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[A-DX] Störungssuche



Geschehen: gestern. Vielleicht ein Denkanstoß für alle, die ihre
örtliche Störsituation als unveränderlich hinnehmen und nur noch von
entlegenen Wanderparkplätzen aus dem Hobby nachgehen.

Nach Wochen der Ruhe erschien bei mir gestern wieder eine heftige
Störung durch ein Schaltnetzteil: von der oberen Mittelwelle bis etwa
10 MHz standen diese gezackten, etwa 10kHz breiten Störsignale im
Abstand von 70 kHz. Dank meines Haus-Netzfilters erreichten die
Störungen maximal S=9, waren aber trotzdem allen DX-Bestrebungen auf
den Tropenbändern höchst abträglich.

Um solche Störer einigermaßen bequem peilen zu können, habe ich mir
vor kurzem einen Sanshin  Direction Finder FR662B für 25 Euro
ersteigert. Ein Bild davon gibt es hier:
http://dc142.4shared.com/download/124513942/8f5f1f77/Peilgeraet_Sanshi
n.jpg

Es stellte sich leider sehr schnell heraus, dass die Peilung des
Signals nicht möglich war. Von verschiedenen Standorten aus ergaben
sich widersprüchliche Richtungen. Das ist immer dann der Fall, wenn
die Netzteile ihre Störsignale an das Stromnetz abgeben, so dass
jedes Haus in der Umgebung mit seinen vielen ungeschirmten Leitungen
die Signale erneut in den Raum abstrahlt. Das heißt aber auch, dass
alle Leute im Wohngebiet aus ihrer eigenen Elektroinstallation
"zwangsbestrahlt" werden.

Mit dem Peilgerät im Auto bin ich dann durch die Straßen des
Wohnviertels gefahren. Es war noch nicht einmal nötig, das Gerät aus
dem Faraday'schen Käfig Auto herauszuholen. An einem bestimmten Haus,
wurde die Störung extrem laut. Da dort niemand zu Hause war, bin ich
mit dem Peilgerät um das Haus herumgegangen und kam zu der festen
Überzeugung, dass der Störer sich darin befinden musste. Der Besitzer
kam inzwischen heim und war ziemlich entsetzt, als ich ihm die
Signale vorführte. Er ist selbst Elektriker, hat die
Elektroinstallation in seinen Neubau selbst gemacht und hatte größtes
Interesse daran, die Ursache zu finden. Nach Abschalten der
Hauptsicherung war die Störung unverändert vorhanden. Da nun alle
drei Phasen abgeschaltet waren, nicht aber der Null-Leiter, war klar,
dass die Störsignale von außen kommen mussten. 

Beim seinem Nachbarn wurde ich dann fündig: Ein schon seit langem
betriebenes Schaltnetzteil, das eine externe Computerfestplatte
versorgte, war defekt geworden und die Quelle des Übels. Auch diese
Familie war sehr aufgeschlossen und über die Intensität der Störung
beunruhigt. ("Das ist doch bestimmt nicht gesund?") Man bedankte sich
für meine Dienstleistung und das Netzteil wurde sofort außer Betrieb
genommen.

Für mich sind folgende Dinge wichtig: 

1. Die Störsignale wurden vom Nachbarhaus stärker abgestrahlt und
schienen im Haus des Verursachers aus der falschen Richtung zu kommen.

2. Die meisten Leute sehen durchaus das Problem Elektrosmog und
empfinden einen Vorstoß wie den meinen nicht als Belästigung, sondern
als Hilfe.

3. Ich stelle mir folgende Frage: Wie funktioniert PLC oder in der
Zukunft der "intelligente" Stromzähler in Anwesenheit eines solchen
Netzteils?

73, Albert


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