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Re: [A-DX] Nachbearbeitung


  • Subject: Re: [A-DX] Nachbearbeitung
  • From: "Dr. Matthias Zwoch" <zwoch@xxxxxx>
  • Date: Tue, 15 Feb 2005 20:53:28 +0100

Michael Schnitzer schrieb:

.... Die Nachbearbeitung der Aufzeichnung am PC erfolgt dann mittels Audio-Editor (z.B. Goldwave).
Der letzte Satz von Michael wirft bei mir eine banale, aber doch entscheidende Frage auf: sollte man wirklich Aufnahmen digital nachbearbeiten, damit sie besser/verständlicher klingen? Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, wie es Michael auf seiner Homepage macht, aber meines Erachtens sollte dann ein Hinweis auf der Page >erscheinen, dass die Aufnahmen nachbearbeitet worden sind, sonst wundert sich doch jeder, dass er selber ein solch sauberes Signal beim Empfang nicht zu Stande >bekommen hat.
Irgendwie ist das eine "Glaubensfrage", bitte nicht falsch verstehen ;-)
Also wie sollte mann es halten mit den Mitschnitten?
Um Himmels Willen! Unter Nachbearbeitung verstehe ich lediglich das Schneiden, also die Auswahl einer passenden Sequenz von max. 60 sec, auf der in der Regel die ID zu hören ist. Allenfalls versehe ich die Aufnahme noch mit einem Fade-in bzw. Fade-out. Das war's dann aber auch! So praktiziere ich es jedenfalls im Audioarchiv meiner Webseite. D.h., so wie sich die Mitschnitte auf meiner Webseite anhören, so kamen sie auf meinem alten NRD-525 auch herein. Im übrigen: Auch Goldwave (oder ein äquivalentes Programm) kann nicht zaubern. Wenn ich an den "Grasnarbenempfang" von heute Abend denke (PNG auf 4960), so kann ich ein solches Signal auch nicht aufmöbeln.

Um Himmels Willen! Wer einen DSP-Empfänger hat mit x und sechzig Filterbreiten, Rauschunterdrückung und Multinotch - was empfängt der nun? Ein nachbearbeitetes Signal oder was? Und wenn das Signal da aus dem DA-Wandler schlussendlich rauskommt, ist das dann ein Sakrileg, wenn
es in den nächsten AD-Wandler reingeht (bei mir tut das Timewave)
und nochmal aufgehübscht wird und dann wieder aus einem DA-Wandler
rauskommt um sofort in der Soundkarte in den nächsten AD-Wandler zu
purzeln? Und wenn ich dann einen Makel an der Aufnahme finde, weil der
Filterbereich doch 100 Hz zu breit war, ist dann die Ethik verletzt, wenn ich die auch noch abschneide? Wer A sagt, darf auch B sagen. Wenn man mit modernen Empfängern hört, dann kann man auch nachbearbeiten. Ich jedenfalls halte es so. Man kann in ein Signal ja
letztlich nichts einbauen, was nicht empfangen wurde. Und das macht die
Authentizität aus. Das man aus dem Signal nachträglich ausbaut, was stört (wenn es denn überhaupt möglich ist) gehört für mich zum dxen.
73 de Matthias


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