[A-DX] "Analoge FM-Radioübertragungen werden heute 90 Jahre alt"

Roger Thauer
Mittwoch, 27. Dezember 2023, 09:05 Uhr


https://radiotoday.co.uk/2023/12/analogue-fm-radio-transmission-system-turns-90-years-old-today/

Analoge FM-Radioübertragungen werden heute 90 Jahre alt, nachdem die 
Technologie am 26. Dezember 1933 patentiert wurde.

Die Sendeplattform wurde als Ersatz für AM erfunden und wird heute von 
Marco Rossignoli, Koordinator von Aeranti-Corallo in Italien, gefeiert.

Diese Technologie war sofort erfolgreich, da sie im Gegensatz zu 
AM-Übertragungen (Amplitudenmodulation) das von den Vakuumröhren in den 
Empfängern erzeugte Rauschen sehr effektiv filterte und außerdem eine 
bessere Klangdynamik bot, was für Musiksendungen von Vorteil war.

Verified Market Research, ein führendes globales Forschungs- und 
Beratungsunternehmen, stellt in seiner Studie "FM radio market size and 
forecast" fest, dass der Wert des frequenzmodulierten Radios im Jahr 
2019 weltweit bei 267,71 Milliarden Dollar lag und dass dieser Wert bis 
2027 auf 458,09 Milliarden Dollar ansteigen wird.

In diesem Zusammenhang erklärte Marco Rossignoli, Koordinator von 
Aeranti-Corallo (dem Verband, der ca. 450 italienische lokale 
FM-Radiosender vertritt): "Das Radiohören in Italien und in vielen 
anderen Ländern basiert immer noch hauptsächlich auf dieser 
Übertragungstechnologie, und deshalb glauben wir, dass die digitalen 
Übertragungen (DAB+ und IP), obwohl sie ein sehr wichtiges Element der 
technologischen Entwicklung darstellen, das sich ständig 
weiterentwickelt und nicht ignoriert werden kann, nicht als Ersatz für 
die Frequenzmodulationsübertragungen dienen sollten".

"Auf diese Weise - so Rossignoli abschließend - können die neuen 
digitalen Technologien die UKW-Übertragungen unterstützen und das 
Radiohören mit neuen Angeboten weiter fördern."


https://de.wikipedia.org/wiki/Frequenzmodulation
Gegenüber einer Amplitudendemodulation (AM) hat ein FM-Demodulator einen 
Modulationsgewinn – er bewertet das Rauschen weniger stark als das 
Nutzsignal. Bei zu geringem Träger-Rausch-Verhältnis (CNR von engl. 
Carrier to Noise Ratio) verliert die FM diesen Modulationsgewinn. Es 
treten durch Phasensprünge Fehler bei der Bestimmung der 
Momentanfrequenz auf, die sich in kurzen Nadelimpulsen im Signal äußern. 
Dieser Verlust des Modulationsgewinnes beginnt unterhalb von 12 dB CNR 
und führt unterhalb 5,5…9 dB CNR (FM-Schwelle[3]) zu einer starken 
Verschlechterung des Empfanges.

Die „Fischchenbildung“ beim analogen SAT-Empfang ist z. B. auf dieses 
Problem zurückzuführen.



https://de.wikipedia.org/wiki/FM-Schwelle
Jede Signalübertragung beansprucht eine minimale Bandbreite, die von den 
Filtern des Empfängers durchgelassen werden muss, um Verzerrungen zu 
vermeiden. Auf dem Übertragungsweg oder auch im Empfänger selbst wird 
immer störendes Rauschen addiert, das geringer als das Nutzsignal sein 
soll. Bei Winkelmodulationen beobachtet man, dass das 
Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) nach dem Demodulator deutlich vom 
Träger-Rausch-Verhältnis (CNR) der modulierten Hochfrequenz vor dem 
Demodulator abweicht:

     Für Signalleistungen unterhalb der FM-Schwelle ist das Rauschen 
erheblich verstärkt.
     Für hohe Signalleistungen verringert die Demodulation das Rauschen.

Der Übergang zwischen beiden Bereichen wird als FM-Schwelle bezeichnet. 
Der konkrete Wert der FM-Schwelle hängt unter anderem vom verwendeten 
Modulationsindex und der Art des FM-Demodulators ab. Übliche Werte 
liegen bei einem Signal-Rausch-Verhältnis des modulierten Trägers im 
Bereich von 10 bis 20 dB.

Bei der Amplitudenmodulation (AM), diese zählt nicht zu den 
Winkelmodulationen, degradiert das SNR kontinuierlich. Das ist ein 
Grund, weshalb beim Flugfunk AM verwendet wird.




roger