[A-DX] COSMO startet Newsformat auf Ukrainisch / DW: Medien in Russland

Roger Thauer
Samstag, 05. März 2022, 12:50 Uhr


https://www.radionews.de/cosmo-startet-newsformat-auf-ukrainisch/

COSMO startet Newsformat auf Ukrainisch
5. März 2022
|In TopNews
COSMO hat mit der “Deutschlandminute” diese Woche ein tägliches 
Newsangebot in ukrainischer Sprache gestartet. Die Nachrichten richten 
sich an Ukrainerinnen und Ukrainer in Deutschland sowie an ukrainische 
Geflüchtete, die vor dem Krieg in ihrer Heimat zu uns nach Deutschland 
fliehen.
Im COSMO-Programm läuft die ukrainischsprachige “Deutschlandminute” 
täglich um 22 Uhr, direkt vor der polnischsprachigen Sendestrecke. 
Bereits ab 18 Uhr sind die ukrainischsprachigen Nachrichten auf 
cosmoradio.de abrufbar. Das Infoformat ist eine Kooperation von rbb und WDR.

https://www1.wdr.de/radio/cosmo/sprachen/ukrainisch/ukrainische-minute-100.html
https://wdrmedien-a.akamaihd.net/medp/podcast/weltweit/fsk0/266/2664534/cosmoradiopopolskubeitrag_2022-03-04_ukrainischedeutschlandminute_cosmo.mp3




Bei der DW:
z.B.:
https://www.dw.com/uk/%D1%83-%D1%80%D0%BE%D1%81%D1%96%D1%97-%D0%B1%D0%BB%D0%BE%D0%BA%D1%83%D1%8E%D1%82%D1%8C-dw-bbc-%D1%80%D0%B0%D0%B4%D0%B8%D0%BE-%D1%81%D0%B2%D0%BE%D0%B1%D0%BE%D0%B4%D0%B0-%D0%BC%D0%B5%D0%B4%D1%83%D0%B7%D1%83-facebook/a-61008765

In Russland begann offenbar in der Nacht zum Freitag, dem 4. März, die 
Sperrung der Website des Medienunternehmens Deutsche Welle, deren 
Ausstrahlung in Russland zuvor ausgesetzt war, und Mitarbeitern des 
Moskauer Büros wurde die Akkreditierung entzogen. Radio Svoboda und eine 
Reihe anderer Medien wurden gesperrt. Das berichteten Globalcheck und 
der Telegram-Kanal „ZaTelecom“. Laut Globalcheck sanken die Zugriffe auf 
die DW-Website auf 0 Prozent und auf Radio Liberty auf 83 Prozent. In 
Russland stehen auch einigen Nutzern des sozialen Netzwerks Facebook die 
Seiten von „Medusa“, dem russischen Dienst der BBC, zur Verfügung. Am 
Morgen des 4. März kündigte Roskomnadzor offiziell Beschränkungen für 
den Zugang zu den Websites von "Medusa", "Radio Liberty" und dem 
russischen Dienst der BBC an - dies wird im Register der Agentur 
gemeldet. Die Verfügbarkeit von Medusa und BBC liegt laut Globalcheck 
bei 17 Prozent, Facebook bei 37 Prozent. Außerdem öffnen die meisten 
Benutzer den App Store und Google Play nicht.

Am 1. März blockierte Roskomnadzor auf Ersuchen der 
Generalstaatsanwaltschaft die Website des Fernsehsenders Dozhd, und Echo 
of Moscow wurde vom Empfang getrennt. Nach Angaben der Agentur 
veröffentlichten die Websites des Fernsehsenders und des Radiosenders 
Materialien, die zu extremen Aktivitäten und falschen Informationen über 
die Aktionen des russischen Militärs in der Ukraine aufriefen. Danach 
hörte Dozhd (TV Rain) vorübergehend auf zu arbeiten, und der Vorstand 
liquidierte Echo of Moscow und die Website des Radiosenders. 
Roskomnadzor forderte Google außerdem auf, die Anwendung „Echo of 
Moscow“ zu entfernen.

Wegen der Berichterstattung über Ereignisse in der Ukraine
  Darüber hinaus blockierte Roskomnadzor am 1. März die Website von 
Taiga Info aufgrund von Veröffentlichungen über den Krieg in der 
Ukraine. Zuvor war die Website des Studentenmagazins Doxa "wegen einer 
Anleitung, wie man mit Verwandten und Kollegen spricht, die an russische 
Propaganda glauben", gesperrt worden. Die Seiten von Nastoyaschego 
Vremya, New Times, Krym.Realii und die russischsprachige Version von 
Interfax-Ukraine wurden gesperrt. Auf Antrag der 
Generalstaatsanwaltschaft wurden die ukrainischen Ausgaben „Gordon“, 
„Korrespondent“ und „Ukrainska Pravda“ in das Register der verbotenen 
Seiten aufgenommen. Roskomnadzor forderte die Entfernung von Materialien 
aus Novaya Gazeta, Mediazona, Dozhda und anderen Medien, die die 
Ereignisse in der Ukraine als Krieg bezeichneten. Roskomnadzor fordert 
Telegram auf, Bots mit Informationen über das russische Militär zu 
entfernen, „die angeblich auf der Liste der Gefangenen oder Opfer einer 
Spezialoperation in der Ukraine stehen“. Dies ist im Telegram-Kanal der 
Regulierungsbehörde angegeben. Die Agentur glaubt, dass solche 
Telegramm-Bots "darauf abzielen, zuverlässige Daten über Soldaten und 
ihre Familienangehörigen zu sammeln und auf zynische Weise mit den 
Gefühlen von Eltern und anderen Verwandten zu spielen". Die gesammelten 
Informationen könnten für illegale Aktionen verwendet werden, hieß es in 
der Erklärung. Roskomnadzor äußerte sich nicht zu der Situation.


Die DW wird mit den Russen im Dialog bleiben
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Welle, Peter Limburg, wandte sich 
am 3. März an russische Bürger und erinnerte daran, dass das 
Medienunternehmen kein staatliches Medium sei. Sie sieht ihre Aufgabe in 
der Wahrung der Meinungsfreiheit und des freien Zugangs zu 
Informationen. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, im Dialog mit den 
Menschen in Russland zu bleiben. In einem solchen Dialog können wir 
nicht auf die unangenehme Wahrheit verzichten“, sagte Limburg. Die DW 
arbeitet seit 2012 mit Psiphon zusammen, um Lesern Zugang zu gesperrten 
Inhalten sowohl von DW als auch von anderen Plattformen zu ermöglichen. 
Insbesondere die DW bietet Nutzern vielfältige Möglichkeiten, 
Psiphon-Technologie zu nutzen und auf zensierte Informationen 
zuzugreifen. Die Psiphon-Software ist in die DW-Anwendung integriert, 
die für iOS- und Android-Benutzer entwickelt wurde. Daher können 
Benutzer in verschiedenen Ländern, in denen Zensur herrscht, über die 
Anwendung vollen Zugriff auf DW-Artikel, Videos und andere Materialien 
erhalten.


https://www.dw.com/de/medien-in-russland-unabh%C3%A4ngige-stimmen-werden-t%C3%A4glich-weniger/a-60998469
Krieg in der Ukraine
Medien in Russland: Unabhängige Stimmen "werden täglich weniger"

Es klingt wie aus George Orwells dystopischem Klassiker "1984," ist aber 
die bittere Realität für russische Journalisten: In ihrer 
Berichterstattung über Russlands Krieg gegen die Ukraine dürfen sie 
bestimmte Wörter wie Krieg, Invasion und Angriff (von russischer gegen 
die ukrainische Seite) nicht mehr verwenden. Das teilte die 
Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor mit.

Auch wer laut der Regierung im Kreml "Falschinformationen" verbreitet, 
macht sich strafbar. Zu diesen sogenannten "Falschinformationen" gehört 
unter anderem die Aussage, dass die russische Armee in der Ukraine 
zivile Ziele angreift. Alles Lüge, so der Kreml, die "richtigen" 
Informationen kämen allein von staatlichen Stellen. Dabei sieht die 
Weltöffentlichkeit jeden Tag neue Videoaufnahmen von zerstörten 
Wohngebäuden in ukrainischen Städten wie Charkiw, wo Tote aus den 
Trümmern geborgen werden.
.....

Das Ende von Echo Moskwy

Die erste Drohung wurde bereits wahr gemacht. TV-Rain und Echo Moskwy 
wurden abgeschaltet, das heißt, sie können erstmal nicht mehr senden. Am 
Donnerstag dann die nächste Schreckensnachricht für unabhängige 
Journalisten: Der Direktorenrat von Echo Moskwy hat das endgültige Aus 
des Senders beschlossen. Echo Moskwy war in einer ungewöhnlichen 
Situation: Es berichtete zwar unabhängig und ließ viele liberale Stimmen 
zu Wort kommen, gehört aber der staatsnahen Gazprom Media Holding. Diese 
zog dem Sender jedoch jetzt endgültig den Stecker.


roger