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Re: [A-DX] DAB: Jetzt wirklich Dead and Buried


  • Subject: Re: [A-DX] DAB: Jetzt wirklich Dead and Buried
  • From: Christof Proft <christof.proft@xxxxxx>
  • Date: Tue, 22 Jan 2008 15:56:22 +0100

Hallo,

Wolfgang Thiele schrieb:

In beiden Fällen scheint es sich aber um klassische Lagerhüter zu handeln. Das dürfte nicht zuletzt dem Preis geschuldet sein. Äußerlich sahen die Teile aus wie typische Brüllwürfel für die Küche, nur der Preis lag dann schonmal im dreistelligen Bereich. Das dürfte viele Kunden abgeschreckt haben, die auch kaum verstehen dürften, warum dieses Gerät, aus dem genauso Schlager herausplärren wie aus dem UKW-Radio für 19,99 EUR, 6 mal so teuer sein muss.

Vor einigen Wochen haben wir Versuche im Rahmen unseres monatlichen Hobbytreffens in einem eifelzugewandten Vorort von Aachen gemacht. DAB vom Sender Stolberg war nicht komplett störungsfrei aufzunehmen, die UKW-Programme problemlos. Das Gerät war ein Geschenk zur Pensionierung, etwa 150,- (der Kollege liest hier nicht mit). Wenn die DAB-Versorgung in der Fläche so aussieht, sollte man das vergessen. UKW bekomme ich immer und überall in D, vermutlich auch in A.

DAB bietet gegenüber UKW keine Vorteile, die immer wieder angeführten "multimedialen Zusatzinformationen", die es ja auch bei DRM geben sollte, nutzt kein Mensch. Warum sollte ich auch einen PC anschließen, um vorgekaute html-Seiten zu empfangen, wenn ich mich beim nächsten hotspot einloggen kann... Warum sollte ich als Hersteller das Gerät 30 Euro teurer machen, um ein ensprechendes Display nebst Ansteuerung für nicht nachgefragte Informationen einzubauen, bringt mich der wirtschaftliche Erfolg dieser Maßnahme nur näher an "Rudis Reste Rampe".

DVB-T und DVB-S bringen hingegen einen tatsächlichen Mehrwert, selbst außerhalb der Ballungsräume kann ich jetzt ein Dutzend ÖR-Sender empfangen und dank des digitalen Signals ohne großen Aufwand speichern. Früher war das eine echte Murkserei, mit Kabelfernsehen, manuell zu programmierenden analogen SAT-Receivern, hirschgeweihartigen Dachantennen und bierkastengroßen Viedorecordern. Heute ist der SAT-RX mit Festplatte so groß wie eine VHS-Cassette (Dreambox 600PVR).

2001 hatten wir auf dem DX-Camp am Großen Parsick zwei OM zu Besuch, die in Duisburg einen Laden für Funktechnik betrieben. Damals waren wir bereits übereinstimmend der Meinung, daß die Einführung von DAB als gescheitert anzusehen ist. Nur der Brutkasten "Fördergelder" hat das halb totgeborene Kind bis heute überleben lassen.

Dennoch werden auf eBay für die terratec DR-Box 1, ein DAB-RX mit beiden Bändern und zusätzlicher Anbindung über USB zur Steuerung und Aufzeichnung über PC, noch bis zu 100,- bezahlt. Der Neupreis war 2001 bei 650,- DM.

Mal sehen, wann jetzt wer abschaltet, wenn der Bimbestopf alle ist...

vy73

Christof
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