[A-DX] Auflösung der öffentlichen Medien in Polen - Empörung vs. Zufriedenheit

Roger Thauer
Donnerstag, 28. Dezember 2023, 19:21 Uhr


https://www.polskieradio.pl/400/7764/Artykul/3307025,aufl%C3%B6sung-der-%C3%B6ffentlichen-medien-emp%C3%B6rung-vs-zufriedenheit

  Auflösung der öffentlichen Medien: Empörung vs. Zufriedenheit
28.12.2023 12:41
Nach der Entscheidung von Kulturminister, Bartłomiej Sienkiewicz, die 
staatlichen Medienunternehmen TVP, Polskie Radio und die Polnische 
Presseagentur zu liquidieren, ist eine Lawine von Kommentaren aus 
verschiedenen politischen Lagern im Internet losgebrochen.

Der PiS-Sprecher, Rafał Bochenek, halte demnach eine solche Auflösung 
für rechtswidrig. Seiner Ansicht nach können die öffentlichen Medien 
nicht liquidiert werden, da „ein solches Verfahren im Rundfunkgesetz 
nicht vorgesehen ist". Die Walze der Gesetzlosigkeit unter der Führung 
von Tusk, Hołownia und Sienkiewicz, sei dabei, Polens Demokratie zu 
zerstören. Sie würden darauf abzielen, den Zugang der Bürger zu 
verlässlichen Informationen einzuschränken und jede öffentliche 
Kontrolle über ihr Handeln auszuschalten, findet der PiS-Politiker. Geht 
es nach Bochenek, könnten nur die Bürger sich dieser totalen Macht 
entschlossen widersetzen, so das Blatt.

Laut dem linken Abgeordneten Tomasz Trela habe indes Präsident Andrzej 
Duda die Liquidierung der öffentlichen Unternehmen ermöglicht. Statt auf 
polnische Bürger zu hören, habe er Kaczyńskis Berater und Jungs 
vertraut. Und daraus sollte Andrzej Duda für die Zukunft entsprechende 
Schlüsse ziehen, so der Abgeordnete.

Einer der Vorsitzenden der rechtsradikalen Konföderation sei hingegen 
zufrieden mit der Entscheidung der Regierungskoalition. Sławomir Mentzen 
bedauere nur, dass es sich nicht um eine echte Entscheidung handle, 
sondern um einen Teil der internen Streitigkeiten zwischen der PiS und PO.

Der ehemalige Minister für Kultur und Nationales Erbe stelle hingegen 
fest, dass der ganze Prozess nicht ordnungsgemäß durchgeführt werde. 
Piotr Gliński (PiS) nach, erfordere er eine Gesetzesänderung. In seiner 
derzeitigen Form verstoße die Liquidierung der öffentlichen Medien gegen 
das Rundfunkgesetz. Dieser Prozess müsste mit einer Gesetzesänderung 
beginnen, so Gliński.

Quelle: Super Express/ps