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Re: [A-DX] Gemeinschaftsschüssel?


  • Subject: Re: [A-DX] Gemeinschaftsschüssel?
  • From: Christof Proft <cproft@xxxxxxxxx>
  • Date: Sun, 05 Sep 2004 16:04:53 +0200

Hallo Peter,

habe selber in gleicher Situation (8-Familien-Haus) eine 20-Teilnehmeranlage für Astra und Eutelsat eingebaut.

Dazu benötigst Du:

1 Satschüssel mit 2 LNC's (Eutelsat im Brennpunkt, Astra schielend, Schüsseldurchmesser 100-120 cm

1 Verteileinheit (Multiswitch) mit 9-11 Eingängen und 20 Ausgängen, bei mir: TechniSat 11/20 Hausstation www.technisat.de

20 Antennensteckdosen mit Satausgang (bei Doppelanschlüssen entsprechend weniger Doppeldosen , hier werden dann direkt 2 Leitungen angeschlossen)

evtl. terrestrische Antennen für VHF, UHF und UKW, diese können über gemeinsame Leitung oder über Weiche an den Multiswitch angeschlossen werden.
Über die terrestrische Antenne kann auch Dvb-T empfangen werden.
Man kann auch einen Kabelanschluß anschließen, muß dann natürlich für die Anzahl der angeschlossenen Teilnehmer bezahlen oder sich nicht erwischen lassen (eigentlich nur interessant, wenn es Lokalprogramm nur über Kabel gibt).

8 Leitungen von den LNC's an der Schüssel zum Multiswitch

20 Leitungen zu den einzelnen Anschlußdosen in den Wohnungen

jede Menge Kabel also, Kabel muß unbedingt dämpfungsarm und mit 90 dB Schirmungsmaß sein (kein Baumarktschrott)

F-Stecker, möglichst Crimpstecker (und die passende Zange dazu)

Im Altbau ist es sinnvoll, die Anschlußleitungen durch nicht mehr verwendete Kamine zu verlegen. Der Multiswitch kommt je nach Leitungsverlauf entweder in den Keller oder auf den Dachboden. Bei mir hängt er im Keller, da die Schüssel an einem Anbau hängt und die Leitungen durch den Keller verlaufen. Insgesamt sind bei mir 750 Meter Kabel verlegt (alleine 8*35m Schüssel-Multiswitch).

Du kannst die Anlage natürlich an eigene Bedürfnisse anpassen:
kein Eutelsat: 1 LNC und 4 Leitungen weniger, Schüssel 90-100 cm
Multiswitch mit 5 (4 Sat-), statt 9 Eingängen
nur Astra Digital: nur 2 Leitungen LNC-Multiswitch, die analogen brauchen nicht belegt zu werden kein terrestrischer Empfang: keine terrestrischen Eingänge am Multiswitch erforderlich

Hier noch zwei Postings, die ich in den c't-Foren dazu losgelassen habe:

Re: Welche Alternative für Mehrfamilienhaus?
Christof Proft	

Hallo,

(zur Umsetzung von SAT-Signalen auf TV-Frequenzen):

das was Ihr da vor habt, nennt sich Kanalaufbereitung. Dabei wird
JEDER zu empfangende Sender in der Kopfstation EINZELN mittels
Sat-Empfangsteil empfangen und anschließend auf einen Fernsehkanal
umgesetzt.
Derartige Anlagen rechnen sich eigentlich erst ab etwa 100
Wohneinheiten (große Wohnanlagen).

Die Installation von lauter Einzelantennen gibt dem Haus schnell
einen MultiKultiGetto-Touch, insbesondere, wenn mehr Schüsseln als
Wohnungen vorhanden sind.

Sinnvoller wäre entweder die Installation einer
Gemeinschafts-Satellitenanlage, wobei meistens neue Leitungen
sternförmig vom zentralen Verteiler (Multiswitch) in die Wohnungen zu
legen sind, da die Dosen bei Kabelanlagen meistens hintereinander an
einem oder mehreren Kabelsträngen angeordnet sind.
Alternativ kann man auch ein spezielles Einkabelsystem (z.B.
Technisat) verwenden, wo alle interessanten Sender von ASTRA auf
Empfangsebene umgesetzt werden. Da braucht man zwar noch Sat-Receiver
für, aber keine einzelne Leitung zum Multiswich mehr, da nich jeder
Receiver Empfangsebenen schalten muß.

Bei allen Lösungen braucht es bei den Teilnehmern neue Dosen und
einen Sat-Receiver, sinnvollerweise gleich ein digitales Gerät.

Auf Dauer dürften diese Lösungen aber billiger als die Beibehaltung
des Kabelanschlusses sein, zumal die Betreiber ihre Investitionen,
die jetzt als Antwort auf die dank DVB-T und Sat-Anlagen gemacht
werden müssen, langfristig wieder reinzuholen gedenken.

...

Selber habe ich im eigenen 8-Familien-Haus eine Astra/Eutelsat-Anlage
der bekannten Firma aus Daun installiert (Eigenleistung, Material
etwa DM 3000,-).
Damit habe ich dann für 5-8 Jahre Ruhe und einen Mehrwert für die
Mieter (und für mich, wohne auch dort). Installation erfolgte in
Eigenleistung, anderenfalls wäre das erheblich teurer geworden und
hätte Umlage auf die Mieter erfordert. So konnte ich das vermeiden
und dank der Vielzahl der Programme empfängt man auch einen Großteil
der ausländischen Sender, damit braucht es keine Baumarktschüssel
mehr an der Fassade, weil jeder das bekommt, was er braucht (für alle
Fälle gibt es aber auch noch einen Motageort für zusätzliche Antennen
hinterm Haus).

...

Re: TechniSat gigaSwitch 11/20 + Sat-Sternverteilung
Christof Proft	

Hallo,

> Es geht jedoch absolut nicht über eine Sat-Sternverteilung. Kabel
> oder DVB-T kann man da übrigens ganz nebenbei auch noch mit
> einspeisen (z.B. falls es eines Tages Lokalsender gibt, die nur per
> DVB-T senden)

> Der TechniSat GigaSwitch hat Überspannungsschutz und
> Schräglagenkompensation (Sat-Slope, "d-box-Wunder") gleich mit drin.
> (hohe Frequenzen werden stärker verstärkt als niedrigere, damit am
> Ende des Kabel alle Frequenzen ca. gleich stark ankommen)
>
> Die Leerrohre werden vermutlich zu dünn sein (7 mm sollte
> Sat-koaxkabel schon haben, ausserdem MINDESTENS 90 db Schirmungsmaß,
> da sonst die ZF von Pro7 von DECT-Telefonen gestört wird)
> Also wände aufstemmen. Dafür leisten die pneumatischen 30-Euro
> Bohrhämmer von Hornbach, Aldi, Plus, Penny, etc. sehr gute Dienste
> (Ohrenschützer und Schutzbrille nicht vergessen!)

yep, in Altbauten hat es meistens (nach Modernisierung) reichlich
tote Kamine, wenn die Gebäude früher für Ofenheizung ausgelegt waren.
Da hängt man dann den Switch in den Keller oder Dachboden und bohrt
in den Wohnungen die toten Kamine an, um die Leitungen zum
Multiswitch zu führen.
Bei mir sind im 8-Familienhaus 745m Kabel verbaut, da die Schüssel
hinten an einem Anbau hängt und die Kabel durch den ganzen Keller zum
Multiswitch laufen (8 Leitungen zu jeweils 34 m). Dazu kommen dann
die Kabel in die Wohnungen (je WE min 2 Anschlüsse) und auf den
Dachboden zur terrestrischen Antenne.
Der TechniSwitch 11/20 ist zwar nicht ganz billig, aber äußerst
zuverlässig und kommt mit Leitungslängen bis zu 75 m klar. Nur
vernünftiges 90 dB-Kabel und Crimpstecker verwenden, keine
Baumarktschei**e!

Die billigen (russischen?) Bohrhämmer sind durchaus zu empfehlen,
wenn man nicht täglich damit arbeitet (sind halt lauter und schwerer
als die Hilti oder Split, kosten aber nur einen Bruchteil).

Gruß

Christof

...

Hope that helps...

Gruß

Christof

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