[A-DX] Radioerlebnis: Icom IC-R8600

Aart Rouw
Donnerstag, 14. Januar 2021, 14:27 Uhr


Hallo Michael,
Zuerst mal: Willkommen in die SDR Welt....
Aber wie du so schön beschreibst: Auch in der SDR Welt ist nicht alles Gold
was glänzt...
Ich hatte nach deiner Vorankündigung schon mal recherchiert was dein Gerät
dann wohl so bietet.
Bei der Beschreibung auf der WIMO Seite fand ich, dass man dieses Gerät auch
mittels HDSDR + PC steuern kann. Das würde das Problem des Mini-Wasserfalls
beseitigen.  Problem ist natürlich  dass man dann wieder ein PC braucht (mit
möglichen Störungsquellen). Möchtest du das unbedingt vermeiden, oder ist
das jetzt in der wunderschönen fränkischen DX Welt auch eine Option?

Grüße & viel Spaß,
Aart Rouw
ELAD FDM-S2 + ALA Loops (die ich in einem anderen Raum aufstellen, muss weil
sie sonst Computerstörungen aufnehmen) 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: liste <> Im Auftrag von Michael Schnitzer
Gesendet: Donnerstag, 14. Januar 2021 14:06
An: 
Betreff: [A-DX] Radioerlebnis: Icom IC-R8600

Hallo an alle,

seit gestern Abend bin ich im Besitz eines neuen Empfängers: Ein Icom
IC-R8600. Die folgenden Ausführungen sind allerdings keinesfalls als
professioneller Gerätetest zu verstehen. Dazu fehlt mir als Nicht-Techniker
das erforderliche Hintergrundwissen. Vielmehr möchte ich lediglich über
meine ersten Eindrücke berichten. Nach nur wenigen Betriebsstunden
überblicke ich noch längst nicht alle Features.

Ein erster Vergleich mit meinem 25 Jahre alten und außerordentlich bewährten
NRD-535 lieferte das erwartbare Ergebnis: Es gab keine Situation, in welcher
beim einen etwas lief, was beim anderen gar nicht zu hören war. Dass der NRD
seine Qualitäten hat, ist ja hinlänglich bekannt. Schwache TA-Signale kamen
beim Icom nur dann etwas besser, wenn der interne Preamp aktiviert war.

Nach dem ersten Einschalten des Icom musste ich mich zunächst mit der
Frequenzeingabe beschäftigen. Wie so vieles bei dem Gerät läuft das über das
Touch-Pad und natürlich auch über das Main-Dial. Beim ersten Versuch, eine
MW-Frequenz einzustellen, landete ich zunächst im GHz-Bereich. Nachdem ich
nun lernte, eine MW-Frequenz korrekt einzugeben, verfolgte mich das nächste
Problem. Die MW endete abrupt bei
1599 kHz. Ab 1600 war alles tot. Das nervte, und ich ertappte mich schon bei
dem Gedanken, die Icom-Hotline anzurufen (falls es eine solche überhaupt
geben sollte). Eher zufallsbedingt geriet ich mit dem Touch-Pen auf den
Button "Antenneneingang". Und siehe da: Aus mir unerfindlichen Gründen war
die Antenne für den Bereich über 1600 kHz auf einen nicht belegten Eingang
geschaltet. Klar, dass ich das unverzüglich korrigierte. Also stand ab
sofort dem Empfang bis 1700 kHz und darüber hinaus nichts mehr im Wege.
Irgendwie beruhigend!

Es dauerte jedoch nicht allzu lange, bis die nächste Hürde auftauchte.
Jeder elektrische Störungsfunke machte den Icom in der Werkseinstellung fast
dicht. Das S-Meter sauste blitzschnell in die Höhe, um sich anschließend mit
der Rückkehr zum Normalpegel jede Menge Zeit zu lassen.
Diesmal war ich zum Glück deutlich schneller als beim ersten Problemfall mit
dem Antenneneingang. Die AGC-Zeitkonstante war's! Nun gut, diese ließ sich
rasch auf einen passenden Wert einstellen.

Nun aber zum wichtigsten Unterschied im Vergleich mit dem NRD: Der
Wasserfall, das Sanctissimum aller SDR-Freaks! In aller Kürze: Der Scope, so
nennt Icom das Bedienfeld, ist leider ein ziemlicher Winzling.
Keine Frage, dass der Icom diesbezüglich mit der Größe eines PC-Monitors
oder eines Laptops nicht mithalten kann. Mehrstündiges DX könnte die Augen
durchaus stressen. Mal sehen(!), ob sich das bestätigt. Je breiter der
ausgewählte Frequenzbereich ist, desto enger wird's auf dem Display.
Die ersten Gehversuche bestätigten eine Breite von 200 kHz als gerade noch
ablesbar. Größere Frequenzbereiche sind zwar möglich, aber dann wird's auf
dem Scope sehr schnell ausgesprochen eng. Auf die Darstellung des gesamten
Mittelwellenspektrums muss man demzufolge verzichten. Aber das war schon vor
dem Kauf des Icom klar und von daher keine nennenswerte Überraschung.

Es gibt bei dem Icom noch sehr viel zu entdecken. Und vermutlich werde ich
einen Großteil seiner technischen Möglichkeiten künftig nie benötigen
geschweige denn beherrschen. Und die Frage, ob der Kauf des Gerätes sinnvoll
war, wenn man im Besitz ein es "fully functioning "
NRD-535 ist, stelle ich mir im Moment lieber nicht. Und doch: Es ist schön,
wenn man ihn hat!

vy 73

ms

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