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[A-DX] "Standard": ORF und Kanzler lösen Vertrag über Radio Österreich International


  • Subject: [A-DX] "Standard": ORF und Kanzler lösen Vertrag über Radio Österreich International
  • From: Harald Aichmayr <harald.aichmayr@xxxxxxxxx>
  • Date: Sat, 24 Jun 2000 08:05:26 "GMT"

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http://derStandard.at vom 23.6.2000 18:31 MEZ
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"Standard": ORF und Kanzler lösen Vertrag über Radio Österreich International

Konturen des geplanten ORF-Gesetzes: Aufsichtsgremien werden infrage gestellt

Nach Informationen des "Standard" haben ORF und Bundeskanzleramt dieser Tage jenen Vertrag einvernehmlich aufgelöst, der die Basis von Radio Österreich International darstellt. Geregelt wurden in dem Kontrakt, in welcher Form der ORF den im Rundfunkgesetz verankerten Auslandsdienst ausstrahlt und die Zahlungsmodalitäten für den (immer knapper) regierungsfinanzierten Sender. Für eine Bestätigung waren weder ORF-Generalintendant Gerhard Weis noch Kanzlersprecher Florian Krenkel erreichbar. Insider vermuten einen Zusammenhang mit dem geplanten neuen ORF-Gesetz.

Noch, sagt Gerhard Popp, wurde über Einzelheiten des neuen ORF- Gesetzes nicht diskutiert. Der Sprecher von VP-Mediensprecher Wilhelm Molterer und Medienverhandler der Volkspartei: "Unsere Prioritäten liegen beim Privatradiogesetz und der neuen Medienbehörde." Die freilich könnte nach "Standard"-Informationen mehr als erwartet mit dem Küniglberg zu tun haben.

"Absurde" Kommission

So hat Peter Westenthaler, FP-Klubobmann und ORF-Aufsichtsrat, nach Angaben aus Kuratorenkreisen in der jüngsten Sitzung des ORF- Aufsichtsgremiums erklärt: Die Kommission zur Wahrung des Rundfunkgesetzes sei ein "absurdes" Gremium, das es aus Westenthalers Sicht "abzuschaffen" gelte.

In dieser Sitzung beschlossen VP- und FP-Kuratoren, wie berichtet, ein externes Institut mit der Überprüfung der Objektivität von "Journal Panorama"-Sendungen zu beauftragen. Dafür wäre laut Gesetz die Kommission zuständig, kritisierten die ORF-Journalisten. Sonja Puntscher-Riekmann, ORF-Kuratorin der Grünen, sieht darin „einen Anschlag auf die Unabhängigkeit“ der öffentlich-rechtlichen Anstalt.

FP-intern werden "noch völlig unausgegorene" Überlegungen zu den ORF- Gremien nicht dementiert. Nachgedacht wird etwa, die Kommission durch einen "Senat zur Wahrung des ORF-Gesetzes" in der geplanten Medienbehörde zu ersetzen. Die bestehende Kommission hatte vor allem dank Beschwerden der FPÖ und ihres damaligen Parteianwaltes und heutigen Justizministers Dieter Böhmdorfer gegen ORF-Programme Hochbetrieb. Und beschied sie häufig abschlägig, erinnern sich Kuratoren.

In der Medienbehörde könnte zudem die Hörer- und Sehervertretung aufgehen. Als Nachfolgemodell wird ein für ORF wie Privatsender zuständiger "Medienrat" erwogen. Auch der Gedanke gilt freilich als "unausgegoren".

"Noch nicht diskutiert" wurde laut VP-Verhandler Popp über die mit schöner Regelmäßigkeit kolportierten Pläne, statt zwei nur noch einen TV-Intendanten vorzusehen. Popp zum Fahrplan: Mit Anfang 2001 sollen die Gesetze zu Privatradio und Medienbehörde in Kraft treten, Mitte 2001 dann Privatfernsehgesetz und ORF-Gesetz. (Standard)



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