AW: [A-DX] KWZ-50

["Nils Schiffhauer" <nils.schiffhauer@xxxxxxxxxxx>]

... dass sich da nichts tut - "Spiegelneuronen", ist jetzt das Stichwort -
liegt am Markt. Für Hersteller semiprofessioneller Receiver gibt es im
Prinzip drei Geschäftsmodelle:
* skaliere professionelle Geräte in der Produktion auf "preiswert" und mache
sie noch preiswerter, indem Du deren Entwicklungskosten denen der
professionellen Geräte zurechnest (so entstand der W+J HF-1000, so kamen die
ganzen JRC-Geräte auf die Welt). Den Profi-Markt für klassische Konzepte
gibt es nicht mehr. Aus die Maus.
* entwickle aus dem Receiver-Teil eines Transceivers einen eigenständigen
Empfänger und verpacke ihn entweder ganz anders (Yaesu) oder ähnlich (Icom).
Der Transceiver möge sein Publikum im professionellen und im
Amateurfunkbereich finden. Den Amateurfunkmarkt gibt es nicht mehr;
jedenfalls nur noch als Schatten seiner selbst. Der Aufkauf Yaesus durch
Motorola belässt Icom das Amateur-Terrain. Und die haben ihr Publikum
(treffenderweise) als so konservativ eingeschätzt, dass sie es mit dem
IC-R9500 beglückten. SDR? (Noch) nicht mit uns!
* mach aus Deinem Hobby einen Teil Deines Berufes! Daraus entstehen dann
Nischenprodukte, die mal innovativ (SDR-14, Perseus), mal konservativ
(Hilberling) sind oder aber zwischen beiden stehen (K+D).

Ich bin fest davon überzeugt, dass der Kern moderner Receiver SDR mit
Digitalisierung ab der Antenne ist und sein wird. Ob sich das am PC abspielt
oder ein integrierter Prozessor von vielen Knöpfen bedient wird, ist
nebensächlich - weil: alles ist möglich, sogar eine Vase mit Saugnapf an der
Frontplatte! Unter den "Klassikern" traue ich am ehesten Icom zu, hier mal
etwas zu bewegen. Hoffentlich, bevor sich der IC-R9500 amortisiert hat.
Größere Wahrscheinlichkeit spreche ich diversen Nischenanbietern zu, wenn es
ihnen gelingt, ihr Kernkonzept aufgemotzt gleichzeitig den Profis
anzudienen. Dittsche, den wir ja leider noch bis zum 16.2. hier imitieren
müssen, würde jetzt von "emerging markets" einer "disruptiven Technologie"
reden. RF-Space prockelt für meinen Geschmack schon viel zu lange an einem
Konzept, das selbst eine renovierte Website nicht ersetzt. Zudem ist der
SDR-IQ ein heruntertransformierter SDR-14. Da alles andere als ein
SDR-Breitbandkonzept "nicht zukunftsfähig ist" (DK8OK ex cathedra dixit),
sollte man von den bisherigen Anbietern wie ELAD oder CIAO hier etwas
erwarten können. Schwer wird?s fallen, im gegebenen Preisrahmen
leistungsmäßig mit dem Perseus mitzuhalten. Obwohl ich mir dringend einen
Konkurrenten dazu wünschte. Und sei's nur, daran zu zeigen: der ist wirklich
so gut, wie seine Besitzer sagen!

73 Nils, DK8OK
__________________________________
Empfänger: Perseus & SDR-14
Antenne: 42 m lange Windom von DX-Wire, ca. 8 m hoch & DX-One
Ort: Burgdorf, bei Hannover
Reinhören: http://www.4shared.com/dir/5128695/9f289e7a/sharing.html
Password: a-dx



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Im Auftrag von Markus
Weidner
Gesendet: Tuesday, January 22, 2008 9:36 AM
An: liste@xxxxxxx
Betreff: RE: [A-DX] KWZ-50

> ... über 5000 Euro für ein Schmalbandgerät? Sieht man es vom IC-R9500 her,
> so ist das (für Kurzwellenhörer) nicht mal teuer.

Was eindeutig fehlt, sind aktuelle Geräte in der Preisklasse eines AOR oder
NRD. Da tut sich irgendwie gar nichts mehr. Entweder man bekommt sehr
preiswerte (und für diese Preisklasse sehr gute) Geräte wie einen Degen oder
dann die professionellen Empfänger zum Preis eines gepflegten
Übersee-Urlaubs. Dazwischen passiert nichts mehr und der einzige halbwegs
vergleichbare Empfänger, der Eton/Lextronic E1, soll nicht mehr produziert
werden. Gibt es dafür wirklich keinen Markt mehr?

----------
Markus Weidner
Im Ziegelacker 20 - D-63599 Biebergemünd
Telefon: 06050-901505 - mobil: 0171-5300078
Fax: 0700-36333333 - eMail: mail@xxxxxxxxxxxxxxxx




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