Re: [A-DX] Frage zu Funkenstörungen aus Weidezaun

tom.df5jl
Donnerstag, 04. Februar 2021, 17:55 Uhr


Hallo Thomas,

die Weidezaungeräte sind getaktet. Sie erzeugen meist im Abstand von 
etwa 1,3 Sekunden einen elektrischen Impuls von 0,1 - 0,3 Millisekunden. 
Die Spannung liegt bei 2 bis 10 kV, ist aber aufgrund der geringen 
Stromstärke unbedenklich für Mensch und Tier. Im Niederländischen heißt 
der Elektroweidezaun übrigens so etwas wie "Schreckdraht"*  ;)

Da die Spannung so hoch ist, hat es den schönen Nebeneffekt, dass 
hochwachsende Gräßer, die in die Nähe des E-Weidezaunleiters kommen, bei 
dieser Spannung vernichtet werden.

Ich wohne hier auf dem Land und kenne das Problem aus dem 
Empfangsalltag. Denn auch wenn Isolatoren so heißen, durch Dreck und vor 
allem Feuchtigkeit bzw. mangelnder, korrekter Montage bzw. Durchführung 
des spannungsgeladenen "Schreckdrahtes" kommt es sehr wohl zu 
Überschlägen, die man nicht unbedingt sieht, aber deutlich hört. Das Ohr 
ist in dem Fall der bessere Peiler.

Selten kommt es vor, dass der "Schreckdraht" mechanisch beschädigt ist 
und so ein Funke innerhalb der Leiterstrecke überschlägt. Konnte ich 
aber auch schon feststellen. Du schreibst von "braunen Stellen". 
Möglicherweise ist es so eine Überschlagstelle.

Wenn Du nur einen Weidezaun in der Nähe hast, ist eventuell ein 
Ausblenden durch die Antennenposition möglich. Bei mir sind es mehrere 
Dutzend, ein Ausblenden mit der Antenne ist daher nicht mehr möglich. 
Überschlagsstellen "repariere" ich inzwischen selber. Auf meinen 
SDR-Bildschirmshots sieht man die Impulse als waagerechte Streifen. Mein 
Hirn blendet sie schon aus. Ansonsten hilft mir beim TS-590 der 
Noiseblanker NB1 sehr wirkungsvoll.

Guten Empfang, Tom



* schrikdraad


Am 04. Feb.. 2021 um 11:20 schrieb Name gelöscht:

> Hallo,
> schon eine ganze Weile verdriessen diese gepulsten "Pitsch-Pitsch"
> Störungen von einem Weidezaun breitbandig den Empfang. Es handelt sich um
> weiße, kunststoffummantelte Bänder mit eingewebten Drähten. Zum Glück habe
> ich guten Kontakt zum Landwirt, der auch selbst sehr engagiert bei der
> Fehlersuche ist.
> Wir sind mal den Weidezaun abgelaufen und konnten an zwei Stellen leise
> aber deutlich akustisch (per Ohr, ohne Radio) das periodische Knacken
> hören. Da war der Kunststoff etwas braun verfärbt. Er hat diese Stellen
> abgeklemmt, aber die Störungen traten weiter auf.
> Er hat später mal den Weidezaun an die Erde gehalten, da konnte mal aus 3
> Metern entfernung deutlich das Knallen des Funkens hören. Nun ist die
> Frage, durch welchen technischen Vorgang treten die periodischen
> Funkentladungen auf und wie können sie entstört werden?
> Mir ist noch nicht klar, warum das ganze peridisch geschieht? Zur
> Energieeinsparung?
> Der Landwirt meinte, der Stromkreis sei solange offen, wie kein Tier o.ä.
> mit Masseverbindung den Draht berühre. Erst dann wäre der Stromkreis
> geschlossen.
> Die Funkentladung geschieht dennoch permanent.
>   
> Es wäre schön, wenn hier jemand konstruktive Hilfe leisten kann. Danke.
> PS: seht mir bitte meine laienhafte Schilderung nach. Ich bin da technisch
> nicht auf dem höchsten Stand.
>   
> 73 Name gelöscht
> 
>
>
> 
>
>
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