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Re: [A-DX] DRM, Journalismus udgl. (lang)


  • Subject: Re: [A-DX] DRM, Journalismus udgl. (lang)
  • From: Henri Winzer <henri.winzer@xxxxxxxxxxxx>
  • Date: Tue, 06 Sep 2005 21:34:55 +0200

Lieber Wolf  Harranth,

als ein beteiligter "Hitzkopf" am "Mail-Krieg" möchte ich ein paar Anmerkungen machen zu Deinem Schreiben.

(1)
Wir haben hier keinen "Krieg", sondern eine manchmal hitzig geführte Diskussion. Ich kann daran nicht Schlimmes erkennen, auch nicht an spitzen Bemerkungen und ironischen Einlagen. Die Diskussion wird hier u.a. auch geführt, weil das DRM Konsortiumsmitglied ADDX den Jubelperser gibt und in Sachen DRM kaum mehr als PR betreibt.

(2)
Ist es nicht erste Berufspflicht eines Journalisten einen Sachverhalt so wiederzugeben, dass der Leser versteht, worum es geht? Kannst Du nicht verstehen, dass einem Journalisten der Kragen platzt, wenn statt einer klaren Darstellung, was denn da beantragt wurde und wie die Antwort aussah, ein unverständliches Geschwurbel publiziert wird?

Das es sich um ein solches gehandelt hat, wird aus Deiner Wiedergabe des Konfliktgegenstands nur zu deutlich:

(3)
Wenn ich's recht verstanden habe, geht es im Wesen der Sache (also nicht beim Konflikt zwischen Personen) um eine vom "höchsten Gremium des Vereins" beschlossene Aktion zum Thema DRM, um eine <ultimative?> Forderung an das DRM-Konsortium, mit Androhung von Konsequenzen <?>, sollte diese Forderung nicht erfüllt werden.

Lieber Wolf,

(3)
wir sind doch nicht im Cafe Größenwahn, wo man zur vorgerückten Stunde Ultimaten an die Weltmächte stellt. Beantragt wurde, die ADDX solle das DRM-Konsortium auffordern eine friedliche Koexistenz zwischen alter und neuer Sendetechnik durch Separierung der DRM-Ausstrahlungen in eigene Bandbereiche zu ermöglichen. In der schärferen Variante wurde noch verlangt, dass - wenn das Konsortium fortfährt die AM-Nachbarn rücksichtslos zu stören - die ADDX das Konsortium verlassen solle. Ich glaube nicht, dass einer der Antragsteller ernsthaft annimmt, dass das DRM-Konsortium einen solchen Weg einschlagen will, oder gar dass man es dazu zwingen kann. Aber wenn es nicht gelingt diese kleine doch mächtige Gruppe von Unternehmen und Sendern zu einem einigermassen zivilisierten Benehmen zu bewegen, warum sollte eine Hörervereingung eigentlich das Feigenblatt für die Interessen dieser Leute spielen?

(Peter Senger hat in beiden Pressekonferenzen ausdrücklich die ADDX als Repräsentant der Hörerschaft im Konsortium erwähnt und den Dialog positiv bewertet.)

(4)
Um die Rolle einmal anzunehmen, die Du vorgeschlagen hast: als Peter Senger würde ich die kostenlose PR durch die ADDX auch wärmstens begrüssen. Um aber gleich wieder in die Rolle des altmodischen Kurzwellenhörers zurück zu schlüpfen: hätte die ADDX-Führung, die Mitglieder nicht mal fragen können, ob sie so repräsentiert werden wollen?

Centerum censeo: DRM in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf. (um einen bekannten deutschen Politik zu paraphrasieren).

In diesem Sinne
einen Gruss aus Bremen

Henri
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