[A-DX] Fw: Antwort: Umrüstung Ihres Kurzwellensenders 6085 kHz auf DRM

["Reinhard Meier" <xreinhard.meier@xxxxxxxxxxxxx>]

Hallo in die vorabendliche Runde,

soeben habe ich anliegende Mail vom BR auf mein Protestschreiben zur 
Umrüstung des Kurzwellensenders 6085 kHz auf DRM erhalten.
Ich finde, einige interessante Details.

Reinhard


----- Original Message ----- 
From: <TechInfo@xxxxxxxx>
Sent: Monday, May 09, 2005 5:33 PM
Subject: Antwort: Umrüstung Ihres Kurzwellensenders 6085 kHz auf DRM



Die digitale Kurzwelle des Bayerischen Rundfunks auf der Frequenz 6085 kHz

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihr Interesse an der Kurzwellenaussendung des Bayerischen
Rundfunks. Für Ihre kritischen, sachlichen und positiven Anmerkungen sagen
wir Ihnen DANKE. Der Wechsel von Analog auf Digital ist leider auch im
Kurzwellenbereich immer mit einem Kompromiss verbunden. Ohne Umschaltung
auf DRM wäre aber die weitere Ausstrahlung der BR-Kurzwelle aufgrund der
hohen Betriebskosten nicht gesichert gewesen. Dies hätte letztlich zur
Abschaltung und damit zum Verlust der Sendelizenz geführt. Um dies zu
vermeiden, wurde eine wesentlich kostengünstigere und dabei qualitativ
hochwertige Betriebsart gewählt.


Der ?alte? Kurzwellen AM-Sender wurde für den DRM-Empfang umgerüstet.
Momentan ist aufgrund einiger fehlender Bauteile der Träger nicht
unterdrückt (dies ist KEIN Simulcastbetrieb!!!). In Kürze wird sich dies
aber ändern und damit erheblich zur S/N-Verbesserung beitragen.


Die technischen Parameter der BR-DRM-Kurzwelle sind:

Programm:               B5 aktuell

Sendezeiten:                  6 Uhr ? 0:05 Uhr MESZ; in der Zeit zwischen
                 0:05 und 6 Uhr wird kein Programm ausgestrahlt.

Sender:                 München-Ismaning

Frequenz:               6085 kHz, 49m-Band

Versorgungszone:  Europa (teilweise auch in anderen Erdteilen empfangbar)

Sendenorm:              DRM (Digital Radio Mondiale)

Empfänger:              Obwohl es erst eine kleine und noch (relativ) teure
                 Auswahl an DRM-Empfangsgeräten gibt, digitalisiert der BR
                 schon jetzt seine Kurzwelle. Zur Berliner Funkausstellung
                 (IFA) im September 2005 werden neue Geräte auf dem Markt
                 erwartet.

Technische Daten der BR-Kurzwelle:

Audiocodierung:   MPEG 4 AAC
Datenrate:        ca. 19 kbit/s

Daten / SI:             Programmname ?BR-B5akt?

DRM-Modulator:
-     belegte Bandbreite im Kurzwellenbereich (DRM-Bandbreite): 10 kHz
-     Betriebsart B mit Guardintervall 5,33 ms
-     Coderate (Nutzbits/Gesamtbits): 0,5
-     Modulation bei MSC : 64 QAM
-     Modulation bei SDC: 16 QAM
-     Interleaving: Long (2s)
-     Leistung des DRM-Spektrums: ca. 10 kW
-     Trägerleistung:100 kW (Umbau auf trägerlose Ausstrahlung ist in
Arbeit.


Weitere Infos zur Technik des BR sowie zu DRM den Geräten und Bausätzen
finden Sie im Internet unter:

http://www.br-online.de/technik

http://www.drm.org/indexdeuz.htm


http://www.deutsche-welle.de/drm


http://www.mayah.com/index.php?id=8&type=10


http://www.codingtechnologies.com/products/digtrav.htm


http://www.janson-soft.de/drm/drm.htm


Zu Ihrer weiteren Information möchte ich Ihnen die offizielle Stellungnahme
unseres Hauses zusenden.


Ab Montag, 2. Mai 2005, 6.00 Uhr sendet die Kurzwelle des Bayerischen
Rundfunks in der neuen digitalen Sendenorm DRM (Digital Radio Mondiale).
Die analoge Kurzwelle wird abgeschaltet. Zum Empfang der BR-Kurzwelle
benötigt man künftig ein DRM-Gerät. Der Vorteil: eine deutlich verbesserte
Klang- und Empfangsqualität ? vergleichbar mit UKW-Programmen.


Der BR überträgt vom Sender Ismaning bei München auch auf der digitalen
Kurzwelle weiterhin das Programm B5 aktuell von 6.00 bis 0.05 Uhr. Die
Frequenz bleibt unverändert die 6085 kHz im 49m-Band. Auch andere Sender
strahlen ihre Kurzwellen-Programme bereits in der neuen DRM-Norm aus,
darunter die Deutsche Welle, RTL, BBC und Radio Vatikan.


Herbert Tillmann, der Technische Direktor des BR: ?Mit DRM erhalten wir für
den Kurzwellenbereich eine überzeugende Steigerung der Klang- und
Empfangsqualität. Der BR setzt auch hier früh auf Digitalisierung, um auch
diesen Wellenbereich nicht von der technischen Entwicklung abzukoppeln. Was
uns die Entscheidung erleichtert hat: Ohne hohen finanziellen Aufwand
konnten der bestehende Kurzwellensender digital umgerüstet und die
Betriebskosten deutlich gesenkt werden.?


BR-Hörfunkdirektor Dr. Johannes Grotzky: ?Die Digitalisierung erfasst alle
Bereiche unseres täglichen Lebens und macht auch vor den Übertragungswegen
des Hörfunks nicht halt. Als Programmdirektor ist es mein Ziel, unsere
Inhalte den Hörerinnen und Hörern über zukunftsfähige Kanäle zur Verfügung
zu stellen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass mit der digitalen Kurzwelle
unser Informationsprogramm B5 aktuell auf große Resonanz stoßen wird."


Die Geräteentwickler, die derzeit erst eine kleine Auswahl an
DRM-Empfängern bieten, bekommen damit einen Impuls zur Weiterentwicklung
ihres Angebots. Zur Internationalen Funkausstellung im September 2005
wollen sie neue und kostengünstigere Geräte vorstellen.


Ausführliche Informationen rund um die neue DRM-Technologie sind im
Internet unter www.drm.org verfügbar.


Mit freundlichen Grüßen


Manfred Schmitz
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Bayerischer Rundfunk
Neue Technologien
Stv. Leitung Technische Information
80300 München

Fax:
089/5900-3199
Faxpolling: (Frequenzen)
089/5900-4032

Internet:
http://www.br-online.de/br-intern/technik

email:
techinfo@xxxxxxxx
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                     "Reinhard Meier"
                     <kwswl@xxxxxx>           An: 
<techinfo@xxxxxxxxxxxx>
                     Gesendet von:            Kopie:
                     kwswl@xxxxxx             Thema:    Umrüstung Ihres 
Kurzwellensenders 6085 kHz auf DRM


                     20.04.2005 15:33






Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Erschrecken habe ich eben auf Ihrer Videotextseite 464 Seite 8 gelesen,

dass auch Ihr Sender ab dem 02. Mai dem DRM-Wahn erliegt.

Als sehr "alter" Kurzwellenhörer und sehr interessierter Hörer von B5 auf
obiger Frequenz kann ich Ihren Sender nur warnen, obiges Vorhaben wirklich
umzusetzen. Es wird schief gehen. Oder ist das nur die Vorstufe zur
generellen Abschaltung?

Wer wird denn noch Ihren Sender hören? Ich kann ihn dann leider nicht mehr
hören, da ich nicht im Bereich Ihrer UKW-Sender wohne. Wer hat denn, ausser

ein paar DRM-Enthusiasten, ein entsprechendes Empfangsgerät? Bisher geht
das
doch nur halbwegs vernünftig mit Computerunterstützung und der bekannten
Software des Fraunhoferinstituts und aufwendig umgebauten fast
Profiempfängern. Entsprechende Empfänger gibt es m.E. bisher doch gar nicht

auf dem Markt bis auf nur ein Gerät. Ihr Höreranteil von wahrscheinlich
vielen tausend Hörern pro Tag wird auf einige Dutzend (wenn überhaupt)
zusammen schmelzen.

Ausserdem war Ihr Sender der letzte analoge Kurzwellensender, ausser DW,
in
Deutschland. Ist Ihnen eigentlich bewusst, wie viele Urlauber im Ausland
und
auch Auslandsdeutsche mit ihren kleinen Kofferradios auf Sie vertraut
haben?
Wer schleppt schon eine Satellitenanlage im Koffer mit?

Allerdings bin ich mir auch sicher, dass meine E-Mail kaum etwas ausrichten

wird. Das ist in höheren Kreisen nun mal so entschieden und damit basta.
Mir
aus meiner mehr als 40-jährigen beruflichen Tätigkeit bei einer anderen
grossen Rundfunkanstalt nicht ganz unbekannt.

Schade, ich bedauere Ihre Entscheidung sehr.

Trotzdem mit freundlichen Grüssen


Reinhard Meier







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