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[A-DX] DVB-T in Österreich


  • Subject: [A-DX] DVB-T in Österreich
  • From: Christoph Ratzer <dx@xxxxxxxxx>
  • Date: Mon, 06 Sep 2004 20:47:03 +0200

Weiterleitung von Wolf Harranth:

Erste Erkenntnisse über digitales Fernsehen in Österreich
 
Mit 31. August 2004 fand der Testbetrieb für digitales terrestrisches
Fernsehen (DVB-T) und die Erprobung von interaktiven TV-Zusatzdiensten auf
Basis des europäischen Software-Standards MHP (Mulimedia Home Platform) in
Graz sein Ende. Der detaillierte Abschlussbericht, insbesondere was die
genauen Ergebnisse der begleitenden Marktforschung betrifft, wird im
Spätherbst veröffentlicht werden, dennoch können die vier Kernpartner,
Österreichischer Rundfunk, Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH, Siemens
AG Österreich und Telekom Austria AG bereits jetzt eine erfolgreiche
Zwischenbilanz ziehen. 13 grundsätzliche Ergebnisse und Erkenntnisse werden
heute von der RTR-GmbH veröffentlicht (unter http://www.rtr.at abrufbar).

"Der Testbetrieb wurde und wird von Experten in zahlreichen europäischen
Ländern mit großem Interesse verfolgt. Die Erkenntnisse fördern unmittelbar
die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle der Rundfunk-Veranstalter, wie des
ORF und der österreichischen Privat-TV-Anbieter. Die Ergebnisse dienen
darüber hinaus der weiteren Entwicklung im Bereich der Geräteindustrie, der
Frequenzplanung sowie des MHP-Standards", erklärt Dr. Alfred Grinschgl,
RTR-Geschäftsführer für den Fachbereich Rundfunk.

In den Monaten Juni und Juli konnten die 150 Testhaushalte, die von
Fessel+GfK und dem steirischen Unternehmen "evolaris" ausgewählt und mit
MHP-fähigen und Rückkanal-tauglichen Set-Top-Boxen ausgestattet wurden, ein
Bouquet aus vier TV-Programmen empfangen: ORF1, ORF2, ATV+ und "!TV4GRAZ",
ein eigens zusammengestelltes 24-Stunden-Programm mit Sendungsinhalten von
insgesamt sieben Fernsehveranstaltern (ORF, ATV+, goTV, ProSieben Austria,

SAT.1 Österreich, Steiermark 1 und Aichfeld TV).

Jeder dieser Sender entwickelte zu seinen Programmen digitale Zusatzdienste,
die über ein MHP-Portal zu bedienen waren. Durch die Herstellung eines
kompletten Kreislaufes für interaktives Fernsehen inklusive
Rückkanalanbindung und Rechenzentrum konnten auch "vollinteraktive"

Anwendungen wie die Bestellung von Produkten, Votings und die Platzierung
von Wetten bei Fußballspielen erprobt und erfolgreich umgesetzt werden.

Ende Juli wurde der Sonderkanal "!TV4GRAZ" planmäßig eingestellt, die
Testhaushalte konnten aber weiterhin die Programme ORF1, ORF2 und ATV+ mit
den jeweiligen MHP-Applikationen empfangen.

Neben der Erforschung der Verbraucherakzeptanz von interaktiven
Zusatzdiensten lieferte dieser Testbetrieb einen wertvolles Know-how für
österreichische Fernsehanbieter - ORF wie Privat-TV-Anbieter - und die am
Design und der Programmierung der MHP-Applikationen beteiligten
IT-Unternehmen (Bearing Point, Siemens, Sony Net Services).

Dieser Know-how-Aufbau erfolgte plattformunabhängig, die gewonnenen
Erkenntnisse kommen nicht nur der Digitalisierung der terrestrischen
Verbreitungsform zugute, sondern der Digitalisierung des Rundfunks
insgesamt. Die in Graz gesammelten Erfahrungen können Fernsehveranstalter
nun auf sämtlichen Plattformen für digitales Fernsehen (Kabel, Satellit und

Terrestrik) einsetzen. Der Testbetrieb wurde aus Mitteln des bei der
RTR-GmbH eingerichteten Digitalisierungsfonds und der steirischen
Wirtschaftsförderung (SFG) gefördert.

Der Grazer Testbetrieb hat die unmittelbare Konsequenz, dass Österreich
eingeladen wurde, an einem internationalen Informations-Netzwerk aus
vergleichbaren regionalen DVB-T-Projekten namens "DICE" ("Digital Innovation
through Cooperation in Europe") teilzunehmen. Unter der Federführung des
Wirtschaftssenates von Berlin nehmen neben Österreich (vertreten durch die
RTR-GmbH und das Institut für Kommunikationsnetze und
Satellitenkommunikation an der TU Graz) auch Projekte aus folgenden
Mitgliedsstaaten der EU teil: Schweden, Dänemark, Großbritannien, Ungarn,
Polen und Litauen. Ziel dieses Netzwerkes, das aus Mitteln des
EU-Förderprogramms InterregIIIc gefördert wird, ist es, in den nächsten zwei
Jahren auf Basis der in den jeweiligen Einzelprojekten gemachten Erfahrungen
gemeinsame Lösungsansätze zu den Herausforderungen, die sich im Rahmen der
Digitalisierung stellen, zu erarbeiten.


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Prof. Wolf Harranth  wolf.harranth@xxxxxx
ORF-Österreichischer Rundfunk
A-1040 Wien, Argentinierstr. 30A
Fon +43(1)-501 01-160 71 


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