Sie kommen aus aller Welt: Aus
Altaussee und Calgary, aus New York und Helsinki, aus Christchurch in
Neuseeland und Coophasul in Brasilien.

Den Absendern sind zwei Dinge gemeinsam: Erstens sind sie treue Hörer  
des
österreichischen Kurzwellenradios und zweitens fürchten sie, dass sie  
das
bald nicht mehr sein werden. Der Grund für diese Befürchtung liegt im  
neuen
ORF-Gesetz. Ihm zufolge werden die Kosten von Radio Österreich  
International
(ROI) ab 2002 nicht mehr vom Staat getragen, sondern sind vom ORF  
selbst zu
bezahlen. Der ORF will deshalb das in den vergangenen Jahren immer  
wieder
gekürzte ROI-Budget nun halbieren - von 90 auf 45 Millionen Schilling.
Hörfunk-Intendant Manfred Jochum glaubt, das mit dieser Summe  
weiterhin ein
seriöser und professioneller Betrieb möglich sei. Viele ROI-Hörer  
glauben
das nicht.

Fix scheint, dass der beliebte Auslandsdienst, der derzeit rund zehn  
Stunden
eigenes Programm pro Tag produziert, künftig viel mehr Sendungen als  
bisher
von den anderen Radioprogrammen des ORF übernehmen muss. ROI bliebe  
dadurch
zwar als Marke erhalten, würde aber seinen unverwechselbaren Charakter
verlieren. Auch die Sendungen in Arabisch und Esperanto dürften dem
Sparstift zum Opfer fallen.

Unter den Hörern, die gegen diesen Sparkurs protestieren, befinden sich
viele Auslandsösterreicher, für die ROI oft die einzige Verbindung zur
Heimat darstellt. Überraschend viele Reaktionen kommen von Deutschen  
aus den
neuen Bundesländern. Sie betonen ihre alte Verbundenheit zu ROI: Zu  
Zeiten
der DDR war der österreichische Auslandsdienst für sie ein wichtiges  
Fenster
in den Westen.


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