Perseus SDR Tagebuch - Teil 2
Kurzwellenempfang mit dem Perseus-Kurzwellenempfänger
Durch das grosse Interesse an dieser zukunftsweisenden Technik möchte ich allen Kurzwellenfreunden die nicht Bezieher der A-DX Liste sind hier die Möglichkeit geben das Perseus-Tagebuch von Nils Schiffhauer mitzuerleben, wodurch sich seit Ende Dezember 2007 bereits über 11.700 Besucher hier eingefunden haben, somit täglich rund 50 Interessierte diese Seiten besuchen.
Perseus Tagebuch, 2. Teil, Dezember 2007 bis August 2008
Den ersten Teil des Tagebuchs von Nils Schiffhauer finden Sie hier: Link zu Nils Schiffhauers Perseus Tagebuch, 1. Teil
Den dritten Teil des Tagebuchs von Nils Schiffhauer finden Sie hier: Link zu Nils Schiffhauers Perseus Tagebuch, 3. Teil
Zur besseren und einfacheren Lesbarkeit sind die neuen Einträge nun oben zu finden, ältere somit weiter unten.
[A-DX] Kleine Utopien
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Kleine Utopien
Datum: 23. August 2008 11:41:22 MESZ
Moin, moin - da wir hier gerade am tagträumen sind: der heute eigentlich limitierende Faktor beim Empfang das sind doch die Störungen. Und der mangelnde Platz für schöne Antennen (Thomas "Super" L. sei hier mal ausgenommen) und - bei manchem - der Zeitfaktor.
Einem Receiver IP-Fähigkeit anzutrainieren, wäre also eine Lösung. Der zukünftige SDR-IP wird das von Natur aus mitbringen; die Profis machen dieses Remote-Controlling schon seit über 30 Jahren (im Internet natürlich erst, seitdem es das gibt).
Dieser zugegebenermaßen einigermaßen radikale Gedanke reduziert das Hören dann auf das Internet-DXen, nur, dass dann am Ende ein richtiger Receiver mit richtiger Antenne steht. Sofort fragt man sich natürlich dann, ob man das alles nicht gleich via Direkt-Stream vom Sender besser haben könnte. Aber ich will den Diskussionen des Jahres 2010 nicht vorgreifen. Für mich liegt zeitlich nächste Fortschritt im DXen nun in zweierlei:
* die Quelle ist eine Terabyteplatte, aufgenommen in Kongsfjord im Oktober, auf der man nun "wie in echt" die Hawaiianer von den Alaskanern auf Mittelwelle trennt und
* die Entwicklung eines direkt-IP-bedienbaren (Echtzeit) Monitoring-Netzes
Im Amateurfunk wird es übrigens noch weitergehen, wie wir aus deren Fachzeitschriften dann erfahren werden, wenn dort mal die Röhrenzeit beendet sein wird. Dann stellt man auf Bouvet einen 500-Milliwatt-Sender mit Solarpanel hin und kann den dann tagtäglich z.B. in WSPR arbeiten. Und so weiter, und so weiter - bis hin zu Echtzeit-Ausbreitungswetterberichten ist da noch ne ganze Menge Musik drin. Ich schätze mal, dass man sich über dieses heute schon Offensichtlie & Realiserbare & im Profibereich längst Realisiert im Amateurfunk so ab etwa 2015 Gedanken machen wird.
73 Nils, DK8OK
[A-DX] SDRs - die nächste Runde
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] SDRs - die nächste Runde
Datum: 6. August 2008 08:24:26 MESZ
Moin, moin - wie es mit SDRs weiter geht, kann man u.a. in der c't 17/2008, S. 28 besichtigen. Dort wird auf einen A/D-Wandler mit 200 MHz Abtastrate bei 16 Bit Genauigkeit hingewiesen. Der ist via FGPA steuerbar - ganz wie der Perseus. Infos über diesen Pentek 7150 sowie über weitere A/D-Wandler bei www.pentek.com
Man hat mit der Hardware freilich mitnichten einen kompletten Receiver vor sich. Aber drei Tendenzen zeigen sich: die Abtastraten (und damit die direkt am Eingang digitalisierbaren Frequenz) steigen, die Auflösungen (und damit der Dynamikbereich) steigen, und die Preis fallen. Moore's Law ist jetzt das Stichwort.
73 Nils
[A-DX] Perseus in Auktion
Von: nils.schiffhauer
Betreff: Re: [A-DX] Perseus in Auktion
Datum: 24. Juli 2008 18:29:53 MESZ
Am 23.07.08 22:50 schrieb "Harald Kuhl":
Anscheinend gibt es wohl viele "Fachleute" die den Unterschied zwischen Perseus und Winradio garnicht kennen......
Bei allem Respekt unseren nordamerikanischen Freunden gegenüber: wenn ich so sehe, was die QST und auch andere renommierte Namen, unter denen staatlich approbierte Vergleichstabellen kursieren (an denen immer Dinge an erster Stelle figurieren, die sie im eigenen Laden führen) in Sachen SDRs zusammenstoppeln (teils aus barer Unkentnnis, teils aus Mangel an praktischer Erfahrung, abgeschmeckt mit dem "not-invented-here"-Syndrom), dann finde ich die im Link erwähnte "Kritik" doch meinerseits kritikwürdig. So taucht das hübsche Wörtlein "AGC OFF" gar nicht auf, denn genau diese Funktion hilft doch manchem Signal erst recht zur Verständlichkeit auf! Dass also der 313e dem Perseus vorzuziehen sei, hielte ich für eine gewagte Behauptung. Was nicht heißt, dass der 313e ein guter Empfänger ist - wie eben auf AR7030, E1700 / you name it. Aber bei heftigem HF-Szenario geht dann eben doch der / richtig bediente/ Perseus als Erster durchs Ziel.
Die Vermutung von Manfred übrigens ist (leider) ganz richtig: die meisten kennen den fundamentalen Unterschied zwischen Perseus und Winradio nicht. Nicht nur die graumelierten ÖMer, die hüben wie drüben State-of-the-Art-Technik nicht mehr verfolgen, sondern, leider, leider, auch manche Schreibende (mehr drüben, wie hüben, freilich). Wenigstens schließt sich so der Kreis der Unkenntnis. Diese Form von schlaumereierhafter Ignoranz aber ist ja nicht unbedingt neu. Und unter "führenden Organen" fast schon endemisch.
Es ist ungefähr so, wie - ich durfte vor Tagen das Manuskript korrigieren - ein bekannter internationaler Tester mit dem Phasenrauschtest am Perseus nichts anderes machte, als das Phasenrauschen seiner Oszillatoren darzustellen. In genau gleicher Weise zeigt uns die Begegnung dieses oder jenen mit neuer Technik, die ihn überfordern mag, eher sein Verständnis dieser Technik, als die Technik selbst.
73 Nils, DK8OK
[A-DX] SDR-Transceiver von 12 kHz - 60 MHz
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] SDR-Transceiver von 12 kHz - 60 MHz
Datum: 19. Juli 2008 15:50:44 MESZ
Moin, moin -langsam kommt ja Leben in die SDR-Bude: SDRTec bringt seinen SDR-Transceiver als fertig aufgebaute Platine auf den Markt:
http://www.sdrtec.com/index.htm
1 Watt Sendeleistung (ideal für weltweite connections in Digitalmodes) und ein IP3 von +28 dBm sind die Bonbons, während man offenbar auf ein Soundcard-basiertes Konzept und Steuerung via DB25-Connector (und nicht USB 2.0) setzt. Dafür kostet das Ding auch nur 479 US-$ (Einführungspreis). Es läuft mit der von Flexradio bekannten PowerSDR-Software: http://www.radios.net.au/documents/screen_shots.html Wird in zwei Jahren als "missing link" zwischen den heutigen Sauriergeräten und den dann vorherrschenden Komplett-SDRs (wie ein Perseus bzw. SDR-14 oder QSR1, nur mit Sendeteil) gehandelt werden ...
73 Nils, DK8OK
[A-DX] Norbert Schalls Software fit für PERSEUS!
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Norbert Schalls Software fit für PERSEUS!
Datum: 19. Juli 2008 10:03:02 MESZ
Moin, moin - das zumindest in Norddetuschland etwas trübe Wetter könnte jene Perseus-Besitzer aufheitern, die sich die neuen Versionen von Norbert Schalls professioneller Monitoring-Software herunterladen. Wie er mir gerade schrieb, hat er sie nun auch für den perseus fit gemacht: "Gerät 19, COM 11".
Ich bin noch mit dem Laden beschäftigt (knapp 80 kB/s bei 16.000er DSL) und probiere sie dann mal aus:
* WPLOT2000EX
* RXTEST
* SCAN2000
* GPSMEAS2000
Das alles kostenlos & diskriminierungsfrei auf:
www.norbertschall.de
(auf den wir dann heute abend ein Gläschen lenzen werden!)
73 Nils, DK8OK (der hofft, noch an diesem Wochenende diesen oder jenen damit erstellten Screenshot auf 4shared stellen zu können ...)
[A-DX] Perseus: Die ganze Mittelwelle
Von: nils.schiffhauer
Betreff: Re: [A-DX] Perseus: Die ganze Mittelwelle
Datum: 18. Juli 2008 09:41:31 MESZ
Martin Elbe schrieb:
Ich hätte da lieber die Möglichkeit nur 10 oder 20 kHz aufzuzeichnen, was ja bei der Analyse einer Frequenz dicke hinreicht, aber was nur geringen Plattenplatz wegfrißt. Da täte es auch die eingebaute Notebookplatte, ohne gleich den externen Terabyte-Boliden anwerfen zu müssen. Das würde ich wesentlich öfter nutzen als den Super Duper XXL Wideband Modus mit 40 GB/h Plattenbedarf und amoklaufenden Rechnerlüftern.
Hallo,
Tja, dem einen sein Uhl, dem annern sin Nachtigal. Erinnert ihr euch noch an das Barmen und Flehen, als PERSEUS "nur" 400 kHz konnte? Wie da - nicht allein in dieser Gruppe, sondern auch anderswo - Szenarien entwickelt wurden, was man doch mit noch etwas mehr Bandbreite anfangen könnte? Und als dann die 800 kHz kamen? Da ging im Betteln um "die ganze Mittelwelle" ein wenig der Jubel um diese Verdoppelung unter, oder? Alles noch nicht lange her.
Bald also Schritte von 100 kHz, 200 kHz, 400 kHz, 800 kHz und 1.600 kHz; und nun würde man sich "über weniger Aufzeichnungsbandbreite" nicht nur freuen, sondern gar "mehr freuen"? Wohlan! Auch wenn ich als Praktiker & Hörer manch' anderes für dringender halte - wie z.B.: Speicherung des Wasserfalls über 24 Stunden mit Zeitstempel für f/in, f/out, s/on und s/off, weshalb ich sowas leider mit meinem SDR-14 machen muß, der HF-mäßig aber ein paar 10 dB schlechter ist -, ich werde Nico gerne nochmals den Wunsch mitteilen. Und auch vernünftig begründen als sone Art Quickpad zum "Mitschneiden" einer Station. Und wenn das nicht klappen sollte, wird es im kommenden Jahr gewiß einige Alternativen geben, die dann die Nachfrage nach geringeren Aufzeichnungsbandbreiten marktmäßig austesten. Nicht, daß man dann aus lauter Verzweiflung eine Museumstour zu den Schmalband-"HighTech"-Radios der Icoms und Hilberlings dieser Welt starten muß ;-)
73 Nils
[A-DX] Perseus: Die ganze Mittelwelle
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Perseus: Die ganze Mittelwelle
Datum: 17. Juli 2008 17:11:48 MESZ
Moin, moin - bei Nico funktioniert es offenbar schon: der Blick des PERSEUS auf 1.600 kHz & Speichermöglichkeit dieses Bereiches. Man lege schon mal sein Geld in Festplatten und schnellschwingende Prozessoren an für die Wintersaison!
Dann wird sicherlich auch die Webradio-Sache kein Problem mehr sein. Und der Angebotsmarkt wird dafür auch anziehen. Der SDR-IP (warum nur nicht gleich: iSDR?) ist ja genau dafür gebaut:
http://www.rfspace.com/SDR-IP.html
73 Nils
[A-DX] SDR-Update, 2.0
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] SDR-Update, 2.0
Datum: 25. Juni 2008 07:42:59 MESZ
An: liste@a-dx.at
Moin, moin - Nico Palermo hat die 1.0g-Version seiner Perseus-Software herausgebracht, die vor allem das revolutionäre AM-Rejection-Filter enthält, wovon man sich auf folgender Website ein Bild machen kann:
http://microtelecom.it/perseus/amrej.html
Über meine Erfahrungen werde ich berichten, sobald ich es ausführlicher ausprobiert habe.
(Ganz sicher wäre Nico für seinen Perseus auf der dieswochenendlichen Ham Radio das "Goldene Mikrofon" für die "Innovation des Jahres" zugesprochen worden - mal sehen, ob/wann er den Horkheimer-Preis des DARC erhält ...)
Claudio Re wiederum wird in Kürze den Nachfolger seines CIAO-Radios H101 herausbringen, das H102. Dieses verlegt die Digitalisierung weiter nach vorne und konzentriert sich auf den Bereich von 300 (3) Hz bis 5 bzw. 7,5 MHz. Wird der Bereich von 5 MHz auf Festplatte aufgenommen, so schlägt das mit 1,2 GB/Minute zu Buche.
Novität sind die zwei Antenneneingänge, an denen sich z.B. Der ebenfalls von Claudio entwickelte aktive Kreuzrahmen anschließen lässt. Damit sind nicht nur Peilungen möglich, sondern es kann ajch "ausgephast" werden - von der lokalen Störungen bis zur störenden Station. Das Konzept erklärt in Italienisch, aber mit vielen Bildern:
http://www.qsl.net/ik1xpv/dsp/pdf/AlpeAdria36_ik1xpv_2.pdf
Software Defined Radios versprechen also, weiterhin spannend zu bleiben, weil es den Empfang wirklich qualitativ verändert.
[A-DX] SDR Update
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] SDR Update
Datum: 16. Juni 2008 17:48:16 MESZ
Moin, moin - so langsam zeigt sich, welche Stärken Software-defined Radios entwickeln und wie qualitativ anders ihr Ansatz im Vergleich zu klassischer Technik ist.
PERSEUS-Entwickler Nico Palermo wird "demnächst" eine Software-Erweiterung zur Verfügung stellen, die bei AM-Signalen die Unterdrückung eines gestörten/störenden Seitenbandes erlaubt. Hierzu wird das ungestörte Seitenband des "Störers" herangezogen und so mit dem anderen Seitenband verrechnet, dass dieses im Idealfall verschwindet, in der fadenden Realität aber wenigstens unterschiedlich stark gedämpft wird. Zusammen mit dem hohen (auch: inband-)Dynamikbereich des Empfängers dürften vor allem für Mittelwellen-DXer neue Horizonte sichtbar werden.
Weitere Neuheit werden 50 kHz Bandbreite in FM plus AFC sein. Nico zeigt schon jetzt beeindruckende NOAA-Wetterfotos auf seiner Website, die damit (mit vorgeschaltetem 136-MHz-Downkonverter) möglich sind:
http://microtelecom.it/perseus/wxtoimg/
Und dann gibt es noch eventuell einen stark verbesserten Noiseblanker sowie eine verbesserte AGC, die eventuelles "Overshooting" vermeidet. Hierfür braucht man nix mehr zu kaufen & zu stecken wie früher, sondern einfach nur eine neue PERSEUS-Software herunterladen - fertig ist die Laube!
Inzwischen regt sich auch in der Szene "3rd Party Software" etwas: WAVECOM etwa bringt im Juli seinen komplett software-basierten Decoder W-Code heraus, der auch & gerade für SDRs - an der Spitze derzeit PERSEUS - entwickelt wurde. Er wird knapp 5.000 Euro kosten. Das zeigt den Paradigmenwechsel, den die Digitalisierung ermöglicht. Und: wie recht eigentlich preiswert das "Modem", das Radio, geworden ist:
http://www.wavecom.ch/w-code.htm
John Fallows (ERGO4) wiederum stellte jüngst seine Ideen für ERGO5 zur Diskussion (unten einkopiert), worunter die größte wohl ist, ein Software-Bedienfeld (GUI) für alle SDRs zu schaffen. Er sucht noch Ideen, nix wie hin damit!
Anderes SDRs? Ja, es gibt sie. Da die Zeit der Soundcard-basierten Schmalband-Receiver wohl endgültig vorbei ist (bis auf die Transceiver, unter denen wir jeden Tag sehnlichst den ADT-200A erwarten, der die auch die Icoms und Hilberlings dieser Welt ins Präkambrium stürzen wird / Leser waren ja bereits gewarnt!: www.adat.ch), darf man sich nun zunächst der Ankündigungen etwa des SDR-IP erfreuen, der wohl "Anfang 2009" auch an meiner Antenne zeigen kann, was 16 Bit Auflösung wert sind. Angekündigt ist dieser Receiver zur Steuerung über Ethernet, so dass das Betriebssystem sekundär wird - Mac-Besitzer wie ich haben einen weiteren Grund zur Freude www.rfspace.com/SDR-IP.html
Phil Covingtons QSR-1, dessen GUI ziemlich an die des PERSEUS gemahnt, sorgt wohl für den meisten Wirbel. Noch im Internet, spätestens im Herbst jedoch auch auf "den Bändern": http://www.philcovington.com/QuickSilver/
Dieses Projekt scheint im Entwicklungsfluss zu sein wie das namensgebende Quecksilber. Mit einem Preis von 925 $ incl. Kästchen wird es in Deutschland sicherlich euromäßig in die preisliche Nähe des PERSEUS rücken.
Die Frage, wer hier die Nase vorne hat und was denn "der ganze Digitalkram" bringt, hat Nico - wie ich finde - bislang am überzeugendsten beantwortet. Wobei wir hier wirklich erst am Anfang stehen, denn die Verrechnung der Information von zwei Antennen etwa oder die direkte Digitalisierung von Betriebsarten könnte weitere Schübe geben. Hoffen wir, dass das alles in einer immer weiter konservativ geprägten Hobbyszene (jedenfalls, wenn ich so die Vereinsfunkamateure als Speerspitze des funktechnisch-wissenschaftlichen Fortschritts sehe) noch auf irgendwie fruchtbaren Boden fällt!
73 Nils, DK8OK (der - mit Dank an Gerhard Hübner - noch die ERGO5-Mail unten reinkopiert)
-------- Original-Nachricht --------
Betreff: [ergoradio] Ergo 5 ?
Datum: Sun, 15 Jun 2008 14:51:33 -0600
Von: Creative Express
Antwort an: ergoradio@yahoogroups.com
An: ERGO List
F1GOC asked a simple question the other day: what features are planned in Ergo 4?
I have been thinking about that recently. The main outstanding request that I receive is for "receiver memory management". F1GOC raises a question also about decoding various digital modes.
So, here is my current thinking - at a very high level - and I would appreciate feedback either through the list or directly.
1. Rather than adding features to Ergo 4, I think it is time to focus on Ergo 5. The original "architecture" for Ergo 4 is now 8 years old, and it has stood up well as dozens of features were added within this framework. But eight years is a long time in "computer years". Moving to Ergo 5 would accomplish two things for me as a developer. First, it would allow me to apply new ideas I have learned and move beyond some of the constraints I accepted in Ergo 4 (such as Microsoft's COM technology); it would provide a fresh view. Second, it would enable be to better accommodate the changes in computer hardware and operating systems that have arrived since 2001, such as Vista operating system and much larger amounts of RAM and other resources. Ergo 4 was designed around Windows 2000 and 500Mhz Pentiums!
2. Yes, whatever is done, "receiver memory management" must and will be included. Also, I think it will be straightforward not to drop existing features of Ergo. The reason the receiver memory management feature never got done was that I was pursuing the "holy grail", i.e. finding a common way so that Ergo could transfer memories between different receivers (who all do memory management differently!) If I drop this idea, it is relatively straightforward to do a memory manager for each receiver separately.
3. Ergo 4 has a core bundle of features designed to handle receiver control - data - propagation. While not much has changed on the propagation front, there have been changes pertaining to receivers and data.
a. The use of RS232 is declining. Newer receivers are making use if direct USB interfaces. Newer computers may not have RS232 ports. Ergo 4 was designed on the assumption of RS232 interfaces to all receivers. The USB-Serial adaptors are now very stable, and it is easy to create virtual COM ports for receiver control, so no issues supporting RS232-based radios. However, Ergo must be adapted to more easily incorporate USB-based radios such as Perseus and others.
b. Data has always been a moving target. Some people want to build their own extensive databases; most just want to use existing databases. Early on, I made the decision not to be in the data business, but to try to accommodate/interface with as many third party databases as I could manage. That is still my current thinking. I would like to completely automate updating publicly available (non-proprietary) data such as EiBi and HFCC for Ergo users.
c. Another big development is SDR (software defined radio). There are a number of products out there, such as Perseus, which provide the RF sampling so that a program like Ergo can do SDR - these "front ends" did not exist eight years ago.
d. Finally, there is at last a growing interest in remote control. When Ergo 4 came out, I built in a rudimentary ability to "serve" the radio to remote locations (LAN or Internet) using Microsoft's DCOM technologies. Eight years later, there is much more broadband connectivity and growing interest in remote monitoring.
4. So, given this background, here is a preliminary vision of where I would like to go with Ergo:
a. Stick with receiver control - data interface - propagation, but broaden the design to more easily interface with USB and other forms of non RS232 interface. This would mean making it easier to add newer radios such as SDR-IQ.
b. Add more "remote monitoring" features and make it easier to use. For example, getting rid of the DCOM/Windows security hassles. For example, adding extra ability to control antenna switching remotely.
c. Publish interfaces so that third party developers can interface their decoding or other products with Ergo. No one developer can do everything "best" - there are people who have expertise in decoding miles beyond mine - I should make Ergo available to their products, and vice-versa.
d. I will also think about building some multi-mode SDR into Ergo, so various "boxes" like Perseus can be used as hardware front ends to some common DSP software.
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Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet.
Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM http://www.ratzer.at
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[A-DX] Neue Perseus Datenbanken
Betreff: [A-DX] Neue Perseus Datenbanken
Datum: 4. Juni 2008 20:34:07 MESZ
Hallo zusammen,
eine neue Version der Perseus Datenbanken ist verfügbar unter
http://www.4shared.com/dir/5567845/166a39bd/sharing.html
mit den folgenden Updates:
Nagoya 03062008
KOJE 03062008
KOMEX 03062008
DXCP 30052008
Eibi 29052008
Niven 24032008
EMWG 21032008
KOJE und KOMEX wurden von OM Tapio Kalmi aus Finnland komplett überarbeitet. Beide Listen können nun aufgrund von Koordinaten Angaben zu Sonnenauf- und Untergangszeiten am Senderstandort und Empfangsort anzeigen, wie auch die Entfernung. Gleiches gilt für die MWList von Günter Lorenz und die brasilianische DXCP Liste von Marcelo Bedene. Tnx an alle!
Auf der ersten Seite der Perseus Datenbanken können nun die eigenen Koordinaten eingegeben werden, die für alle Listen mit diesen Berechnungen Anwendung finden.
Die Logseite (letzte Seite) basiert auf der 0.7 Version des Perseus_Log_and_Tuner von Wolfgang K. Meister, OE1MWW. Ein Bug in der S-Meter Routine wurde beseitigt.
Alle Listen können den Perseus steuern.
Viel Spaß!
vy 73
Willi, DJ6JZ
http://www.radio-portal.org/sdr.de.html
SDR-Spezial
[A-DX] elector sdr
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] elector sdr
Datum: 4. Juni 2008 08:03:51 MESZ
Die Frage, Willi, ist: Wieviel Radio bekommt man heute für 105 Euro? Wenn man keinen PC hat, bedient man sich auf dem Gebrauchtmarkt. Ist da z.B. ein FRG-7 zu haben, so dürfte dieser - wenngleich er weder DRM, noch Synchro-AM kann - insgesamt immer noch (etwas) über dem elektor-SDR liegen. Dieser wiederum bietet eine um 20 dB geringere Empfindlichkeit, was flüsterleise Signale aus Kiribati unter den Rauschteppich kehrt. Dass man dem Gerät mit einem Braun-Vorfilter (damals: rund 1.200 DM, heute gebraucht fast dasselbe in Euro) aufhelfen kann: bon. Allerdings wird diese Combo dann auch nicht besser, als wenn man sich gleich einen Perseus kaufte. Vielleicht gibt es ja aber in dieser Liste jemanden, der sein elektor-Radio mal für eine Urlaubswoche verleiht. Oder auch seinen Perseus/zum Vergleich. Wenn man als Lehrling vor 35 Jahren 1.600 DM für einen R-4C und als Jung-Angestellter das fast Doppelte für einen NRD von JRC zusammenbekam, so kann man vor den heutigen Preis-/Leistungsverhältnissen moderner Empfängerkonzepte wirklich nur staunen. Wobei das Staunen über den IC-R9500 dann wiederum ganz anderer Art ist ...
73 Nils
[A-DX] Neues von RFspace
Von: nils.schiffhauer@
Betreff: Re: [A-DX] Neues von RFspace
Datum: 10. Mai 2008 13:49:23 MESZ
Hilfe, sie klonen meinen Perseus!
Es war klar, dass digitale Receiver mit vorzüglichen Daten sich die Ionosphäre eroben würden. Nehmen wir einmal an, das Ding kommt wirklich und das auch zu einem akzeptablen Preis (Termingeschäfte wird man bei der Dollar-Entwicklung ja wohl nicht tätigen müssen, oder?) und auch mit CE-Kennzeichen: dann ist der Wettbewerb eröffnet. Denn auch ein QSR-1 lugt ja schon um die Ecke.
Bevor sich also die Gemeinschaft an das SDR-Konzept überhaupt gewöhnt hat, wird schon wieder Differenzierung verlangt. Und das dürfte nochmals spannend werden. Vor allem wird man die Auflösung des Begriffes SDR ernstzunehmen haben. Technische Daten reichen hier nicht aus. Sie sind die Basis (die bei derartigen Konzepten notwendigerweise ähnlich ausfallen), auf der sich dann die weiteren Eigenschaften abspielen. Wobei ich hier jetzt nicht einmal von (möglicherweise: geschmäcklerischer) Bedienung spreche, sondern von zentralen Eigenschaften, die über Wohl und Wehe der Verständlichkeit entscheiden. Das wird auch den Damen&Herren Tester einiges an Erfahrung abverlangen. Stellt sich noch die Frage der Größe des Marktes. Wenn, wie vor kurzem im "Funkamateur" geschehen, deren Veranstalter sich praktisch für zukunftsweisende Technologie entschuldigen müssen, dann läßt das die Hoffnungen nicht über den Schärfebereich einer Lesebrille hinweg wachsen. Also darf man wirklich gespannt sein.
73 Nils, DK8OK
Am 10.05.08 11:51 schrieb "Felix Lechte" unter f_lechte@:
Moin zusammen!
Das SDR-14 und das SDR-IQ werden wohl demnächst Gesellschaft bekommen:
"Software Defined Radio Over IP" (SDR-IP)
http://www.rfspace.com/SDR-IP.html
Hier steht etwas anderes auf dem Kistchen (SDR-ONE):
http://www.universal-radio.com/catalog/commrxvr/5121.html
73 Felix
[A-DX] Oszillatorrauschen Perseus
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Oszillatorrauschen Perseus
Datum: 20. April 2008 09:57:24 MESZ
Guten Morgen - für alle, die das Staunen vor diesem kleinen Perseus-Kästchen noch nicht verlernt haben, hat Clemens Paul, DL4RAJ, ein paar Vergleiche mit dem IC-7800 und dem Telefunken/DASA E-1800 hinsichtlich des Oszillatorrauschens angestellt. Ich habe die drei WAV-Dateien sowie einen Screenshot unter 4shared in den Ordner "PERSEUS DL4RAJ" hochgeladen. Clemens hat darin eine Situation für folgende Situation/Fragestellung nachgebildet:
* inwieweit lässt ein starker Sender den Receiver so aufrauschen, dass in den vom Empfänger selbst erzeugten Rauschseitenbändern ein schwacher Sender in seiner unmittelbaren Nähe beeinträchtigt wird bzw. verschwindet.
Dazu hat Clemens folgenden Testaufbau gewählt:
* Zeitzeichensender RWM auf 9996kHz, auf S3-4 abgeschwächt (= Nutzsender)
* extrem rauscharmer Wenzel 10 MHz-SC Streamline Crystal Oscillator (OCXO) mit S9+60dB (noise floor -165dBc/Hz @ 1kHz und 10kHz) / = "Störsender"
* alle Empfänger in Betriebsart CW,Bandbreite 500Hz (Perseus und 7800)respektive 600Hz (E1800 und 7800).
Zu den Dateien:
Datei OCXO_Perseus_ 7800.mp3:
Linker Kanal Perseus,rechter Kanal IC-7800.
Die Aufnahme startet mit eingeschaltetem Störer (OCXO).
Im Perseus klares RWM Signal, im 7800 nur Rauschen durch reziprokes Mischen.
Ab der 11.Sekunde wird der Störer abgeschaltet.
Nun RWM Empfang auf beiden RX,der 7800 schält das Signal besser aus dem Rauschen, was man auch auf dem Screenshot schön sehen kann (Mitte).
Ab der 26.Sekunde ist der Störer wieder eingeschaltet.
CW_Perseus_7800.mp3:
Gleiches Setup wie zuvor, außer, daß nun ein getastetes S9+50dB (mehr ging nicht mit dem vorhandenen Bird Line Sampler und Dummy Load) CW Signal aus meinem TR-7 statt des OCXO eingespeist wird (ab Sekunde 6).
Da der Störer 10dB schwächer ist als vorher,kann man im 7800 das RWM Signal schwach hören.
Im Perseus hört man den hohen Rauschanteil des CW Signals und man hört, daß die AGC doch deutliche Probleme hat, während die AGC des 7800 die Situation gut meistert.
OCXO_7800_E1800.mp3
Nun wird der 7800 (rechts) mit dem E1800 (links) verglichen. Als Störer fungiert wieder der OCXO,zunächst mit S9+60dB (11. bis 20.Sekunde).
Beide Empfänger müssen hier passen, es ist lediglich noch durch reziprokes Mischen erzeugtes Rauschen zu hören. Mit S9+50dB als Störpegel (34. bis 50.Sekunde),hört man auf beiden RX das RWM Signal schwach,wobei der E1800 etwas (~3dB) weniger rauscht.
Dank an Clemens und viel Spaß beim Hören!
73 Nils, DK8OK
__________________________________
Empfänger: Perseus & SDR-14
Antenne: 42 m lange Windom von DX-Wire, ca. 8 m hoch & DX-One
Ort: Burgdorf, bei Hannover
Reinhören: http://www.4shared.com/dir/5128695/9f289e7a/sharing.html
Password: a-dx
[A-DX] SDRs: Hinterm Horizont geht 's weiter
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] SDRs: Hinterm Horizont geht 's weiter
Datum: 15. April 2008 14:45:14 MESZ
Zum beliebt gewordenen Thema "Software defined radio":
* Rohde & Schwarz' neuer ESMD zeigt als stand-alone-Gerät das, was heute professioneller Stand der Technik ist (http://www.rohde-schwarz.de/, und dann nach ESMD suchen)
* Nico äußerte sich in seiner Newsgroup dahingehend, dass man als Perseus-Astrologe daraus kaffeesatzlesen könnte, dass Perseus mit vorhandener Hardware auch noch die 1.200-kHz-Marke knackt und somit Mittelwellen-DXer ihr gesamtes Band mit auf Reisen nehmen könnten.
73 Nils (der Thomas' wunderbare Einspielungen heute morgen sehr genossen hat, insbesondere Grönland / passend zum Frühjahr ...)
Nettes Teil, gibt’s irgendwo nen Preis?
Stephan
... ich schätze mal: etwa Faktor 100, im Vergleich zum Perseus ...
Man werfe aber mal einen geneigten Blick auf die Filterfaktoren beider Receiver. Deutlich wird wohl, dass dank SDR der reine Empfang zwischen Profis und Amateur-Receivern sich nun nicht mehr so stark unterscheidet wie noch zu Zeiten von Drake SPR-4 und EK56.
73 Nils
[A-DX] Perseus demokratisch
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Perseus demokratisch
Datum: 13. April 2008 19:39:21 MESZ
Da die Perseus-Revolution in ihrer Qualität ja immer noch nicht so richtig angekommen ist:
Eine mögliche Anwendung ist doch auch, Leuten, die sich keinen Empfänger leisten können und in knatternder Umgebung leben, wieder das fast richtige DXen ans Ohr zu bringen! 800 kHz Mittelwelle, 400 kHz Tropenband auf einem Server, runtergenuckelt und mit Winrad gehört - beinahe richtiges DXen! Und da wird so mancher, der sich keinen Perseus leisten kann, womöglich mehr Spaß am DXen haben als der, der ihn sich kaufen konnte, aber zum Abhören kaum noch kommt. List der Dialektik.
Wenngleich ausgewogen nur eine Gruppe sein kann, jedoch keines ihrer Mitglieder (dieses sollte), so würde ein wenig mehr Kreativität die Sache schon heben.
Ideen sind gefragt. Und gerade hier können sie doch in einem wirklich netten Rahmen probiert & diskutiert werden!
73 Nils
[A-DX] Bitte
Von: Enzio Gehrig
Gesendet: Sunday, April 13, 2008 1:36 PM
Betreff: [A-DX] Bitte
Muy buenas,
Martin - tue mal Butter bei die Fische und schicke mir ein paar Perseus- Logs. Möglichst solche, die Deiner Meinung nach mit einem NRD nicht zu lesen gewesen wären.
Saludos,
Enzio
Enzio - der Perseus kombiniert gewissermaßen serielles Abhören parallel ausgestrahlter Sendungen. In einer guten Peru-Nacht steht man nicht mehr vor dem Prokrustes der klassischen Receiver, bei denen man sich für immer nur eine einzige Frequenz/Station entscheiden muß, sondern nimmt das gesamte Band mit. Und kann dann möglicherweise sogar Vergleiche zwischen f/in und f/out ziehen (Indien auf 60 m bietet da sehr instruktive Beispiele). Also auf diese neue Weise lässt sich das Log schon füllen.
Und was die Verständlichkeit betrifft, so pflichte ich Martin bei: durch unsere Ohren ist wirklich schon mehr gegangen als durch unsere Mägen / und das will was heißen. Aber ein derart durchgehend hörbar besserer Empfang ist in den letzten 40 Jahren meiner auch gerätetechnisch ausufernden Hörpraxis absolut rar (AR-7030, HF-1000 - ja).
Ich gestehe allerdings, dass mir das selbst schon komisch vorkommt, den Perseus laufend zu loben. Deshalb bin ich - Glaubwürdigkeit ist jetzt das Thema - reichlich froh, dass seine Besitzer außer einem verkehrt herum agierenden Scrollrad wenig zu meckern finden.
Die grundsätzliche Leidenschaft zu Röhrenreceivern mit VFO-Knopf allerdings kann niemand Niemandem nehmen. Auch mir nicht. Hat noch jemand einen gut erhaltenen Collins 51S-1 mit LF-Preselektor zu veräußern?
73 Nils
[A-DX] Perseus
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Perseus
Datum: 13. April 2008 11:35:33 MESZ
Moin, moin - das "A" in "a-dx" habe ich immer als "advanced" gelesen.
Nur Logs, und das auch nur von Rundfunksendern: das wäre doch etwas wenig, oder? Wo sonst denn kann man unter Fachkundigen in überaus nettem Ton diskutieren, laut denken, etwas lernen? Dank hierüber vor allem natürlich an Christoph, ohne dessen Engagement das alles nicht möglich wäre. Dank aber auch an die vielen aktiven Teilnehmer, die zumindest mein DX-Leben und meinen DX-Horizont hübsch erweitert haben. (Chor der Himmlischen Heerscharen: "War ja auch nicht schwer!")
Die Perseus-Welle ist nun erst einmal abgeflacht, die QSR-1-Welle baut sich gerade woanders auf - oder bricht sie schon wieder? Es ist der normale Übergang vom technisch spannenden Teil mit sozialem Distinktionsgewinn zum Werkzeug. Da hat man nun das iPhone, die Leica und sich an deren technischer Exzellenz genügend delektiert. Nun heißt es: sie als Werkzeug möglichst kreativ zu nutzen. Das ist die Zeit der produktiven Phase. Oder doch: Post coitum animal triste est?
So könnten die Beispiele dessen, was man eben ausschließlich mit SDRs machen kann, noch ein wenig zunehmen (nicht unbedingt so viel wie ich an Kilos, aber "da geht noch was").
Ich könnte mir so eine Bestandsaufnahme des Tropenbandes wie in http://www.ssb.de/pdf/DSWCI.pdf (S. 18-19) auch für andere Bänder vorstellen. Das kann man nur mit SDRs machen, und es hätte eine unmittelbare Wirkung auch auf die Herren Analog-DXer bzw. erfordert beim Übergang vom Quantitativen zum Qualitativen gerade deren besonders geschärfte Fähigkeiten. Und es gibt noch viele andere Möglichkeiten. SDRs sind eben nicht allein ein "Ersatz" für das bisherige Radio. Sie also nur zu nutzen, indem man das analog konditionierte Hörerverhalten digitalisiert nachbildet, hieße: ihr grundlegend neues Potential zu übersehen.
"Und Du, was machst Du?"
Im Moment (fast wörtlich zu nehmen) arbeite ich gerade an einer kleinen Bestandsaufnahme des selektiven Fadings (von dem uns SAM ja so wunderbar befreit). Endlich wird darin DRM auch einer sinnvollen Nutzung zugeführt. Und zwar über die Kanalanalyse in DREAM. Wenn man da sieht, wie die ersten ausführlich-systematischen Forschungen noch mit einem Sender gemacht wurden, dessen Frequenzeinstellung via Motor betrieben wurde und auf der Empfangsseite ein Collins 75S-1 saß, dessen Spektrum als Film belichtet & ausgewertet wurde (Ames, John: The Correlation between Frequency-Selective Fading and Multipath Propagation over an Ionospheric Path. Journal of Geophysical Research, Vo. 68, No. 3, February 1, 1963, S. 759 ff.), dann macht das alles mit Brotkiste am Laptop schon Freude. Zumal, wenn letzterer ins Internet und sich dort die Live-Ionogramme holen darf. Das Rohmanuskript sollte demnächst fertig werden, und ich stelle es dann - "Schwarmintelligenz ist jetzt das Stichwort - wieder in 4shared ein. Parole "a-dx". A wie "advanced", ihr wißt ja ...
73 Nils
[A-DX] IC-7800/E1800 und Perseus
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] IC-7800/E1800 und Perseus
Datum: 9. April 2008 20:09:04 MESZ
Hallo, zusammen - vor kurzem hatte ich hier Messungen von Clemens, DL4RAJ, leider nicht zitiert, sondern übersetzt. Dabei ist mir ein Fehler unterlaufen, denn:
Der E1800 war im reziproken Mischen (etwa) 3 dB besser als der Icom, nicht 3 dB besser als der Perseus!
Während also das RWM-Signal im Perseus glockenklar war, konnte man es bei den (teil-)analogen Empfängern gar nicht (IC-7800) respektive gerade so eben (E1800) hören.
So stand es auch da, aber ich habe es wohl nicht glauben wollen. Doch der Fall liegt natürlich komplizierter, und dieses ist nur ein Ausschnitt.
Demnächst mehr, womöglich auch ein Hörbeispiel.
73 Nils, DK8OK
[A-DX] Nochmals: Teure Saurier
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Nochmals: Teure Saurier
Datum: 7. April 2008 19:58:23 MESZ
Moin, moin - da ich ja so gerne Recht behalte (und das nicht einmal bei mir zuhause hinreichend gewürdigt wird), hier noch eine Verlängerung meiner Kritik des neuesten Receiver-Sauriergeleges von Icom, die ich u.a. im "Radio-Kurier" und in der F.A.Z. abließ, und die ja zu einigem Stirnrunzeln nach dem Motto führte: "Teuer und neu - das MUSS doch besser sein!" (Hatte ja auch Antonio Rangel neulich vom CalTech bei seinem via fMRT kontrollierten Weinproben festgestellt, dass das wenigstens subjektiv der Fall ist).
In der Perseus-Newsgroup hat nun Clemens, DL4RAJ, von einem Experiment berichtet, wie die Eier im 10.000-Euro-Saurergelege zerbrechen: Er setzte einen extrem rauscharmen Oszillator auf 10 MHz und versuchte dann, das nicht gerade laute RWM-Signal zu empfangen. Einmal mit dem IC-7800 (wo das Zeitzeichen im selbst erzeugten Oszillatormatsch des gefeierten Transceiver völlig verschwand) und einmal mit der 800-Euro-Kiste, wo die Q5-Schönheit des Signals nicht angekratzt wurde. (Seitenbandrauschen des Oszillators ist jetzt das Thema.)
Soviel also zum Vergleich 10.000 Euro/800 Euro. Nur der damals umgerechnet 20.000 Euro teure E1800 konnte laut Clemens hier reüssieren: er zog dem Perseus mit 3 dB Vorsprung davon. Das sind mehr als 6.000 Euro/dB. Cheers: Nils, DK8OK
[A-DX] Utility: Decoder-Software
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Utility: Decoder-Software
Datum: 22. März 2008 11:56:04 MEZ
Moin, moin - vor kurzem ging hier ja die Frage rum: Wie decodiert man was mit welcher Software?
Wenn wir nur die Kurzwelle nehmen, so gab es ja lange Zeit unter Funkamateuren wie Profis nur RTTY; die Briten und Franzosen allerdings hielten ihr Weltreich schon in den 1950ern mit Mehrton-Verfahren wie Piccolo und Coquelet zusammen.
RTTY ist unter Funkamateuren immer noch Mittel der Wahl. Einer der besten Decoder hierfür (und auch für die wenigen verbliebenen kommerziellen RTTY-Sender) ist meiner Ansicht nach:
* MMTTY http://www.dxzone.com/cgi-bin/dir/jump2.cgi?ID=3952 (kostenlos) Vor allem die Scope-Anzeige sorgt für richtige Einstellung auch schwächster Signale.
Mit PSK31 begann dann der Boom unter den Soundcard-Betriebarten. Die Bevölkerung des sich daraufhin entwickelnden Digital-Zoos ist heute so, dass auf jeden wirklichen aktiven Funkamateur eine Betriebsart kommt. Warum die Vielfalt? Jede ist hinsichtlich Durchsatz, Robustheit und Bandbreite speziell optimiert. Den allergrößten Teil hiervon kann MixW2:
* http://www.mixw.de/ (50 $ via: http://mixw.net/index.php?j=registr, jeder Cent lohnt sich!)
Hier finden sich auch Exoten wie Throb, Olivia und das kuriose, aber recht effiziente Hellschreiber-Verfahren; meine Wissens jedoch (noch?) nicht DOMINO, ein von ZL2AFP entwickeltes robustes Verfahren für die Kommunikation im relativen Nahbereich:
http://www.qsl.net/zl1bpu/DOMINO/Index.htm
Physik-Nobelpreisträger Joe Taylor hat eine eigene kleine Familie von Betriebsarten entwickelt, die in ihrer Bedienung minimalistisch, in ihren Übertragungseigenschaften aber extrem effizient sind. Hatte er sich mit WSJT usw. bislang hauptsächlich auf Erde-Mond-Erde und Meteor-Scatter konzentriert, so betrat er vor kurzem mit WSPR die Kurzwellenbühne (Dank für den Tip an Peter, DL6NL):
WSJT: http://physics.princeton.edu/pulsar/K1JT/index.htm
WSPR: http://physics.princeton.edu/pulsar/K1JT/WSPR_Instructions.TXT
Das Signal ist unter 10 Hz schmal und bietet noch Verbindung bei einem Signal-/Rauschverhältnis von -27 dB; die Amateurfunksender arbeiten mit Leistungen von zum Teil wenigen Milliwatt, was fest verabredete Frequenzen bedingt. Richtig zu hören ist da nix mehr.
Verlassen wir den Bereich des Nur-Amateurfunks. Da ist ein preiswertes und leistungsstarkes Programm MultiPSK:
* http://f6cte.free.fr/index_anglais.htm, das trotz seiner etwas stoffeligen Bedienung und dem Interface-Layout nach dem Muster einer Einladung für einen Kindergeburtstag recht "mächtig" ist. Kostenlos; in der registrierten Form aber ein paar mehr Möglichkeiten.
Damit hat man eigentlich alles entweder kostenlos oder zum kleinen Preis unter 50 Euro im Sack.
Mein Liebling jedoch ist SkySweep, wobei man sich gleich die Profi-Version gönnen sollte:
* http://www.skysweep.com/
* http://www.ssb.de/amateur/products/skysweep/skysweep.shtml
Enthält u.a. STANAG-Decoder, die heute bei Profis Kurzwellenstandard sind (auch wenn heute morgen die Französische Marine in ihrer Testschleife auf 2.608,4 kHz vergaß, die Leerstelle INDICATIF DE LA STATION durch ihr Rufzeichen FUO zu ersetzen ...). Die Kombination von Decodern und Analyse-Tools ist - zumal bei diesem Preis - einfach sensationell und füllt einen Kurzwellenhörer fast völlig aus. (289 Euro, aber die Standard-Version gibt’s schon für 69 Euro)
So, und noch? Da sind die Profis wie:
* http://www.hoka.net/code300-32/code300-32.htm und
* http://www.wavecom.ch/ (die Bedienungsanleitung des W61PC enthält ab S. 108 übrigens eine vorzüglich Einführung in die Charakteristika & Kennzeichen der einzelnen Betriebsarten und ist kostenlos!)
Und dann gibt es natürlich noch eine unüberschaubare Anzahl von Softwares rund um Fax, PSK31, SSTV und selbst DRM-Sprechfunk für Funkamateure:
http://n1su.com/windrm/download.html
Um alles zu hören, ist nur ein Kurzwellenreceiver notwendig, der jedoch für STANAG mindestens 3 kHz Bandbreite in SSB bieten sollte. Der "Rest" passt in ein übliches SSB-Filter. Frequenzsprung- und Spread Spectrum sind uns leider nicht zugänglich.
Vieles ist natürlich verschlüsselt. Nicht aber HFDL, Flugzeugtelegramme aus aller Welt, was am komfortabelsten PC-HFDL decodiert (http://www.chbrain.dircon.co.uk/pchfdl.html, ja, es gibt auch eine kostenlose Version - auf der Seite scrollen, bitte!). Selbiger Charles hat auch PC-ALE entwickelt, mit dem man die Kennungen des Automatic Link Establishment decodieren kann. Damit ist schon allerdings DX möglich: http://www.chbrain.dircon.co.uk/pcale.html ALE ist Bestandteil vieler Multimode-Programme, aber wer es einfach nur mal ausprobieren will, kriegt hier gut zu tun.
Frustrierend beim Utility-DXen sind zweierlei:
* Man kriegt anfangs kaum raus, um welche Betriebsart es sich handelt (hierbei helfen die Audioclips von Leif Dehio:
http://www.signals.taunus.de/). * Vieles ist verschlüsselt.
Andererseits: Es gibt noch genügend Unverschlüsseltes (manchmal denkt man, es sei verschlüsselt, hat aber nur die falschen Einstellungen gewählt) um das zu gewährleisten, was ich allen Listenlesern wünsche: schöne Feiertage!
73 Nils, DK8OK
[A-DX] Noch wenige Tage: Neue Perseus-Software
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Noch wenige Tage: Neue Perseus-Software
Datum: 15. März 2008 07:56:01 MEZ
Moin, moin - nun hat Nico auch offiziell angekündigt, "in wenigen Tagen" seine neue Software-Version ins Netz zu stellen. Sie korrigiert einige Dinge der Einser-Version und sollte nicht mehr knacken. Zudem hat er den Wasserfall verbessert:
* wählbare Farbpaletten, wie wir sie von Winrad & Spectravue & Co kennen
* virtuelle Schieberegler, um Kontrast und Helligkeit der Wasserfallanzeige zu regeln (damit man auch die Modulationsseitenbänder von Radio Kahuzi gut sehen kann ...)
* virtueller Schieberegler, um die Geschwindigkeit des Wasserfalls zu regeln
* verbessertes Scrolling des Wasserfalls, das auf der Zeitebene dann präziser erfolgt (ich stelle mir das so vor, dass die Ionosonden dann wirklich mit konstanter Steigung durch den Wasserfall rasen und nicht mehr etwas unegal).
(Meinen nun noch innigstens Wunsch, der Wasserfall möge nicht einfach in den Papierkorb verschwinden, sondern speicherbar sein, damit man f/in & f/out sowie s/on und s/off der Sender füglich sehen und seine Hörzeiten danach ausrichten sowie Spectrum Occupancy betreiben könne, ist ein "Running Gag" zwischen uns; wir haben ihn "Ceterum censeo" getauft. Und ich - ohnehin als Nervensäge bekannt - "bleibe dran"!)
73 Nils
[A-DX] Perseus: Adaptives Rauschfilter
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Perseus: Adaptives Rauschfilter
Datum: 12. März 2008 18:39:49 MEZ
Moin, in die Runde - Rauschfilter haben ja unter DXern einen denkbar schlecht Ruf. Ich meine jetzt hier nicht die Rauschsperre "Squelch", die ja eigentlich nur bei FM "Sinn macht". Sondern ich meine jene heute softwaregesteuerten Filter, die das Signal-/Rauschverhältnis verbessern und in eine bessere Verständlichkeit umsetzen (sollen).
Das mit der Softwareversion 1.0 auf uns Persianer/Perseuisten gekommene Rauschfilter hatte ich daher zunächst keine Ohres gewürdigt. Und mehr aus purer Boshaftigkeit, wenigsten hier einmal ein Haar zu finden, ausprobiert. Doch, denkste: Es funktioniert wunderbar und verbessert die Verständlichkeit sogar bei DX-Stationen.
Ich vermutete ein adaptives Filter, also eines, das sich nach bestimmten Algorithmen an das jeweilige Signal anpasst. Was mich nur wunderte im Zeitalter teurer Extra-Extraktoren etc.: Nico hatte das einfach heimlich, still und leise kostenlos in die neue Version gepackt.
Meine Truffaut-Frage "Wie haben Sie das gemacht, Mr. Palermo?" beantwortete er - zusammengefaßt & übersetzt - in etwa wie folgt:
"Die Implementierung hat mich ganz schön Schweiß und Wochen gekostet, nicht nur Tage! So habe ich eine Version der Rauschunterdrückung vor der Demodulationsstufe ausprobiert. Das Ergebnis war sensationell! So konnte ich Baken hören, die sonst selbst bei der schmalsten Filterbandbreiten unhörbar im Rauschen untergingen! Der Nachteil: es war zu ausgefuchst und produzierte Rundfunkhörern einen gräßlichen Klang. Deshalb habe ich ein adaptives Filter nach dem klassischen LMS-Konzept (Least Mean Square) entwickelt, das mit 31,25 Kilosamples/Sekunde arbeitet und genug Reserve für die üblichen Bandbreiten um 3 und 4 kHz bietet. Mir kam dann eine clevere Idee, wie ich die Hunderte von Filter-Taps reduzieren könnte, um in Echtzeit eine gute Leistung abzuliefern. Sie kommt mit 128 Taps aus. Auch ich bin recht zufrieden mit dem Ergebnis."
Standing ovations, again.
73 Nils, DK8OK
[A-DX] Knackgeräusche beim Perseus
Von: Ekkehard Domnick
Gesendet: Donnerstag, 6. März 2008 15:37
Betreff: [A-DX] Knackgeräusche beim Perseus
Liebe Gemeinde,
mit der Softwareversion 1.0 erzeugt mein Perseus in unregelmäßigen Abständen nervige Knackgeräusche die mit der Version 0.31 nicht zu hören sind. Im Spektrum bzw. der Wasserfallanzeige ist nichts zu sehen, auf dem S-Meter auch nicht. Die Antenne ist abgezogen und der Eingang des Perseus mit einem 50 Ohm Widerstand abgeschlossen. Somit dürfte ein Einfluss von außen ausgeschlossen sein. Kennt das vielleicht noch jemand oder bin ich der Einzige?
73 Ekkehard
Ekkehard - diese Klicks scheinen dem einen mehr, dem anderen weniger aufzufallen. Sie sind jedenfalls objektiv vorhanden. Sie verdanken sich dem von 0.31 auf 1.0 neu hereingenommenem Resampler, der eigentlich eventuell noch vorhandene Klicks & Plops verhindern sollte, aber - im Gegenteil - neue einschleppte. Sie treten nur im Soundcard-Ausgang, nicht jedoch im VAC-Ausgang auf (Nutzung dessen wäre jetzt der "Workaround").
Nico versprach, hier in wenigen Tagen einen Maintenance Release herauszubringen.
73 Nils, DK8OK
[A-DX] EiBi-EXCEL-Liste steuert Perseus
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] EiBi-EXCEL-Liste steuert Perseus
Datum: 3. März 2008 09:44:54 MEZ
Guten Morgen - kaum ist die Schnittstelle raus, schon wachsen die ersten Adaptionen aus der Erde!
In der Perseus-Liste von Nico hat Wolfgang, OE1MWW, ein Verfahren angegeben, wie man den Perseus frequenzmäßig über eine als EXCEL vorliegende EiBi-Liste steuern kann. Damit ist dann a) der begrenzte Anzeigeplatz für die Frequenzen in der Original-Software durchbrochen und b) stehen alle Sortiermöglichkeiten von Excel (schneller Aufruf von Parallelfrequenzen etc.) zur Verfügung. "Quick and dirty" nennt Wolfgang diese Methode, und schnell ist sie in jedem Fall. Aber schmutzig? Nö, ist doch ne saubere Sache!
Ich habe sie ausprobiert, und die funktioniert so gut, dass wir nun mal schauen wollen, wie man das in einen mehr öffentlich zugänglichen Bereich bekommt.
Die OCX-Datei ist herunterladbar:
http://www.autocutresearch.com/k4hw/CIV756P.EXE
Die mit entsprechender Steuerung versehene Excel-EiBi-Tabelle liegt [derzeit nur?] im FILES-Bereich der Perseus-Yahoo-Newsgroup.
73 Nils, DK8OK
[A-DX] Perseus V1.0: Nur Mut!
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Perseus V1.0: Nur Mut!
Datum: 1. März 2008 22:26:58 MEZ
Liebe Gemeinde - ich komme aus dem Staunen kaum noch raus und vertreibe mir die 10 Minuten bis Dittsche mit folgenden Beobachtungen zum Perseus, Version 1.0:
* Wer bislang als DXer ein Rauschfilter deshalb nicht einsetzte, weil es nix brachte, wurde niemals enttäuscht. Das NR im Perseus aber ist ein echter "Bringer". Gerade Malagasy auf 5.010 bei eher mäßigen Bedinungen, und es putzt ziemlich genau das weg, was wir nicht haben wollen. Die Verständlichkeit steigt nochmals - bisher bei Rauschfiltern ein Desiderat.
* Geprüft auch bei Nikkei 3.925,584 kHz um 20:55 (ohne ID, hoffentlich bin ich keinem Piraten auf den Leim gekrochen, aber das Signal war sehr dünn / 3.905 nix, das gibt es wohl einen Glasfaserlink nur nach Salzburg.
* Zu hören war, AM und SAM machten keinen Unterschied. Richtig ist, dass AM offenbar nochmal optimiert wurde. Aber bei selektivem Fading bringt SAM doch noch einiges mehr. Wer es ausprobieren will (ich nahm hierfür Nigeria 15.120): Notchfilter aktivieren und in AM und SAM relativ zügig ein Seitenband durchfahren, ohne dass der Träger berührt wird (sonst wäre das gegenüber SAM unfair). SAM hält die Stellung und lässt sich nicht irritieren, während AM nach vielfach erprobtem Muster einbricht.
* Schnittstelle: Ich glaube, wir lassen davon erst einmal die Finger. Die gute Meldung: Es funktioniert mit wundersam vielen Programmen. Die schlechte: im Prinzip (bei mir auch mit HRD, was nicht einmal Nico zuwege bekam!). Da lasst uns noch ein paar Tage warten, die Programmierer schwitzen schon an entsprechenden Optimierungen für den Perseus.
* SAM hält nun die Stellung wie festgenagelt, auch wenn bei Malagasy Flötentöne deutlich über dem Träger liegen, was ja vordem immer zu Absencen führte.
Das nur ungeordnet, man kommt ja zu nix. Nun höre ich schon "Stand by your man": Dittsche ist jetzt das Thema.
73 Nils
[A-DX] Doppler mit neuer Perseus-Software
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Doppler mit neuer Perseus-Software
Datum: 1. März 2008 12:57:04 MEZ
Guten Morgen - die "Mühen der Ebenen" erwiesen sich ein wenig hinderlich, mehr mit der neuen Perseus-Software zu spielen (soll nachgeholt werden!). Da sie also weitgehend für sich alleine werkeln mußte, habe ich die erhöhte Frequenzauflösung mal zu einer Doppler-Aufnahme genutzt.
Das Prinzip ist recht einfach:
* man sucht sich einen Sender, der (fast) in der Toten Zone liegt
* man stellt den Perseus auf die kleinste Frequenzauflösung (0,5 Hz) und höchste "Vergrößerung" des Wasserfall-Displays
Dann sieht man um den Träger herum zarte Triebe, bei denen es sich um durch Reflektionen an Flugzeugen verursachte Dopplerspuren des Trägersignals handelt. Senkrecht abstehende "Äste" sind (vielfach) Reflektionen des Trägers an ionisierten und verwehenden (! sonst hätten wir ja keinen Doppler-Effekt!) Meteoritenspuren. Der hohe Dynamikbereich und der außerordentlich sauber Oszillator des Perseus machen solche Aufnahmen auf direktem Weg und ohne Umweg über "BFO --> NF-Analyse-Software möglich.
Der erste Screenshot nimmt sich Radio Liberty auf 15.130 kHz vor, wobei zum Zeitpunkt der Aufnahme dieses Signal auch noch mit Echo (RTW - round the world) ankam. Er steckt im 4shared-Ordner "Pictures and PDFs" als "Doppler 15130".
In http://www.darc.de/b31/Doppler/Doku/Doku.htm hat Roland Brüstle verständlich die Theorie herausgearbeitet; sein Artikel ist in Deutsch.
0,5 Hz Auflösung sind toll! Für die Darstellung der unterschiedlichen Ausbreitungswege von ordentlichem und außerordentlichem Strahl jedoch werden wir uns weiterhin fast immer auf dedizierte Software wie vor allem SBSpectrum zu stützen haben, denn für gewöhnlich liegen die dann zu beobachtenden Doppler-Effekte eher unter als über einem Hertz.
OT: Wer jetzt die Leistung des Perseus sieht, der könnte mir nun für die etwas gescholtene Beurteilung des ICOM IC-R9500 eigentlich mal auf die Schulter klopfen - so ein Weitblick aus kaum 1,70 m Höhe ...
73 Nils, DK8OK
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Empfänger: Perseus & SDR-14
Antenne: 42 m lange Windom von DX-Wire, ca. 8 m hoch & DX-One
Ort: Burgdorf, bei Hannover
Reinhören: http://www.4shared.com/dir/5128695/9f289e7a/sharing.html
Password: a-dx
[A-DX] Neue Perseus-Software
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Neue Perseus-Software
Datum: 29. Februar 2008 08:06:30 MEZ
Obacht, Persianer - Nico wird seine neue Software heute oder morgen ins Netz stellen. 800 kHz Sicht- und Aufzeichnungbreite, auch in der Breite regelbares Notchfilter und ein Filterformfaktor von 1,06 sind also nur noch ein paar Stunden entfernt. Und die virtuelle COM-Schnittstelle, natürlich, damit der Schwarzgelbe auch mit Software kommuniziert, die sich auf CI-V versteht. Laut Ausprobieren geht das bereits mit Bordmitteln, "dedizierte" Anpassungen sind im Anmarsch.
Freuet euch: Nils
[A-DX] Perseus Schnittstelle
Von: nils.schiffhauer
Betreff: AW: [A-DX] Perseus Schnittstelle
Datum: 28. Februar 2008 22:40:26 MEZ
... John sichtet an diesem Wochenende nach Rückkehr von einer Dienstreise die von Nico zur Verfügung gestellte Dokumentation genauer. Auf den ersten Blick hielt er die Anbindung für "very promising". Da in Burgdorf der größte Perseiden-Schauer heruntergeht (jetzt die Schnuppen, nicht die Sage) und zudem hier die größte ERGO4-Dichte des Kontinentes vorhanden ist, wird Gerhard die Sache wohl zuerst ans Laufen kriegen, während ich dann zwei Tage später melden kann: "Alles idiotensicher!"
73 Nils, Persophiler (geht das denn?)
[A-DX] Neue Perseus-Funktionen
Von: nils.schiffhauer
Betreff: AW: [A-DX] Neue Perseus-Funktionen
Datum: 27. Februar 2008 17:51:50 MEZ
Friedrich - wenn ich es recht verstanden habe, ist die Funktion "AGC-OFF" eine Art Kompressor. Man stellt den Einsatz mit dem VOL-Regler im Display ein (und die eigentliche Wiedergabe-Lautstärke am PC). Der Effekt ist wirklich überraschend und auch schon in der "alten" Version machbar / hättest Du ja nicht gedacht, dass sich die Schrauben vom Radio lockern ... (wie wir alle, im übrigen, denen aus der relativen Dunkelheit eher ungewöhnlicher Funktionen nur eigene Findigkeit, jedoch noch kein Handbuch hinaushilft).
Die unglücklichen Probierer, die eine Beta-Version der 1.0 auf den Rechner bekamen (unglücklich, weil: Begeisterung erfordert Zeit) haben auch die Schnittstelle "ans Laufen gekriegt", so dass sie mit MixW2 schon mal tut. Bei ERGO4 geht die Kommunikation "im Prinzip". John Fallows ist auf Dienstreise und wird sich am Wochenende drum kümmern. Er meint, die Dokumentation sehe schon mal "very promising" aus.
Auch Bernd Liedtke (VisualRadio) nimmt sich der Sache an und wird sicherlich die professionellste Lösung präsentieren.
Wie ich gerade bei 938 Live auf 6.150 kHz im Dunstkreis des ORF 6.155 kHz ausprobiert habe, wirkt sich die nochmals verbesserte Flankensteilheit der Filter positiv aus, ohne die NF zu beeinträchtigen. Und da man das Notchfilter innerhalb der Spektrum-Durchlasskurve verschieben sowie in der Breite regulieren kann, hat man ein Instrument mehr in der Hand.
73 Nils
[A-DX] Perseus war Collins 651S-1
Von: nils.schiffhauer
Betreff: AW: [A-DX] Perseus war Collins 651S-1
Datum: 27. Februar 2008 10:08:05 MEZ
Ekkehard - die eine Möglichkeit, Frequenzen etc. abzulegen, besteht bei PERSEUS schon jetzt darin, die in einer der drei zur Verfügung stehenden Listen zu notieren. Das ist umständlich, aber es funktioniert.
Ansonsten hat Nico in der 1.0er-Version eine CI-V-Schnittstelle eingebaut, die über einen virtuellen Comport 10 funktioniert. Da können sich die Drittanbieter von Software nach Herzenslust austoben.
Bei einem SDR ist ja immer schwer, zwischen dem Funktionsumfang von Firmware und Software zu trennen. Ich finde, Nico hat schon jetzt da viel geboten und bietet in der 1er-Version noch mehr:
* Rauschreduzierung (regelbar)
* Notchfilter (ja, auch die Ausblend-Bandbreite ist einstellbar! Und nochmals ja: die Wirkung ist sowohl im Spektrum zu sehen, als auch auf dem S-Meter!)
* Passband-Tuning
Hinzu kommen Verbesserungen wie u.a.:
* 800 kHz (läuft sensationell!)
* stark verbesserte Flankensteilheit der Filter (nun 1,08 - -5/-60 dB - bei 2,4 kHz!)
* auf 0,5 Hz verbesserte Frequenzauflösung für Wasserfalldisplay ("Trägergucken")
Das alles nun kommt in wenigen Tagen für heutige und zukünftige Besitzer des Perseus kostenlos auf den Markt.
73 Nils
[A-DX] Datenreduktion beim Perseus
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Datenreduktion beim Perseus
Datum: 23. Februar 2008 17:14:50 MEZ
Liebe Leute - ein paar Gedanken dazu:
* Zippen der WAV-Datei bringt wenigstens etwas: so gelang es mir, drei 1,7-GB-Dateien auf einer 4,7-GB-DVD unterzubringen. 10 - 20% dürften drin sein.
* Die MPEG-Algorithmen berücksichtigen nicht allein mathematische Möglichkeiten, sondern rechnen auch mit unseren physiologischen Unzulänglichkeiten (was das Ohr z.B. gar nicht mehr hören KANN, wird nicht gespeichert)
* Beim I/Q-Kanal aber kann man so nicht arbeiten. Es steht ja nicht einmal die Zeitdimension fest, in der man auswerten möchte! Wer mal ein wenig zeitlich aufsummiert (integriert), der wird noch dort was sehen, wo beim "Hinhören" nur Rauschen war. Das heißt: ein Algorithmus würde digital die Entscheidung treffen zwischen dem, was er für Rauschen hält und was für ein Nutzsignal. Für uns DXer könnte sich das Ergebnis dieser Entscheidungen anhören wie ein fadendes DRM-Signal ...
Meiner bescheidenen Meinung nach ziehen zur Reduktion einer WAV-Datei also nur die üblichen nicht-physiologisch arbeitenden Komprimierungsverfahren. Und die bringen - s.o. - nicht gerade viel.
Nico, der Mann, dem wir dieses Problem dankenswerterweise verdanken, meinte "auf Vorhalt" dazu: "Speicher werden immer billiger, Leitungen immer breitbandiger."
Nun, denn. Kaufen wir uns nen Blaustrahler. 50 GB/Platte reichen ja wohl erst einmal, oder?
73 Nils
[A-DX] Perseus-Konverter: 5 x 2 m
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Perseus-Konverter: 5 x 2 m
Datum: 22. Februar 2008 16:16:18 MEZ
Liebe Gemeinde - womöglich dauert es mit den Konvertern für den Perseus ja auch noch ein paar Tage. Was jetzt schon zu sehen ist, mögen die Screenshots "2m1" bis "2m5" in meinem 4shared-Ordner "Pictures and PDFs" zeigen, die vor einigen Tagen mit einem Vorserienmodell (des ersten Konverters, nicht des Receivers!) entstanden.
73 Nils, DK8OK
__________________________________
Empfänger: Perseus & SDR-14
Antenne: 42 m lange Windom von DX-Wire, ca. 8 m hoch & DX-One
Ort: Burgdorf, bei Hannover
Reinhören: http://www.4shared.com/dir/5128695/9f289e7a/sharing.html
Password: a-dx
[A-DX] MW-Surfing: 10 Minuten Westcoast
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] MW-Surfing: 10 Minuten Westcoast
Datum: 19. Februar 2008 09:45:56 MEZ
Moin, moin - Guy Atkins hat zehn Perseus-Minuten ins Netz gestellt, die den Bereich von 1.000 - 1.400 kHz von 13:53 - 14:03 UTC umfassen / aufgenommen zwei Stunden vor dem Sonnenaufgang dort im Januar während seiner kleinen DX-Pedition nach Grayland/Washington [State].
Neben der gesamten Westküste im 10-kHz-Raster sind da auch viele Asiaten im 9-kHz-Raster zu hören. Wiegt 1,67 GB, die Datei. Und lässt sich entweder mit Winrad (für SWLs noch ohne Perseus) oder mit der Perseus-Software bei gleichzeitig angeschlossenem Schwarzgelb-Kästchen anhören. Man setze seiner Internet-Leitung einen kräftigen gefäßerweiternden Stent - und los geht’s an die Westküste / ganze ohne Visum und Hunde, die zuvor "Im Auftrag der Heimatsicherheit" an meinen Schuhen schnüffeln.
73 Nils
[A-DX] Perseus ante portas
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Perseus ante portas
Datum: 5. Februar 2008 11:27:51 MEZ
Ein paar zehn Vorbesteller des Perseus sollten sich schon mal das Wochenende freihalten bzw. die Festplatte putzen: die nächste Lieferung wird heute von SSB-Electronic aus ausgerollt. Wer dann immer noch nicht dabei ist: auch der wird bald erlöst werden.
Viel Spaß: Nils
[A-DX] Perseus-Testbericht in CQDL
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Perseus-Testbericht in CQDL
Datum: 2. Februar 2008 11:43:05 MEZ
Guten Tag, zusammen - das Mitgliederblatt des DARC e.V. hat in seiner Februar-Ausgabe einen fünfseitigen Testbericht über den "Perseus" mit detaillierten Meßdaten veröffentlicht. Aus diesem Bericht stammen auch die Daten, die ich hier kürzlich nannte.
Das PDF des Berichtes ist kostenlos & diskriminierungsfrei für Jedermann abrufbar unter:
http://www.ssb.de/pdf/perseus_CQDL_0208.pdf
Den Autoren Jürgen Mothes (DL7UJM/Messungen) und Thomas Kimpfbeck (DO3MT/Text) gilt Dank für Ihre umfangreiche Untersuchung!
73 Nils, DK8OK
[A-DX] Funkausbreitung
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Funkausbreitung
Datum: 27. Januar 2008 19:36:36 MEZ
Liebe Gemeinde - mit PropLab 3.0 gibt es jetzt endlich eine professionelle Ausbreitungs-Software, die leicht zu bedienen ist, für Windows geschrieben wurde und auch u.a. geomagnetische Effekte berücksichtigt. Cary Oler hat sie auf der Basis seiner seit 13 Jahren mehr oder minder unveränderte DOS-Version PropLab 2.0 entwickelt. Der große Unterschied zum viel verwendeten VoA-Programm: PropLab simuliert den Weg mit Strahlen. Das macht AREPS auch, aber AREPS bietet keine Ausbreitungskarten. PropLab arbeitet auch mit "richtigen" Antenne, wertet ordentlich und außerordentlichen Strahl aus, visualisiert das alles prima und dürfte sich schnell als "Stand der Technik" für den allerdings sehr engagierten Hörer & Funkamateur herausstellen: http://www.spacew.com/proplab/index.html 73 Nils (der mal in den nächsten Wochen etwas mehr darüber basteln wird)
[A-DX] Ionosphärenwetter
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Ionosphärenwetter
Datum: 27. Januar 2008 16:55:46 MEZ
Einen schönen Sonntag - da es in den letzten Tagen wiederholt um Ausbreitungsbedingungen ging, hier ein paar Hinweise:
* das jeweils neueste Ionogramm für unsere Region steht auf:
http://www.iap-kborn.de/fileadmin/user_upload/MAIN-abteilung/radar/Radars/Ionosonde/Plots/LATEST.PNG
Hier sieht man die Reflektionsfähigkeit verschiedener ionosphärischer Schichten in Juliusruh an der Ostsee, Raum Rostock. Sie werden ermittelt, indem man die Ionosphäre senkrecht bestrahlt. Bei - wie zumeist üblich - shcärger Bestrhalung liegt diese Frequenz um das Die- bis Vierfache höher (ein flach geworfener Stein zwitschert ja auch eine längere Strecke über Wasser als einer, den man hineinplumpsen lässt).
* Viele der gut 130 zivilen Ionosonden stellen ihre Daten ins Netz, vorbildlich die Australier via Java-Applet unter:
http://www.ips.gov.au/HF_Systems/1/3
* Leider führen viele, viele Links hinsichtlich aktueller Ionogramme ins Leere. Will sich nicht mal jemand an eine aktuelle Liste machen?
* Wer alles ganz genau & aktuell wissen will, schaue nach unter:
http://www.spacew.com/ [aber auch SWARM & PropLab 3.0 sind hier die Themen)
* Live-Karten der aktuellen Ausbreitung nach Regionen unter:
http://www.ips.gov.au/HF_Systems
73 Nils
[A-DX] Im Zickzack: Radio Parakou
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Im Zickzack: Radio Parakou
Datum: 23. Januar 2008 19:04:18 MEZ
N'abend in die Runde - gestern langte die Zeit leider nicht mehr, zum Thema "Frequenzmessung" noch Radio Parakou auf 5.025 kHz mit dem charakteristischen Frequenzverlauf aufzunehmen: die Regelschleife des Senders durchfährt innerhalb von vier Minuten einen 10 Hz breiten Bereich. Dieser Verlauf war mir schon früher bei Togo, 5047 kHz, aufgefallen und scheint was mit französischer Entwicklungshilfe bzw. französischer Industriepolitik zu tun zu haben, die ein und den gleichen Sendertyp ins frankophone Afrika verschickte.
Ich habe einen Screenshot von heute als BMP "Parakou" in meinen 4shared-Ordner (siehe unten) gestellt.
73 Nils, DK8OK
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Empfänger: Perseus & SDR-14
Antenne: 42 m lange Windom von DX-Wire, ca. 8 m hoch & DX-One
Ort: Burgdorf, bei Hannover
Reinhören: http://www.4shared.com/dir/5128695/9f289e7a/sharing.html
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[A-DX] 30 Sekunden auf 49 m, 15 Uhr UTC ...
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] 30 Sekunden auf 49 m, 15 Uhr UTC ...
Datum: 15. Januar 2008 20:02:48 MEZ
... und das bei üblen Bedingungen! Mit WINRAD kann man nach Herzenslust sein Glück versuchen, wobei auch die "einfachen" Sachen nicht immer trivial sind.
Zu hören unter 49_000.wav bei 4shared, siehe unten.
Unter Filenamen wie 49_frequenz habe ich zudem noch fünf mit Perseus-Software demodulierte Beispiele aus diesem File als Audio-MP3s eingespielt.
Der kleine Test zeigt, dass es nicht DIE optimale Einstellung gibt. "938 Live!" auf 6.150 kHz ging am besten in ECSS/LSB. "City Radio SNG" auf 6.000 kHz hat ein fieses, leises Rauschen im unteren Seitenband. Und geht dann mit SAM/Kompression prima.
Durch die Loop-Funktion lässt sich das ja alles beliebig wiederholen. Und zwar mit Einflussmöglichkeiten, die einem bei einer reinen NF-Aufnahme eben nicht mehr zur Verfügung stehen.
Was die Qualität der 30 Sekunden angeht: Don't blame me, it's the ionosphere.
73 Nils, DK8OK
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Empfänger: Perseus & SDR-14
Antenne: 42 m lange Windom von DX-Wire, ca. 8 m hoch & DX-One
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[A-DX] Perseus: Daten und mehr
Von: nils.schiffhauer
Betreff: AW: [A-DX] Perseus: Daten und mehr
Datum: 15. Januar 2008 12:32:47 MEZ
Ulli - hierzu noch ein Wort.
Die Grafik unter:
http://www.febo.com/pages/hf_phase_noise/images/sdr1000-phase-noise.png
ist animiert. Und der blaue Zug zeigt den SDR-1000-Oszillator.
Dieses Bild stimmt wenigstens insofern mit den Messungen von John
http://www.exothink.com/SDR/SDRPN/index.htm
(Figure 4, rote Kurve) überein, als dass der SDR-1000 gerade im wichtigen Nah-CW-Bereich von einigen 100 Hz im Vergleich zum Perseus die um sechs bis sieben Größenordnungen (!) schlechteren Karten hat. Wobei selbst in Johns etwas großzügigeren Darstellung im gnädigen Abstand das Phasenrauschen auch im Abstand von 1 MHz nicht zuverlässig unter -120 dB/c kommt. Interessant sind bei seiner breitbandigeren Betrachtung die vielen und z.T. recht hohen Spitzen. Sie zeigen, dass man mit zwei Meßsendern in definiertem Abstand bei solchen Messungen nicht viel weiterkommt.
Deine Bemerkung hinsichtlich Tastklicks und weiterer Unarten - zum Teil vom Sendeamateur selbst produziert ("Viel hilft viel!"), zum Teil einfach dem Preis-/Leistungsverhältnis der Transceiver geschuldet - kann ich nur lebhaft bestätigen. Und auch die Profis sind, wie der CW-Seefunk zeigt, hier nicht immer leuchtende Vorbilder.
Das ADAT-Konzept verspricht hier eine neue Dimension, wobei Telegrafie sicherlich auch wichtig ist, der Zoo digitaler Betriebsarten noch interessanter. Bei Mehrton-Modems ist das hochinteressant und auch wichtig. Aber noch laborieren viele Funkamateure ja an ihrem PSK31-Signal herum. Großartige Änderungen bringt bei dieser absolut konservativen Mehrheit nur ein Generationenwechsel, bis das also "auf dem Band" spürbar wird. Ist off topic, aber wozu ist man schließlich auch SWL?!
73 Nils
[A-DX] Perseus: Daten und mehr
Von: nils.schiffhauer
Betreff: AW: [A-DX] Perseus: Daten und mehr
Datum: 15. Januar 2008 12:02:47 MEZ
Moin, Heinz - der Sinn professionellen Monitorings liegt nicht so sehr im Zuhören, sondern im Erfassung von Aktivitätsmustern nach Frequenz, Richtung, Elevation, Betriebsart, Betriebszeiten etc.
Die Daten z.B. vom EM510 zeigen dann, verglichen mit denen des Perseus, worin ersterer exzelliert:
http://www.rsd.de/www/downcent.nsf/file/EM510_dat_de.pdf/$file/EM510_dat_de.pdf
Sinn eines solchen Receivers ist, ihn abgesetzt zu betreiben. Die Herren haben ihre Empfangsstellen z.B. in China, in Südamerika, auf Zypern, in Hong Kong. Die sitzen also nicht alle mit Kopfhörer in Ladelund und sind am kurbeln. Von ihren Chefs bekommen sie Aufträge, HF-Lagebilder zu erstellen. Und da kommt es sehr darauf an, ob sie einen PactorIII-Drogenschmuggler erwischen wollen oder einen High-Tech-Frequenzsprungsender, dessen Verweildauer auf einem Kanal sich in Millisekunden bemisst, innerhalb derer alle Werte "auf dem Schirm" sein sollten.
Auf dem Nachttisch des Herrn Major steht also nicht der Receiver, sondern ein Laptop. Und mit dem schaltet er sich - wie wir DX-Tuner - dorthin, wohin er gemäß seines Auftrages seine Ohren zu richten hat.
Den EM510 hatte ich noch nicht getestet, aber durchaus schon Receiver in der von Dir genannten Preisklasse. Ihr Preis/Leistungsverhältnis für den gemeinen DXer strebt gegen Null. Zum einen, weil man für sehr teures Geld Eigenschaften erwirbt, die für uns völlig irrelevant sind (z.B. Immunität hinsichtlich EMP, starke elektromagnetischer Impulse oder geringste Störstrahlung; "tempest" ist hier das Stichwort). Zum andern, weil wir deren Eigenschaften mangels Antennen gar nicht recht ausfahren können.
So gesehen, bietet der Perseus an einer professionellen Logarithmisch-periodischen Antenne sicherlich ein Bild, das die Möglichkeiten dieser Antenne nicht ausnutzt. Ab einer Summen(!)spannung von -3 dBm geht der Receiver in die Knie. Da hülfe nur ein Vorfilter. Interessant aber ist das eben nur für die Besitzer solcher Antennen, deren Anzahl überschaubarer ist als der Kreis der Perseus-Besitzer im ersten Halbjahr 2008.
Das eigentlich Spannende für uns ist ja: Wo sind die limitierenden Faktoren unserer bisherigen Möglichkeiten? Und wie kommt man so nahe wie möglich an sie heran? Da, so denke ich, haben wir in den letzten zwei Jahren schon allerhand bekommen und werden das auch in Zukunft noch erhalten. Eine Audio-Kompression beim Empfang - die ich im täglichen DX brauche - ist somit für mich wichtiger als ein Intercept-Punkt 3. Ordnung von +55 dBm, den ich niemals benötigen werde.
Ladelund, übrigens, wird einem erst richtig klar, wenn man den Durchmesser misst:
Google Earth - 54°51'25.88"N / 9° 4'1.22"O
Und auch für Augsburg wird ein ICF-2001 nicht reichen: 48°27'4.40"N / 10°51'45.78"O
Offiziell anschauen durfte ich mir mal:
52°28'0.80"N / 13° 8'4.76"O
Da schreckte mein IC-R8500 davor zurück, mitgenommen zu werden ...
73 Nils
[A-DX] Perseus: Daten und mehr
Von: nils.schiffhauer
Betreff: AW: [A-DX] Perseus: Daten und mehr
Datum: 15. Januar 2008 10:05:08 MEZ
Von: Ulli Grunow
Gesendet: Dienstag, 15. Januar 2008 09:18
Ah...
Ich kann nur wiederholen, daß der SDR-1000 mit der 24bit-Karte sich in den (für die Empfängerqualität relevanten) Daten offensichtlich so gut wie nicht unterscheidet.... Daher sehe ich nicht so, wo der enorme Unterschied, den Du ansprichst soll sein.
Ich begreife, daß es wohl dann auch für die meisten Grbraucher keinen Sinn macht sich mit HDSDR oder anderen ähnlichen Projekten zu beschäftigen. Meine Frage ging natürlich sehr wohl dahin, um diese Projekte zu vergleichen mit dem käuflichen (und ja auch nicht allzu teuren) Perseus...
Es ware zumidest mal interessant...
Die Filterqualität ist weniger entscheidend, als typische Empfängerdaten als:
-IM-Sicherheit
-Dynamik
-Blokking
-MDS
Und so weiter...
Ulli
Moin, Ulli - ich sprach nicht von "enormen" Unterschieden, sondern von "offensichtlichen". Das Konzept des SDR-1000 ist schmalbandig. Sein Dynamikbereich ist mit 99 dB angegeben (!). In diesem wichtigen Punkte halte ich den Unterschied zum gemessenen (!) Dynamikbereich von 120 dB des auch noch deutlich preiswerteren Perseus allerdings sowohl für "enrom", als auch für "offensichtlich".
Offensichtlich ist die Abhängigkeit der wichtigsten Performance-Faktoren von der Soundcard. Man greife zu Turtle Beach oder Edirol oder ähnlichem. Das I/Q-Konzept des Perseus ist hier transparent und konsistent, die Empfangsqualität (auch die von WAV-Files) ändert sich nicht mit dem PC.
Offensichtlich und enorm wiederum sind die Unterschiede hinsichtlich des gerade bei guten Antenne und im Amateurfunk wichtigen Phasenrauschens. Nehme ich hier die Meßwerte des SDR-1000 (siehe:
http://www.febo.com/pages/hf_phase_noise/images/sdr1000-phase-noise.png), so ist dessen Leistung für Telegrafie - aber auch für Datenfunk - indiskutabel. Spätestens im CW-Contest fällt sowas auf. Oder, leider, auch nicht, da die Amateurfunksender ebenfalls gerne mit Rauschglocken klingeln, dass die Heide wackelt. So jedenfalls zeigen es die gleichfalls erschütternde Werte des ja nicht einmal schlechten IC-746:
http://www.febo.com/pages/hf_phase_noise/images/ic746pro-phase-noise.png .
Der SDR-1000 ist schmalbandig, der Perseus breitbandig. Bei überdies deutlich besserer HF-Qualität und niedrigerem Preis gibt es für mich als Hörer überhaupt keinen Anlass, mich näher mit dem SDR-1000 zu beschäftigen. Und als Funkamateur? Da sehe ich, dass bis Sommer "The Leader in Software Defined Radios for Amateur Radio Use" - wie FlexRadio als Hersteller seine Website noch beflaggt hat - auf ADAT übergehen wird: http://www.adat.ch/ Zwar auch schmalbandig, aber sein Entwickler versteht das qualitativ Revolutionäre eines SDR (man sehe sich, Stichwort "Pre-distortion", die Qualität des Sendesignals an) und versucht nicht, nur einen Aspekt herauszustellen und ansonsten ein klassisches Radio in Software abzubilden.
Das klingt alles ein wenig arrogant. Entsteht dieser Eindruck, so wäre er meinem Unvermögen geschuldet, alles das in kurzer Form zu sagen. Ich selbst könnte keinen dieser Re-/Transceiver bauen und nicht einmal das kleinste Modul davon entwickeln. Vor jedem Designer habe ich daher größten Respekt. Als User jedoch muss ich mir ein Urteil über das Preis-/Leistungsverhältnis bilden. Und wenn ich meine Entscheidung noch kommunizieren will, habe ich mir richtig Gedanken zu machen! Aber am Ende sind es dennoch sehr private Überlegungen, die zu einer Entscheidung führen. Die begründe ich dann gerne. Und wenn sie sich durch objektive Daten noch untermauern lässt, umso besser.
73 Nils (der hofft, dass diejenigen, die dieses an sich spannende Thema doch langweilt, einfach & ohne Gram drüberhinwegklicken)
[A-DX] Perseus: Daten und mehr
Von: Ulli Grunow
Betreff: RE: [A-DX] Perseus: Daten und mehr
Nils, und auch alle anderen SDR interessierten...
Ein praktischer Test mit direktem VERGLEICH verschiedener SDR Empfänger ware hilfreich (Direkt analog/digital Umsetzer gegen Soundkarten konzepte)
Ist das bereits einmal von jemandem gemacht worden ?
Von: nils.schiffhauer
Betreff: AW: [A-DX] Perseus: Daten und mehr
Datum: 15. Januar 2008 09:01:45 MEZ
Moin, Ulli - ich kenne den CIAO, FDM77, Windradio sowie habe derzeit den SDR-14 / zusätzlich zum Perseus. (Noch) bevorzuge ich für bestimmte Arten der Darstellung (z.B. Ermittlung von s/off- oder s/on-Zeiten über einen längeren Zeitraum) für bestimmte Dinge den SDR-14, obgleich dessen Dynamikbereich um gut 30 dB unter dem des Perseus liegt. Beide Receiver haben ja eine so hohe Auflösung, dass ich mit dem SDR-14 an der DX-One (die er fast immer einigermaßen verträgt) Signale sehe, die ich mit der Windom am Perseus mitunter noch nicht recht hören kann - zumal, wenns um Rundfunksender mit schwacher Modulation geht. In einer zukünftigen Software-Revision jedoch werden auch beim Perseus die Wasserfall-Dinger nicht mehr in den Papierkorb gespült, sondern gespeichert und sind dann ebenfalls der Auswertung zugänglich.
Aber systematische Vergleiche im Sinne von: wer trennt besser oder so habe ich nicht gemacht und habe das auch nicht groß vor. Die Unterschiede sind für mich einfach zu offensichtlich, als dass ich es bräuchte. Aber SDR-14 und Perseus befinden sich ja mittlerweile verstärkt als Duo in DXer-Haushalten. Womöglich hat jemand Lust dazu!
73 Nils
[A-DX] Perseus: Kompression /Audiobeispiele
Von: nils.schiffhauer
Betreff: AW: [A-DX] Perseus: Kompression /Audiobeispiele
Datum: 14. Januar 2008 19:05:31 MEZ
Ja, Martin, das Knacken schlägt voll durch. Dagegen gibt es - außer Ohropax - u.a. folgende Möglichkeiten:
* eine Audio-Software puhlt davon vieles automatisch raus
* man macht den Rest per Hand. Die Knackser sind sehr, sehr kurz. Und das träge Ohr merkt das nicht. Der noch trägere Rest erst recht nicht. Audacity, etwa, ist da ein gerne genommenes und zudem kostenloses Werkzeug:
http://audacity.sourceforge.net/
* man wartet auf eine perfektere Implementierung von Nico
* man zieht alles gleichmäßig hoch, die Knackser werden dann geclippt
Deine WEUP-Aufnahme könnte einen ja glatt bekehren! Nicht von wegen "praising God", sondern: es mal mit der Mittelwelle zu probieren. Falls die Knackser Deinem Herzschrittmacher entstammen, solltest Dich mal justieren lassen. Immer wenn man denkt, jetzt sind die Klicks halbwegs regelmäßig, gibt es einen Offbeat; Tachykardie?
Man muss übrigens den AF LEVEL-Regler dem gesamten NF-Pegel recht sorgsam anpassen. Bei WEUP oder Radio Yura spielt das nicht so die Geige. Aber bei Tchad, Jibouti & Mauritanien krächzt das sonst ganz schön, wenn man das nicht geregelt kriegt. Aber das kriegen wir ja.
73 Nils
[A-DX] Perseus: Kompression / Audiobeispiele
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Perseus: Kompression / Audiobeispiele
Datum: 14. Januar 2008 17:06:09 MEZ
Guten Nachmittag, in die Runde - selbst, wer scheinbar (!) so viel am Perseus hockt wie ich (es kommen auch wieder anderen Saiten/Zeiten!), entdeckt so Manches erst Schritt für Schritt. "Kompression" ist jetzt das Stichwort. Sie verbessert den Signal-/Rauschabstand. Je nach Situation von kaum spürbar bis signifikant. Das ist die positive Seite. Die Rückseite lautet, dass kurze Impulsstörung an (störender) Schärfe gewinnen.
Genug der Theorie. Aus meinem 400-kHz-Paket letzte Nacht möchte ich drei kurze Beispiele sprechen lassen. Ihr findet sie unter
http://www.4shared.com/dir/5128695/9f289e7a/sharing.html [Parole: A-DX]; sie beginnen jeweils mit COMP:
* COMP VoA STP 4940: Die ersten zwölf Sekunden "normaler" Synchrondemodulator, nach bis zum Ende auf Kompressor umgeschaltet. Wie das Signal dabei gestrippt wird, zeigt der Screenshot: COMP VoA.jpeg
* COMP AIR LEH 4760: Die ersten zehn Sekunden mit Kompressor, dann zehn Sekunden ohne, der Rest wieder mit.
* COMP R Yura 4717 (Danke an Ingo für den Hinweis!): zweimal dieselben 18 Sekunden. Zuerst mit Kompression, danach ohne.
Die Beispiele habe ich so gewählt, dass dreimal etwas Unterschiedliches herauskommt. Um zu zeigen, dass SDR mehr als PC-Bedienung und Trägergucken ist ... Die Aufnahmeteile "ohne Kompression" wurden natürlich im Pegel normalisiert. Die Software Audacity macht das ebenso kostenlos wie gut.
Kommentar: VoA Sao Tome ist für mich eindeutig. Das höre ich gerne mit Kompressor für beste Verständlichkeit. AIR Leh ist beinahe schon Geschmackssache. Mir kommt bei "Kompression" der Gewinn an Verständlichkeit ein wenig größer vor als die dort vernehmlicheren Knackgeräusche. Bei Radio Yura zucke ich nur mit den Achseln. Das Signal dieses bolivischen 1-kW-Senders ist arg verbuddelt. Die Kompressor-Geschichte kommt mir hier am Anfang der Aufnahme in Vorhand vor, am Ende bringt dann der Normalbetrieb mehr. Außerdem sinkt hier das Signal ein-/zweimal ganz kurz unter die SAM-Schwelle, sortiert sich aber fix.
Nur, dass ich es an gutem Willen nicht habe fehlen lassen: RRI Fak-Fak auf 4.790 kHz kam gestern Abend mit dem Lied der Kokosnußinseln kurz vor 22:00 UTC. Und war noch leiser als R. Yura. Hier "sah" die Kompression nur Rauschen, der Empfang also verbesserte sich nicht.
Nico deutete jedoch an, dass die bisher implementierte Funktion, die über den AF-Regler manuell zu steuern ist, so dass alles im linearen Bereich bleibt, aber erst eine Stufe zu einer "spezifischeren DSP-Lösung" sei, wie sie z.B. im DBX-266XL eingebaut ist: http://www.dbxpro.com/266XL/266XL.php
Hoffentlich komme ich mit allen Perseus-Goodies durch, bis es die neue Version gibt. Dann u.a. mit Notchfilter ...
73 Nils, DK8OK
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Empfänger: Perseus & SDR-14
Antenne: 42 m lange Windom von DX-Wire, ca. 8 m hoch & DX-One
Ort: Burgdorf, bei Hannover
Reinhören: http://www.4shared.com/dir/5128695/9f289e7a/sharing.html
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[A-DX] Perseus: Daten und mehr
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Perseus: Daten und mehr
Datum: 14. Januar 2008 14:43:02 MEZ
Moin, moin - ich hoffe, ich trample nicht auf den Nerven der Wartenden oder auf denen der von diesem Receiver Gelangweilten herum. Aber es gibt noch drei Dinge zum Perseus zu sagen:
* Oszillatorrauschen: Nico hat jetzt auch hierfür einen Wert angegeben, der teils gemessen, teil gerechnet wurde. Danach liegt das Phasenrauschen in nur 100 Hz Abstand nicht schlechter als -130 dBc/Hz und erreich schon -140 dBc/Hz in 1 kHz Abstand. Dieser Wert besagt u.a., in wie weit ein Nutzsender im Takte eines Störsenders "hochrauscht". Selbst hochklassige Amateurtechnik liegt da um locker 20 - 40 dB bzw. noch schlechter. Was leider im Gegenzug besagt, da diese Oszillatoren ja auch das Sendesignal bestimmen:
einigermaßen sind die nun der limitierende Faktor.
* Filter: Die Weitabselektion der digitalen Filter gibt Nico mit etwa 150 dB an. Das ist mindestens 30 dB besser als das bisheriger höchstwertiger in für uns erreichbarer Technik verbaute Analogfilter ("Begrabt mein Collins-Filter an der Biegung des Flusses!"). Der Formfaktor der Filter (also: ihre Bandbreite bei -60 dB geteilt durch jene bei -6 dB / je kleiner der Wert, desto "besser" - jedenfalls bei sonst glatter Durchlasskurve, die Welligkeit liegt bei den Perseus-Filtern unter 1 dB!) liegt rechnerisch bei 1,28 (10 kHz Bandbreite) bzw. 1,25 (2,4 kHz) und 1,32 (500 Hz). Er verändert sich also nicht drastisch, wie bei analogen Filtern üblich. Die rechnerischen Werte sind inzwischen bei verschiedenen Messungen meßtechnisch überprüft worden, wobei je nach Bandbreite um etwa 10% schlechtere Werte gemessen wurden, Inwieweit sie auch mit unreinen Meßoszillatoren zu tun haben (s.o.) ist noch nicht geklärt.
Während beste Quarzfilter bei Bandbreite oberhalb von 2 kHz mit einiger Mühe auch diese Formfaktor erreichen können, weitet der sich in Richtung -120 dB selbst dann mächtig auf, wenn er solo und also ohne Einfluss eines rauschenden Oszillators gemessen wird. Beim Perseus hingegen hat ein 2,4-kHz-Filter (-6 dB) bei -60 dB eine Bandbreite von 3 kHz und bei -120 dB von 3,18 kHz.
Mit beiden Dingen kann man z.B. bei Singapur 6.150 kHz punkten.
* SAM/AM-Detektor: Hier hat Nico einen Kompressionsalgorithmus eingebaut, der auch noch schwache (und schwach modulierte) Sender mit nie gekannter Verständlichkeit aus dem Rauschen zieht. Meine gestrigen Audioclips sind damit entstanden. Jedenfalls hoffe ich, keine Ausnahme gemacht zu haben. Der Signal-/Rauschabstand wird dadurch z.T. spektakulär angehoben.
73 Nils
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Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet.
Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM http://www.ratzer.at
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[A-DX] Neue Audio-Clips
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Neue Audio-Clips
Datum: 13. Januar 2008 16:57:46 MEZ
Liebe Gemeinde - diese 4share-Sache zum Draufspielen von Audiofiles erscheint mir ja recht bequem & offen. Ich begrüße auch Einspielungen Anderer sehr und habe daher (anfangs) drei Besucherordner "Visitor" geschaffen. Bei größerem Bedarf kann ich das gerne erweitern.
Meine Beispiele finden sich im Ordner "Nils".
Aus einer 400-kHz-Reise gestern habe ich sie um folgende Clips erweitert, die Bedingungen fand ich eigentlich recht gut:
4.770: NBC Kaduna, lokale ID in E, "nine o'clock", langsam in E, knapp moduliert
4.780: Cultura Caotan, GTM: leise, knapp moduliert, aber schöne ID
4.800: AIR Hyderabad: ID in kurzer CNR1-Pause, selten schöner gehört
4.800: CNR1: besser als im Hotelzimmer in Xi'an
4.910: AIR Jaipur, ID für jedermann verständlich (auch nicht häufig!)
4.920: PBS Xizang, ID 2 x auch in E. Besser nie.
4.930: Turkmen Radio, ID, sendet in LSB mit Träger. Der Säbeltanz erinnert mich immer an Lieselotte Pulver, wie sie in "Eins, zwei drei" von Billy Wilder 1961 auf dem Tisch tanzt / so hat jeder seine Gründe ...
4.940: AIR Gawahati, ID, selten deutlicher
4.965: AIR Shimla, "Hallo, Akashvani Kashmir Shimla he he"
5.040: Fujian PBS mit 10 kW und ID in C; wohl auch auf 4.900 kHz?
5.050: Voice of Straits, ID in C: "Haixia zhi Sheng Guangbo Diantai"
Die Filenamen sollten selbsterklärend sein, die Uhrzeiten UTC. Durch Klicken auf den Reiter "Time" erscheinen die neuen Einspielung automatisch an erster bzw. letzter Stelle.
Die Aufnahmen entstanden mit dem Synchrondemodulator des Perseus in Stellung "AGC OFF", wobei hier eine Art Kompression Verständlichkeit und Rauschabstand nochmals anhebt. Vereinzelt ist in den Sprechpausen ein "Brumm" zu sehen. Dann befindet sich auf dem nominal selben Kanal noch eine weitere Station im entsprechenden Abstand.
Auch wenns manchen nervt: Ich höre jetzt seit fast 40 Jahren Tropenband. Aber was da in Menge und Qualität in den letzten Wochen zusammenkam, begeistert mich bis in die (wenigen) Haarspitzen!
Wie immer: Kommentare erwünscht!
73 Nils, DK8OK
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Reinhören: http://www.4shared.com/dir/5128695/9f289e7a/sharing.html
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[A-DX] Perseus Hörbeispiele
Hallo Liste
Hallo Nils
wer Wind sät wird Sturm ernten und aus diesem Grunde habe ich mich schon für einige Zeit aus der Diskussion über den Vergleich des Perseus mit anderen Empfängern herausgehalten, obwohl ich wohl der Erste war, der hier in der Liste am 19.12.07 einen solchen Vergleich angeregt hatte.
Nun hat Nils heute früh dazu einen Vorschlag gemacht, der die Diskussion beenden soll. Doch kommt mir dieser Vorschlag recht aufwändig und kompliziert vor. Meine Intension war eigentlich folgende:
Ein (oder zwei) Mitglied der Liste, der über einen Perseus und noch ein, zwei weitere Empfänger verfügt macht diesen Vergleich ungefähr so, dass er über einen Antennenverteiler alle Empfänger an e i n e normale Antenne ( 20m Draht, DX one, ALA oder ähnlich, also keine Superantenne) anschliesst und die Audio-Ausgänge über einen Umschalter wechselweise aber nahezu gleichzeitig abhört bzw. speichert.
Natürlich kritische Sender, überwiegend im 60m-Band am Abend oder frühen Morgen und mit optimierten Einstellungen . Es kommt ja nicht so sehr auf die absolute Empfangsleistung an, sondern auf die relative d.h. die Differenz. Ich würde es gerne machen, doch mein Ende Dez. bestellter Perseus wird erst im Februar geliefert. Dann aber mache ich es in jedem Fall selber.
Die Audiofiles werden dann auf Wunsch zur Verfügung gestellt. Würde ich dann auch tun.
Beste 73
Friedrich
Von: nils.schiffhauer
Betreff: AW: [A-DX] Perseus
Datum: 9. Januar 2008 19:37:45 MEZ
Friedrich - Deine Audiofiles werden willkommen sein!
Die DX-One bietet zwei gleichwertige Antennenausgänge, und den einen Receiver-Ausgang kann man auf den linken, den anderen auf den rechten Eingang der Soundcard geben. So läßt sich Parallelempfang realisieren. Ob man dann noch den Vorlauf des Perseus-Kanals um jene etwa 300 (?) Millisekunden Verzögerung korrigiert, die seine Signalverarbeitung braucht und ob das Ergebnis den Aufwand rechtfertigt, wird der entscheiden müssen, der es macht.
Selbst bei einem derartigen Vergleich bleiben immer noch einige Fragen offen. Nichts geht daher darüber, zwei Geräte nebeneinander stehen zu haben und direkt zu vergleichen, denn nur so kann man sie auch nach den je eigenen Hörbedürfnissen einstellen. Es hilft, wenn zwei, drei kritische Geister mithören. Dann fällt man nicht auf Wunschdenken herein (das mitunter große Suggestivität entfalten kann!), muss seine Meinung angemessen auseinanderfieseln und sitzt nach getanem Hören nicht allein vor seinen zwei Flaschen Rotwein ...
Da nicht gefragt wurde, weshalb nicht ich diese Audiofile-Arbeit leiste, hier eine Antwort: Ich brauche es nicht und schätze den Nutzen geringer ein, als ihn die gut 50 Hörbeispiele unter
http://www.ssb.de/amateur/products/perseus/perseus.shtml bieten, die ich um sehr DX-lastige Dinge ergänzt habe unter:
http://www.4shared.com/dir/5128695/9f289e7a/sharing.html [Parole: a-dx].
Dennoch finde ich direkte Vergleiche vergnüglich. Besonders, wenn einem Raum zum Raten (Wer ist wer?) gegeben wird. Gespannt bin ich daher auf Christophs Files und würde mich freuen, wenn er sie zunächst ohne jeweilige Empfängerangabe ins Netz stellte. Das wird spaßig!
73 Nils
Re: [A-DX] Testbericht Perseus
Im Auftrag von Jürgen Martens
Gesendet: Dienstag, 8. Januar 2008 18:07
Betreff: Re: [A-DX] Testbericht Perseus
Hallo Nils,
gestatte mir bitte ein paar Anmerkungen zu Deinen Ausführungen:
Da lese ich, dass sein Autor unter "Gruppenlaufzeit" versteht, wie lange denn das komplette Signal durch den Empfänger braucht
Das ist doch völlig korrekt.
Und in diesem Fall ist die Durchlaufzeit bei einem Digitalempfänger länger als bei einem Analogempfänger. Liegt im Prinzip der Signalverarbeitung.
Wichtig ist der UNTERSCHIED der Gruppenlaufzeit innerhalb des Durchlassbereiches eines Filters. Dieser Unterschied kann zu Bitfehlern führen.
Auch bei teuren HiFi-FM-Empfängern werden ZF-Filter mit geringer Gruppenlauf- zeitdifferenz (flat GDT type) eingebaut, um Verzerrungen gering zu halten. Der absolute Betrag der Gruppenlaufzeit ist dabei ohne Belang.
Nicht ohne Belang ist die absolute Durchlaufzeit bei zeitkritischen Anwendungen.
Während der Fussball-WM 2006 kam es schon mal vor, dass der Nachbar mit seiner alten Dachantenne "Tooor" gerufen hat, während bei Besitzern von Sat.-Schüssel und DVT-S-receiver der Spieler erst Anlauf auf dem Ball am Elfmeterpunkt nahm :-)
Ketzer nennen S-Meter daher gerne abfällig "Schätzeisen".
Frage: Wie genau ist die S-Anzeige bzw.die dB-Anzeige beim Perseus?
Ist da was in den technischen Daten spezifiziert?
Muss ja nicht eine Genauigkeit von +-0,02 dB wie bei den teuren Pegelmessern von Wandel & Goltermann sein, mit denen ich mich früher beschäftigt habe.
Eine Genauigkeit von +-1 dB wäre für so ein Gerät ein sehr guter Wert. Damit könnte man es auch ausreichend genau Messungen an Vierpolen machen, z.B. an (analogen) Filtern.
Eine konkrete Genauigkeitsangabe wäre dazu aber notwendig. Andersfalls müsste man sie mit einem pegelgenauen Messsender ermitteln. Dabei ließe sich auch die Spiegelfrequenzunterdrückung nachmessen.
Dies als Anmerkung aus der Messtechnik.
Viele Grüße
Jürgen
Danke, Jürgen für Deine Präzisierungen.
Gruppenlaufzeit: Ideal ist eine konstante Gruppenlaufzeit über den infrage kommenden Frequenzbereich. Das ist der einfache Fall, in dem ein Ereignis verzögert wiedergegeben wird. In der wirklichen Welt jedoch ist diese Gruppenlaufzeit eben nicht konstant. Die Darlegung, die ich mir in meinem ohnehin schon langen Text sparen wollte, findet sich sehr schön in:
http://www.williamson-labs.com/groupdelay.htm
Daraus wird auch der Effekt (=Verzerrung) im Wortsinne: sichtbar. (mit der Maus über die Zeichnung fahren)
Bei Tests von Amateurfunkgeräten hat dieser mit digitalen Signalformen zunehmend wichtiger gewordene Wert noch keinen Einzug erhalten. Wenn ich mich recht entsinne, packt die ARRL das zumindest bei Transceivern oberhalb von 30 MHz in den BER-Wert, misst das aber nicht selektiv aus. Was ja auch nicht sein muss.
S-Meter: Die max. gemessene Abweichung hinsichtlich von Signalpegel und Anzeige liegt um den Faktor 10 besser, als Du es selbst einem sehr guten Gerät beimessen würdest. Somit um den Faktor 5 schlechter als bei den hierfür ausgelegten Geräten derer von Wandel & Goltermann. Ich zitiere hiermit aus einer noch nicht veröffentlichten Quelle, sie wird nach Publikation gerne nachreicht.
73 Nils
[A-DX] Testbericht Perseus
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Testbericht Perseus
Datum: 8. Januar 2008 13:48:15 MEZ
Hallo, in die Runde - ein freundlicher Mensch schickte mir nun den Artikel aus der Zeitschrift "amateurfunk".
Da lese ich, dass sein Autor unter "Gruppenlaufzeit" versteht, wie lange denn das komplette Signal durch den Empfänger braucht (statt sich auf die einzig wichtige Gruppenlaufzeit innerhalb eines Filter zu beziehen, die sich stark auf Verzerrungen auswirkt, was aber schon, wenn diese kaum zu hören sind, signifikante Auswirkungen auf die Bit Error Rate in digitalen Aussendungen hat).
Ich lese, dass digitale Aussendungen nur mit einem VAC zu decodieren sind, mache das selbst aber ohne VAC absolut problemlos z.B. mit SkySweep. Was freilich nicht geht, wenn der verwendete PC - wie der des Testers, offenbar - dem Perseus schon zu eng sitzt. Was man freilich nicht dem Receiver vorwerfen kann. Ganz ohne VAC kann man übrigens auch mehrere Software-Sachen gleichzeitig "anschließen". Also z.B. SkySweep zum Decodieren und parallel dazu Analyzer 2000 zur Analyse der Zeit- und SBSpectrum zur Analyse der Frequenzebene.
Ich lese, der Receiver ginge nur bis 20 kHz hinunter. Und erfreue mich dessen ungeachtet der russischen Alpha-Signale u.a. bis hinunter zu 11,905 kHz. Die Grundwelle der Schumann-Resonanz auf 7,8 Hz allerdings habe ich noch nicht versucht. Dass sein Perseus nur bis 30 MHz geht, wird bedauerlich in Zeiten hoher Sonnenfleckenaktivität, wo ich dann mit meinem Perseus allerhand US-Fire Departments bis 40 MHz hoch werde empfangen können.
Ich lese von "Radargeräten der NATO", wobei es sich der Beschreibung nach tatsächlich jedoch um analoge Ionosonden handelt. "Radargeräte der NATO" sind zwar auch zu hören, aber die sehen dann doch etwas anders aus.
Der gute Mann vergleicht die S-Meter von TS-850 und Perseus und findet es toll, dass sie im Bereich von S7 bis S9 identisch sei. Klar, denn die S-Meter von Amateurfunkgeräten sind auf S9 getrimmt, versagen aber selbst in der Superklasse zwischen S0 und S4 bis S7 (Grenze je nach Aufwand) einigermaßen kläglich, während der Perseus ab S0 eine extrem lineare Anzeige aufweist und so die exakte Anzeige auch sehr leiser Signale ermöglicht. Was manchen denn zu dem Trugschluss führt, dass das Rauschen auf dem Perseus stärker sei - weil: da ist ja auch der S-Meter Ausschlag höher ...
Getestet wurde der Receiver offenbar nur in SSB und AM, wobei nicht klar wird, ob dem Tester der ECSS-Kunstgriff bekannt ist. Die Rundfunktests finden in den Bändern 11 und 15 MHz statt, während man doch gerne mal aus berufenem Munde hörte, wie der Perseus denn die Locals zwischen den Giganten auf 49 m und 41 m ausbuddelt (was mit einem üblichen Amateurfunktransceiver aus verschiedenen Gründen, worunter auch die rauschenden Oszillatoren zählen, regelmäßig zum Desaster wird).
Die Antenne. Ein schönes Ding für Funkamateure mit großem Grundstück. Man hätte gerne erfahren, ob sie vertikal oder horizontal polarisiert ist - was Auswirkungen auf das europäische Signalangebot und somit die Performance des Receivers hat. Und auch, wie beide sich denn an einem unter Kurzwellenhörer mehr üblichen 10 - 20 m langen Draht oder einer Aktivantenne verhalten (letzteres ist selbst dann nicht ganz trivial, wenn die Antenne selbst den Dynamikbereich des Receivers erheblich übersteigt).
Der Vergleich. Nunja. Wenigstens wurde beim Perseus kein Sendeteil vermisst ...
Die eifrig eingeforderten Audio-Vergleichclips: Null.
Dass der Autor die Möglichkeiten des schlagend anderen Konzeptes und die in einer ganz anderen Liga spielende Verständlichkeit entweder nicht erkannt oder nicht erwähnt hat: geschenkt. Womöglich hätte er dann seine immerhin vier Seiten überdies mit instruktiveren Abbildungen illustrieren können.
Doch nun genug der Kritik, bevor sie ins Beckmesserische abzugleiten droht. Das Fazit ist selbst für mich einigermaßen überraschend: Wenn man sieht, was "im Netz" alles kostenlos über den Receiver greifbar ist (und das sogar multimedial), dann ist der geneigte Interessent damit doch ganz gut gefahren; auch in Sachen Kompetenz, wie mir scheint.
73 Nils, DK8OK
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Empfänger: Perseus & SDR-14
Antenne: 42 m lange Windom von DX-Wire, ca. 8 m hoch & DX-One
Ort: Burgdorf, bei Hannover
Bericht im Heft Amateurfunk
Im Auftrag von
Jens-Michael Schuh
Gesendet: Sonntag, 6. Januar 2008 15:51
Hallo Nils,
der Test wurde von Michael Wöste DL1DMW gemacht. Die Zeitschrift erscheint im VTH-Verlag.
Dem Text konnte ich entnehmen, dass die Vergleiche an der gleichen Antenne gemacht wurden, im Text steht "80-m-Loop aufgehangen in 8 Meter Höhe im Garten".
Es werden einige Frequenzen und die Ergebnisse beschrieben und wie die Stationen zum besseren Empfang beeinflußt wurden (z.B. Slope Tune/ Bandbreitenänderung beim Perseus).
Es wurden sowohl Amateurfunkstationen per SSB, als auch Rundfunkbänder verglichen.
Insgesamt erscheint mir der Bericht ausgewogen und umfangreich. Da das Heft aktuell ist, bekommst Du es sicher im gut sortierten Zeitschriftenhandel. Den Text kann ich ja aus urheberrechtlichen Gründen hier jetzt nicht abgetippt reinstellen ;-), wäre mir auch deutlich zu umfangreich.
Insgesamt erscheint mir die Darstellung in dem Bericht ausgewogen, sachlich und neutral zu sein, was ich bisher bei den Berichterstattungen vermisst habe
Gruß,
Jens
Schade, Jens-Michael, dass Du generell bei den bisherigen Berichten über den Perseus Ausgewogenheit, Sachlichkeit und Neutralität vermisstest, diese aber nun einem offenbar nicht näher zitierbaren Vergleich des Receivers mit lediglich einem (!) Transceiver (!!) an einer (!!!) Antenne zubilligst.
Meine Auffassung von Ausgewogenheit ist, dass viele Perspektiven zur Darstellung kommen. Nur gut, dass Dir wenigstens der Punkt "Kompetenz" bei den bisherigen Artikel (u.a. von Clemens Seidenberg im "Funkamateur" und Harald Kuhl in "Sender und Frequenzen") sowie den mancherlei Kommentaren in dieser nicht genug zu rühmenden Liste fehlten.
Mit der Neutralität ist das immer so eine Sache. Ich denke, dass der Markt der Meinungen Neutralität wie von selbst herstellt. Allerdings habe ich die "positive Voreingenommenheit" (Nicht-Neutralität) der bisherigen Perseus-Besitzer nicht so verstanden, als dass sie damit ihr Gerät für einen Notverkauf auf dem Gebrauchtmarkt aufhübschen wollten. Sondern sie scheint mir (wobei ich ganz sicher da nur für mich sprechen kann) der puren Begeisterung über eine grundlegend neuartige Qualität auch in Wiedergabe und Verständlichkeit zu entspringen.
Um hier vergleichen zu können, muss man allerdings in der Tat schon hoch in die Profiklasse greifen (ein HF-1000, ein RX1001M oder ein E-1800/1700 sind da nicht so abwegig), um das würdigen zu können. Ein TS-850, der leistungsmäßig ja um einiges unter dem TS-930 blieb, bringt das nicht immer zuwege. Und man muss auch bereit sein, sich von liebgewonnenen Durchlaßbereichs-Konditionierungen ("dicke Tunke" ist jetzt das Stichwort) zu verabschieden. Hier hilft insbesondere gemeinsames Hören mit anderen kritischen Ohren, wobei man dann schon sehr genau begründen muss, warum man diese oder jene Wiedergabe für die bessere/schlechtere hält.
Sicherlich aber wird der Schreiber des besagten Artikels gerne seine Vergleiche zur Akustikprobe ("Eins, zwei, drei"/ wenn man sich nicht lieber den gleichnamigen Film anschaut) ins Netz stellen. Das hörte auch ich mir gerne an. Schon aus dem Interesse heraus, was er unter "besser" und unter "schlechter" versteht und welche Einstellungen beim Perseus hinsichtlich AGC und Bandbreite und Betriebsart er denn so gewählt hat. Auch, welche Beispiele er nutzte. Interessant wäre schon die einfache Information darüber, ob er beide Receiver so eingestellt hatte, dass sie ihr jeweiliges Optimum bieten - ein Beispiel unter vielen: Synchrondetektor mit asymmetrischer Bandbreitenregelung beim Perseus. Oder ob er - auch solche Vergleich waren schon zu lesen - den Perseus so eingestellt hat wie den TS-850. Was dann zwar auch Aussagen ermöglicht, aber nur solche von begrenztem und für die Praxis irrelevanten Wert.
Da ich auch den TS-850 kenne, traue ich mir die einigermaßen belastbare Aussage zu, ein üblich-anspruchsvolles Vergleichs-Bouquet an DX-gängigen Situationen zusammenzustellen, an dessen Ende die Blumen des Kenwood ein wenig blasser aussehen dürften. Die Hörbeispiele, die ich von einem Perseus an einer Windom (die sich HF-belastungsmäßig gegenüber der 80 m Loop als etwas garstiger erweisen dürfte) ins Netz gestellt habe, sollten wenigstens hinsichtlich Verständlichkeit und Nahselektion jedem Hörer ein sicheres Urteil auch ohne direkten Vergleich erlauben.
Das mit dem Copyright an besagtem Artikel ist natürlich richtig; da ich meine diesbezüglichen Veröffentlichungen ohne diese Lästigkeit ins Netz gestellt habe, hatte ich einen Augenblick darauf vergessen. Ich werde sicherlich mal Gelegenheit haben, am Bahnhofskiosk einen Blick in das besagte Heft zu tun. Schon aus purer Nostalgie, hatte ich 1990 das Konzept dieses Magazins "Amateurfunk" entwickelt und dessen erste Ausgaben als Chefredakteur verantwortet. Für das Titelbild der Ausgabe 1990/91 fotografierte ich das "Amateurfunzentrum" des DARC e.V. in Baunatal und lud den damaligen 1. Vorsitzenden zum Editorial ein. Kinder, wie die Zeit vergeht!
73 Nils, DK8OK
[A-DX] Perseus Wav Dateiformat
Gesendet: Freitag, 4. Januar 2008 14:07
An: A-DX
Betreff: [A-DX] Perseus Wav Dateiformat
Hallo,
ich habe mir mühsam mit dem ländlichen DSL/2 (das Dorfleben hat nicht nur Vorteile) von Nils 4shared Seite die 100MB geladen (tnx Nils). Im Winrad auf endlos geschaltet und herumgesurft. Ich wollte mir mal den Spass machen und die Datei im Totalrekorder öffenen. Ich war gespannt, was wohl zu hören sein würde. Gar nichts. Es kam eine Fehlermeldung, das Dateiformat würde nicht unterstützt.
Interessant für mich, die Dateieigenschaften besagen 500000Hz Bandbreite, 24 Bit bei Stereo. Fragen:
wieso 500 kHz ?
wieso Stereo?
Klärt mich doch bitte auf.
73 Thomas
... ohne Thomas' Frage beantworten zu können: die 500 kHz sind ja in Winrad tatsächlich auch nutzbar. Im fraglichen Clip geht’s also von 4.660,23 kHz bis 5.160,23 kHz. Dafür hakt es im oberen/unteren Teil des Spektrums. Und Mauno berichtete über ein Phantomsignal, das unter folgenden Bedingungen auftauche:
* Centerfrequenz auf 1.250 kHz
* Empfang auf 1.599 kHz bringt ein Phantomsignal von Grigoriopol von 999 kHz zu Gehör
* tritt aber nur auf den ersten bzw. letzten 6 kHz der 500 (!) kHz auf Ich konnte das noch nicht nachvollziehen, hatte aber schon bemerkt, dass sich die Pegel links und rechts des 500-kHz-Spektrums etwas senken. Nun denn. Wenn man innerhalb der Spezifikationen bleibt - auf die Alberto seine Software gottlob nicht beschränkte - ist alles im schwarzgelben Bereich der Perseus-Farben ...
73 Nils, DK8OK
[A-DX] Perseus - zweite Meinung
Im Auftrag von Lutz Andreas
Gesendet: Donnerstag, 3. Januar 2008 21:14
An: A-DX, Liste
Betreff: [A-DX] Perseus - zweite Meinung
Hallo,
heute trudelte die neue Ausgabe von "funkempfang" in den Posteingang. Darin gibt es eine mehrseitige Vorstellung des Perseus. Der Kleine kommt wie erwartet gut weg ;-)
Die Betreffzeile habe ich mal so gewählt, weil diesmal nicht Nils der Verfasser ist sondern Clemens Seidenberg.
Auf der Homepage www.funkempfang.de war die neue Ausgabe vorhin noch nicht verfügbar. Wer Details wissen möchte, sollte in den nächsten Tagen dort einmal vorbeischauen.
73s, Lutz
Danke, Lutz, für den Hinweis! Das mit der "zweiten Meinung" ist schon richtig. Allerdings handelt es sich dabei um einen nicht als solchen ausgewiesenen "Nachdruck" der Cover-Story des Funkamateur 11/07, wobei wenigstens das separat angebotene Blockschaltbild diesen Nachweis enthält (wenngleich es die Realität nicht richtig abbildet).
Da auch der Nachdruck offenbar nicht fachlich lektoriert wurde, findet sich ebenfalls dort die falsche Auffassung des Nyquist-Theorems, nach der die Hälfte der Abtastfrequenz die "höchste im Signal vorkommende Frequenz" begrenze. Konkret: Bei 80 MHz Abtastfrequenz geht der Perseus eben bis 40 MHz.
Das ist nicht richtig und wäre auch schade. Denn Nyquist und später Shannon beziehen das auf die Bandbreite! Deshalb lässt sich beispielsweise mit dem SDR-14 (Abtastfrequenz: 66 MHz) nicht nur der Bereich von 0 bis 33 MHz erfassen, sondern auch der von 33 bis 66, von 99 bis 132 MHz und so weiter. Das funktioniert auch prima, ich habe es ausprobiert. Voraussetzung hierfür allerdings ist eine Bandbegrenzung des Signals, vulgo: ein Vorfilter. Am besten mit einem Vorverstärker. Das alles gibt es ja z.B. für die Amateurfunkbänder ab einschließlich 6 m. Allerdings ist der Perseus (bislang?) über 40 MHz nicht abstimmbar. Beim SDR-14 ist das - je nach Ansprüchen - für bis zu etwa 300 MHz praktikabel. Darüber hinaus ist dann auf Konverter zurückzugreifen.
Eine "dritte Meinung", im übrigen, bereitet gerade die CQDL vor.
73 Nils, DK8OK
[A-DX] 100 MB Perseus Mitschnitt
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] 100 MB Perseus Mitschnitt
Datum: 2. Januar 2008 17:40:39 MEZ
Moin, moin - um dem dringenden Bedürfnis nach sinnvoller Nutzung von Internet-Bandbreite abzuhelfen, habe ich einen 400-kHz-Mitschnitt von etwa 15:29:45 Uhr UTC bis 15:30:20 Uhr UTC eingespielt unter:
http://www.4shared.com/account/dir/5128695/9f289e7a/sharing.html?rnd=31
Parole: a-dx
Datei: 60_000.wav
Der Mitschnitt geht von 4.711 bis 5.110 kHz (am Receiver eingestellt Mittenfrequenz: 4.910 kHz) und wurde mit dem Perseus sowie dessen Software an einer 42 m langen Windom aufgenommen. Er lässt sich mit Winrad 1.30 ohne Receiver abspielen. Allerdings werden dabei im Spektrum und im Wasserfall (bei mir, jedenfalls) nur die oberen 200 kHz angezeigt. Aber, keine Panik: die unteren lassen sich einfach abstimmen, so dass man auch die schöne Englisch-Ansage von Bangla Desh Betar auf 4.750 kHz problemlos mitbekommt. Wer einen Perseus hat, störe sich nicht an der eingeblendeten PC-Zeit. Der PC ging um ca. elf Sekunden vor. Der Start der Aufnahme erfolgte manuell mit Blick auf eine DCF77-gesteuerte Uhr.
Eine kleine Auswahl der zu hörenden Sender:
4750 Bangla Desh Betar
4775 AIR Imphal
4810 AIR Bhopal
4840 AIR Mumbai
4860 AIR Delhi (ohne News)
4880 AIR Lucknow
4895 AIR Kurseong (leicht, als Starter)
4910 AIR Jaipur
4920 AIR Chennai (unter Xizang, dieser //4905)
4930 Turkmen Radio (sendet in LSB!)
4940 AIR Guwahati
4965 AIR Shimla
4970 AIR Shillong
5015 AIR Delhi (ebenfalls guter Starter)
5040 AIR Jeypore
5060 Xinjiang
5075 Voice of Puyiang
Manches ist offensichtlich, während anderes Offensichtliches (4.800) in dieser Aufstellung fehlt. Eigentlich ist fast jeder Störfall mit von der Partie. Die Bedingungen sind "mittel", im Vergleich zu den Weihnachtstagen aber bieten sie Anlaß zu einiger Hoffnung.
Viel Spaß & 73: Nils
[A-DX] Winrad V1.30
Von: nils.schiffhauer
Betreff: AW: [A-DX] Winrad V1.30
Datum: 2. Januar 2008 12:05:08 MEZ
Tja, Winrad ist ja auch mehr so als Trägerguckerprogramm für QRSS und QRPP entstanden. Wie seinerzeit so viele Programme, mit denen sich aus dem Rauschen noch die kleinsten Signale ausbuddeln ließen. Zunächst noch für DSP-Karten (G3PLX), dann aber auch bald für Soundcards, wobei FFTDSP von AF9Y meines Wissens den Anfang machte: http://www.af9y.com/radio10.htm
Diese Softwares sind zum Teil laufend weiterentwickelt worden. Eines der wohl umfangreichsten & vielseitigsten Pakete ist das SpectrumLab:
http://freenet-homepage.de/dl4yhf/spectra1.html
Mit dem Aufkommen von SDRs wagten ganz Mutige, ihrer Software auch eine Frequenzsteuerungsschnittstelle zu verpassen; bei SpectrumLab gibt es eine für den SDR-14; Linrad hat auch eine:
http://www.nitehawk.com/sm5bsz/linuxdsp/linrad.htm
Was "wir" natürlich nun erwarten, ist die reine Konvergenz zu einer ultimativen Software, die alles gleichgut & womöglich noch decodieren kann. Die Teile dazu - wir hatten das schon mal - liegen als offene Enden ja schon parat. Doch dieser Weg von vielen z.T. sehr spezialisierten Softwares zu einem Universalprogramm wird noch einigermaßen weit sein. Und fehlen wird immer etwas. Dass jetzt Spezialsoftware mit verschiedenen weiteren DSP-Modulen aufgepeppt wird, ist also erst als notwendiges Durchgangsstadium zu verstehen. Vergegenwärtigt man sich das parallel zur "Menschwerdung des Affen" (diesem Baum von Entwicklungen und Fehlentwicklungen), so zweigen manche Designer da wohl gerade auf den Neandertal-Nischen-Ast ab. Eine solche Nische bei Winrad ist z.B. die Auflösung des Wasserfalldisplays auf 0,2 Hz. Das braucht man nicht, um WWCR auf 5.070 kHz zu hören (in ECSS gegen 11 Uhr UTC derzeit mit Perseus- und Winrad-Decoder in gleicher Qualität, übrigens). Aber irgend einem Meteoritenjäger wird das schon gefallen! Und sei es, dass der Mittelwellenspezialist damit auf einem Kanal noch mehr Träger gucken kann ...
Wir haben, und das erklärt den Befund, es hier ja nicht mit professionellen Produkten zu tun, die für einen irgendwie definierten Markt entwickelt worden wären. Sondern jeder versucht eben, für seine eigenen Zwecke etwas zu machen. Das fällt mal auf fruchtbaren Boden (wie der Perseus, der aus fast gleichem Antrieb entwickelt wurde), mal findet das weniger (quantitative) Resonanz.
Jetzt aber muß ich Grünkohl mit Pinkel kochen: Nils
[A-DX] Winrad 1.30: Perseus für Alle!
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Winrad 1.30: Perseus für Alle!
Datum: 2. Januar 2008 10:35:13 MEZ
Gutes Neues Jahr in die Runde - etwas Erfreuliches ist ja mit der neuen Winrad-Software passiert: mit ihr lassen sich jetzt alle bis zu 400 kHz breiten Perseus-Dateien auch dann öffnen, wenn kein Perseus angeschlossen ist. Die ursprüngliche Frequenzkonfiguration wird für die Abstimmung etc. übernommen, jedoch fand ich noch nicht eine (wünschenswerte) Einblendung der Zeit. Der Recorder ist in seinen Editierfunktionen etwas flexibler als der vom Perseus. Insgesamt scheint mir Winrad mit einem Schwerpunkt in Richtung "Analyse" entwickelt worden zu sein. Sehr praktisch ist die Kombination Wasserfall & Spektrum, wie wir sie schon von Spectravue her kennen. Ich will mal sehen, ob ich heute ein File in 4share stelle, das deren 100-MB-Limit genügt. Dürften ja dann wohl unter 60 Sekunden werden.
73 allerseits: Nils
[A-DX] Mitschnitte - in Scheiben & am Stück!
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Mitschnitte - in Scheiben & am Stück!
Datum: 30. Dezember 2007 17:15:20 MEZ
Hallo, in die Runde - Thomas L. hatte ja wirklich eine feine Idee! Und so habe denn auch ich mal ein paar Mitschnitte der letzten Tage abgelegt:
http://www.4shared.com/dir/5128695/9f289e7a/sharing.html
Parole: a-dx
Die Dateinamen sollten selbsterklärend sein, wenngleich manchmal die Zeit fehlt, die ansonsten immer UTC ist. "son" heißt: sign on.
Sinn der Uploads: Ein paar mehr für den Eigengebrauch enstandene DX-mäßige Clips der allgemeinen Beurteilung vorzulegen. Kleine Anmerkungen: "AIR Kurseong" enthält die gesamte Eröffnungszeremonie, die bis auf die Lokal-ID bei allen AIR-Locals gleich zu sein scheint.
"RTV Gabon" mit Hymne, desgleichen "Armenia" (nein, "Vande Mataram" bei AIR Kursesong ist nicht die Hymne!)
"Nigeria" fand ich trotz Trägerbrummer recht "live-mäßig".
Alle entstanden mit dem Perseus an einer 42 m langen Windom, die meisten rausgegrabbelt aus einer 400 kHz breiten Aufnahme, die dann in "Audacity" aufgenommen, geschnitten, "normalisiert" (=Anhebung des höchsten Pegels auf 0 dB) und dann in MP3 konvertiert wurde.
Kommentare & Kritik & Verbesserungsvorschläge heftigst erwünscht!
73 Nils, DK8OK
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Empfänger: Perseus & SDR-14
Antenne: 42 m lange Windom, ca. 8 m hoch & DX-One
Ort: Burgdorf, bei Hannover
[A-DX] Nachrichten aus Indien auf 60 m
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Nachrichten aus Indien auf 60 m
Datum: 26. Dezember 2007 12:43:14 MEZ
Moin, moin - gestern habe ich mal drei Minuten im 60 mb mit dem Perseus aufgenommen, um die AIR-News um 15:30 UTC zu hören. Die zentral aus Delhi durchgestellten Nachrichten laufen erstaunlich synchron auf folgenden Frequenzen bei Bedingungen am Anfang des oberen Drittels:
4760
4775
4800
4810 (hier allerdings nur zu ahnen, aber wer hat schon um 15:30 Zeitzeichen?)
4835
4880
4895
4910
4940
4950
4965
4970
5010
5015
5040 (extrem blechern, Übertragung via Lautsprecherempfang & Mikrofon?!)
Nur auf 4860 kHz lief ein anderes Programm.
Die Pegel sind unterschiedlicher, als es die Randbedingungen (Sendeleistung, Ort) erwarten lassen. Offenbar betreibt man die Sender an unterschiedlichen Antennen und mal auf Fels, mal im Sumpf ...
73 Nils, DK8OK
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Empfänger: Perseus & SDR-14
Antenne: 42 m lange Windom, ca. 8 m hoch & DX-One
Ort: Burgdorf, bei Hannover
[A-DX] Indien schaltet ein auf 60 m
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Indien schaltet ein auf 60 m
Datum: 24. Dezember 2007 17:13:04 MEZ
Moin, in die Runde - und leider scheint "Weihnachtsdepression" ein nicht allein meteorologisch-psychologischer Begriff zu sein, sondern Rudolfs Schlittenfahrten scheinen auch die Ionosphäre durcheinanderzubringen. Meine gestrige Schicht im 60 mb war / bis auf die paar Afrikaner / doch ziemlich enttäuschend. So konnte ich mich auf das hier nächtliche/dort morgendliche s/on der Inder auf 60 m konzentrieren.
Das läuft fast immer folgendermaßen ab:
* Träger ein
* 1.000-Hz-Ton ein
* das "Pausenzeichen"
* die ehrfürchtige Ankündigung des Kommenden in nur zwei Worten: "Vande Mataram"
* das Lied "Vande Mataram", gut 60 Sekunden lang
* die Lokal-Ansage, oftmals mit Frequenzangaben; zumeist in Hindi
Dieses standardisierte Programme durchdringt auch China auf 4800 kHz. Manchmal geht’s ohne 1.000-Hz-Träger los, wie am 24.12. bei AIR Mumbai. Interessant ist ja immer die Lokalansage, daher hier die exakten Uhrzeiten derer von heute morgen:
23:56:05 Mumbai, 4840
00:01:15 Gawahti, 4940
00:16:25 Chennai, 4920
00:21:10 Hyderabad, 4800
00:21:20 Thiruvananthapuram, 5010
00:26:10 Bhopal, 4810
00:26:15 Delhi, 4860
00:26:20 Shimla, 4965
00:26:20 Kolkata, 4820
00:26:54 Lucknow, 4880
00:31:00 Imphal, 4775 (gelistetes s/on 00:00!)
02:13:10 Leh, 4.760
Nicht prüfbar w/ QRM war s/on Pt. Blair 4760 um 23:55. Und (diesesmal) nicht gehört wurden:
4835 Gangtok
4850 Kohima
4880 Lucknow
4895 Kurseong
4970 Shillong
4990 Itanagar
Ärgerlich, denn bei einer vorherigen Aufnahme war z.B. Kurseong zu Sendebeginn mit Ansage gut zu hören.
Wobei ich gerne mal mit einigen DXern einen Doppelblindtest machen würde:
sechs, sieben Inder in der Qualität vorspielen, die sie als O=3 bezeichnen, und dann ohne weitere Hilfe niederzuschreiben bitten, welche Stationsansage das denn nun war. Wobei ich mich selbst da sicherlich nicht unbedingt im Spitzenfeld sähe. "Kurseong" etwa klingt wie "kar-song"; sogar "Delhi" mit dem aspirierten h springt nicht jedem gleich ins Ohr. Wer Loriots Hund sprechen hört, ist hier im Vorteil.
Wer also trotz Bunter Teller mit seinem Bauch den Drehknopf seines Radios doch noch erreichen kann, möge sich über den Gutschein für seinen Perseus strecken und die Frequenzen seriell statt parallel abdrehen.
73 und ein schönes Weihnachten: Nils, DK8OK
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Empfänger: Perseus & SDR-14
Antenne: 42 m lange Windom, ca. 8 m hoch & DX-One
Ort: Burgdorf, bei Hannover
[A-DX] Tonumfang
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Tonumfang
Datum: 23. Dezember 2007 11:25:27 MEZ
Einen schönen Tag in die Runde – und ein kleines Wort noch zu Mitschnitten, soweit es den Tonumfang angeht:
Wenn es die Störungen zulassen, versuche ich immer, soviel Signal wie möglich mitzubekommen. Was die Bässe angeht, so ist das meistens kein Problem. Beim Synchrondetektor sind sie schon aus technischen Gründen komplett mit von der Partie, da ich hier ja den Träger im Blick des Filter haben muss. Und bei ECSS ist das (fast) immer der Fall & nützlich.
Beim Anblick der Modulationsseitenbänder stellt man dann fast immer fest, dass bei den meisten Sendern die Tiefen beschnitten sind. Zumindest soweit, dass man vom 50- oder 60-Hz-Netzbrummen nur die höheren Harmonischen mitbekommt.
Die Höhen jedoch schwingen sich oftmals recht weit hinaus. Auch hier hilft ein Blick auf das Spektrum um zu sehen, wo denn die die Spitzen enden. Störsituation vorausgesetzt, ziehe ich dann die Filter ebenfalls entsprechend weit auf – notfalls eben asymmetrisch, da man mit wenigstens einem Seitenband oft schon wieder sich den benachbarten Träger einfängt, selbst wenn dessen Seitenbänder zu schwach zum Stören sind (den 5-kHz-Pfiff aber hört man garantiert!).
Was passiert nun mit der Wiedergabe? Zum einen erfasst sie so den vollen abgestrahlten Tonumfang. Zum andern klingt sie für schmalbandkonditionierte Ohren ungewohnt. Und auch ich mußte mich erst an diese „Neue Luftigkeit“ gewöhnen. Der Signal-/Rauschabstand sinkt natürlich durch die größere Bandbreite um einige dB. Dünne Signale also, die vor allem Sprache übertragen, profitieren nicht unbedingt. Sobald die Sprache jedoch Zisch- und Reibelaute enthält, ist man unter Umständen da doch wieder im Vorteil.
Wie in der Fotografie das RAW-Bild, kann man eine optimal-breitbandige Aufnahme nun natürlich den eigenen Vorlieben anpassen. Diese „Interpretation“ läuft oftmals auf Beschneidung der Höhen und Betonung der Bässe hinaus. Nicht so, als ob fahrende Lautsprecher neben einem an der Ampel halten, aber es klingt schon satt & voll. Bei Weinen ist es ähnlich. Herr Parker vergibt seine Punkte nach dem, was ich für einen eher rustikal-gefälligen Geschmack halte. Allerdings hat er damit mehr Erfolg als ich mit meiner Ansicht …
73 Nils, DK8OK
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Empfänger: Perseus & SDR-14
Antenne: 42 m lange Windom, ca. 8 m hoch & DX-One
Ort: Burgdorf, bei Hannover
[A-DX] Heute morgen auf 31 m
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Heute morgen auf 31 m
Datum: 22. Dezember 2007 15:31:22 MEZ
Moin, moin - heute morgen so zwischen 08:00 und 09:00 UTC habe ich mal eine 400-kHz-Portion kurant (mit)geschnitten. Hier nur jene Dinge, die mir irgendwie auffielen:
9500 China ID
9505 R. Record, ID
9510 Xinjiang
9515 R. Novas de Paz? (Pt., aber ohne ID)
9540 Sound of Hope TWN? 09:00
9560 Xinjiang, local ID 08:00
9570 Korea, ID in E
9575 R. Mediterrane, ID in F & A
9580 Afrique 1, F
9585 R. Farda/Lampertheim (fast Tote Zone hier)
9595 R. Nikkei, ID
9600 Xinjiang, ID
9615 R. Cultura? (Pt., aber ohne ID)
9620 China Business Radio, ID in C+E
9630 R. Aparecida (Pt., aber ohne ID)
9675 R. Cancao Nova, schöne IDs, 08:00 & 09:00
9690 Nigeria, 08:00 s/on in VN & ID
9725 Dr. Gene Scott CTR, endlos in E
9750 NHK, ID 08:00
9765 RNZI
9810 China Business Radio, 09:00 ID inC+E
9820 wie 9.810, aber 232 statt 343
9825 NHK, ID mit Echo
73 Nils, DK8OK
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Empfänger: Perseus & SDR-14
Antenne: 42 m lange Windom, ca. 8 m hoch & DX-One
Ort: Burgdorf, bei Hannover
[A-DX] BBC Singapur mit Echo
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] BBC Singapur mit Echo
Datum: 21. Dezember 2007 16:59:48 MEZ
Moin, moin - die Damen verbannten mich vor den Receiver, und da kommt man beim Abhören einer heute gegen 12 Uhr UTC aufgenommenen 400-kHz-Portion natürlich auf allerlei dumme Gedanken. Beispielsweise, dem leichten Echo nachzugehen, das die BBC Singapur auf 9740 bot. Gottlob kamen die Zeitzeichen, anhand derer sich das verifizieren ließ (mit dem Analyzer2000, dessen zeitliche Auflösung immer wieder verblüfft:
http://www.brownbear.de/):
* die (kurzen) Zeitzeichen haben eine Länge von 100 Millisekunden
* der "kurze" Weg Burgdorf-Singapur beträgt 10.150 km oder gut 35 Millisekunden
* der "lange" Weg beträgt 29.870 km oder 102 Millisekunden (beides mit VoACAP ermittelt)
Differenz somit 67 Millisekunden. Was passiert? Das Zeitzeichen legt in beide Richtungen los und erreicht den Receiver zuerst 35 ms nach Aussendung. 67 Millisekunden später kommt es auf dem anderen Weg nochmals. Insgesamt verlängerte es sich auf also 167 Millisekunden. Am Pegelunterschied ist sowohl das zusätzliche Eintreffen des langen Weges sichtbar, als auch, 35 Millisekunden später, das Ende des kurzen Weges.
73 Nils, DK8OK
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Empfänger: Perseus
Antenne: 42 m lange Windom, ca. 8 m hoch
Or: Burgdorf, bei Hannover
[A-DX] Frage zum Perseus / Mitschnitte
von Franz Ladner
Gesendet: Freitag, 21. Dezember 2007 08:16
Betreff: [A-DX] Frage zum Perseus / Mitschnitte
Mir kommt da grad eine Frage in den Sinn...:
Könnte man mit diesem Zauberkastl auch einen "Mitschnitt" anfertigen und diesen irgendwo online stellen?
Bzw., gibt es (freie) Software, mit der allfällige (Perseus-lose) Interessenten diese Mitschnitte dann analysieren können? Ich könnte mir vorstellen, daß man da von diversen DXpeditionen ein nettes Mitbrigsel für die Hobbykollegen mitnehmen könnte ;-)
Oder weniger idealistisch gesehen:
"Verkaufe Perseus-Breitband-Mitschnitt, vom letzten Sonnenfleckenmaximum, aufgezeichnet auf Sankt Helena, bringt mindestens 100 Top-IDs!!!"
;-)
Franz
Franz - das wird es geben. Schon jetzt können Perseus-Besitzer die bis zu 400 kHz breiten Files anderer Perseus-Besitzer "empfangen". Die Beschränkung auf den Besitz der Receiver war eine Idee von Nico, sein geistiges Eigentum zu schützen. Argumente, das freizugeben, haben wir mit ihm in kleiner und größerer Runde reiflich erwogen. Mit dem Ergebnis, dass man derzeit mit Perseus und Winrad aufgenommene und bis 500 kHz breite Daten ohne Perseus-Besitz mit Winrad wiedergeben kann. Letztere Software erscheint im Januar runderneuert, auch mit AM und weniger speicherhungrig. Auch Nico wird zum Neuen Jahr seine erste Alpha-Version seiner Software präsentieren. Was sie über das schon Bekannte hinaus enthalten wird, ist im Moment noch unsichtbar in seiner Wundertüte.
Ich bin aber sicher, dass es eine Lösung geben wird, so daß man im Sommer im Netz von den bei winterlichen DX-Peditionen nördlich des Polarkreises angelegten Kiribati-Mittelwellen-Mitschnitten wird zehren können.
73 Nils
Jetzt erhältlich: Das kostenlose Perseus Info-Booklet.
[A-DX] Wie eigentlich klingt "Perseus"
Von: nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] Wie eigentlich klingt "Perseus"
Datum: 21. Dezember 2007 08:45:21 MEZ
Moin, moin - womöglich ist im Pulverqualm eine wichtige Frage ein wenig verlorengegangen, weshalb ich sie noch einmal in meinen Worten stellen möchte:
* Wie eigentlich klingt "Perseus", ganz für sich genommen?
Also, wenn man alle Randbedingungen wie Antennen, Erdmagnetik etc. außer Acht lässt und "rein die Wiedergabe" sich anhört. Wie stehts da mit Tonumfang, Verständlichkeit, Transparenz? Ist da etwas anders? Und wenn ja: was genau? Und: ist es besser, ist es schlechter, ist es schlicht ungewohnt?
Ich denke, dazu reichen die gut 50 Clips auf
http://www.ssb.de/amateur/products/perseus/perseus.shtml (links oben: Hörproben), bevor Christoph seine mit Spannung erwarteten Vergleiche ins Netz stellt. Ich wäre wirklich gespannt, wie Andere ihre Erfahrung einbringen und den Vergleich in Worte fassen. Wobei es darum gehen sollte, das Gesendete auch zu verstehen.
Das wäre eine Sache, über die sich zu diskutieren und notfalls auch zu streiten verlohnte.
Und dann sollten wir für März oder so einen kleinen Vergleich ausloben: z.B. 25 Stationen, die zur jeweils selben Zeit gehört werden sollten. Bleibt noch ein großherziger Herrscher über Festplattenlatifundien und Bandbreiten zu finden, den man dann breitschlägt, diese jeweils Zehn-Sekunden-Takes von Ansage und Musik zum Vergleich ins Netz zu stellen.
73 Nils, DK8OK
[A-DX] Frage: Empfindlichkeit
Von: nils.schiffhauer
Betreff: AW: [A-DX] Frage: Empfindlichkeit
Datum: 20. Dezember 2007 20:15:34 MEZ
Tja, Gernot - zum einen laufen jetzt andere Päpste durch die Zeitschriften, zum anderen haben wir den Perseus einigermaßen wacker mit dem IC-R8500, dem AR-7030, dem Hagenuk RX-1001 und dem Telefunken E1500 verglichen. Cheek to cheek mit dem, was gerade zur Hand war; den IC-R9500 hatte ich schon vorher ziehen lassen ;-)
Ich denke, Martin & ich haben die Ergebnisse dieses Vergleiches, an dem auch noch zwei weitere Ohren mit einiger Sachkunde dazwischen beteiligt waren, hier hinreichend ausgebreitet.
Hörst Du hier: Des weiteren stehen "im Netz" über 50 Empfangsbeispiele zur Verfügung. Mit Datum und Antennenangabe. Man skaliere das für seine eigenen Verhältnisse. Ich halte diese O-Töne für instruktiver als noch so elaborierte Beschreibungen, die sich im Kopfe der Leserschaft ja doch je unterschiedlich wieder zu einem virtuellen Hörbild zusammensetzen. Nächte musste ich mir dafür nicht um die Ohren schlagen, aber so manche Stunde hats denn schon Spaß gemacht. Der Hörer sei gebeten, sich nicht so sehr auf die Exotik der Station "an sich" zu konzentrieren, sondern auf die Verständlichkeit, auf das transparente Klangbild, den Störabstand. Das sollte ebenso gelingen, wie man, um die unterschiedliche Zubereitung von zwei, drei Jakobsmuscheln zu vergleichen, sie nicht nebeneinander serviert bekommen muss.
Christoph hat zudem schon sein Silvesterfeuerwerk mit einem Vergleich angekündigt: 8.000-Euro- gegen 800-Euro-Receiver. Wovon ich nur einen habe, der, selbst wenn der sich als der schlechtere herausstellen sollte, keinesfalls der schlechteste ist. Auf Christophs Knaller freue ich mich schon. Das dürfte denn wohl alles Wünsche zufriedenstellen, noch bevor man überhaupt von so etwas wie einer allgemeinen Verfügbarkeit des Receivers sprechen kann. Bis dahin liegen sicherlich auch Vergleiche mit dem E1700/3 vor (jene mit dem E1700/1 sind noch in Vorbereitung, ebenso wie jene mit dem Drake 2B - mal mit, mal ohne Q-Multiplier). Ich durfte schon mal doppelblind probehören und wußte mich nicht 100%ig zu entscheiden, sondern nur tendenziell. Bin gespannt auf die Auflösung!
Was aber eigentlich werden die Hörer machen, die bei Vergleichen den E1800A in 60% der Beispiele leicht in der Vorhand hören sollten? Welche praktischen Auswirkungen wird das dann am Ende der eigenen Antenne haben? Kaufen die sich dann 22 E-1800 und 22 MP3-Recorder, um "voll die 100 kHz" in AM-Bandbreite hören, speichern und auswerten zu können? Das aber: perfekt! (Doch nicht einmal das, denn schon die AGC kann man da nachträglich nicht mehr verstellen ...)
Also: ich kann ja verstehen, dass Manchem das Perseus-Lob allmählich auf den Schleppzeiger geht. Doch allein, dass man zu einem Vergleich wie dem E1800 greifen muss, um überhaupt die Chance zu gewahren etwas Gleichwertiges/Besseres zu finden, sollte eigentlich ein Indikator dafür sein, dass man es hier mit einem wirklichen Ausnahmegerät (Paradigmenwechsel, ist jetzt das Stichwort) zu tun hat. Natürlich wird es das nicht bleiben. Doch selbst, wenn ich mal so Revue passieren lasse, was uns im kommenden Jahr ("Receiver, das ganze Programm") erwartet, wird Perseus standhaft auch den übernächsten Jahreswechsel überstehen. Vielleicht dann sogar mit aufklebbaren Rallyestreifen ...
73 Nils, DK8OK
[A-DX] Frage: Empfindlichkeit
Von: nils.schiffhauer
Betreff: AW: [A-DX] Frage: Empfindlichkeit
Datum: 20. Dezember 2007 19:06:41 MEZ
Tja, ich wundere mich auch manchmal darüber, dass selbst die Meßdiener diverser Fachmagazine immer noch denken, Sinn und Zweck eines Receivers sei es, das spektral mal mehr, mal weniger reine Signal eines HP-Generators möglichst scharmant wiederzugeben. Die ARRL hatte ja noch einigermaßen rechtzeitig die Kurve gekriegt, nachdem man ihr Bescheid gestoßen hatte, dass sie bei ihrer Methode und ihrem Equipment z.B. das Seitenbandrauschen ihres Meßsenders so vorzüglich darstellen könne.
Sicherlich geben isolierte Meßwerte Anhaltspunkte, wie sich ein Receiver sich verhalten könnte. Sobald man jedoch eine Antenne anschließt und hat sich nicht gerade auf Tropo-Empfang von DRM-Sendern um 26 MHz spezialisiert (eine zwar kaufkräftige, da institutionelle Klientel, aber irgendwie auch negligiabel) sieht die Welt anders aus.
Die wiederum ist gekennzeichnet von einem recht dynamischen Szenario Und die Herren Top-Funkamateure, die immer klinische Meßkurven fordern (freilich schon bei Montage eines N-Steckers verzagen und erst recht an der Auslegung schönster Meßwerte scheitern), die sollten sich mal an die Lötfahnen ihrer Endstufentransistoren fassen: für manches DX ist inzwischen nicht mehr ein durchschnittlich preiswerter Receiver der limitierende Faktor, sondern es sind schlecht eingestellte Sender oder suboptimal konstruierte Oszillatoren, die einfach berauschend sind. Immer schön auf 80 oder 40, wenn der OM dann mal den Faden seines Sprüchleins "Mein Name ist Horst, Horst ist mein Name" verliert, sinnierend pausieren muss und allein der Ventilator seiner Endstufe mein S-Meter über S9 treibt.
Und wie man meßtechnisch eine klare, transparente Wiedergabe von einem Muffelsound scheidet, scheint sich auch noch nicht recht herumgesprochen zu haben. Die Gourmandise, im übrigen, die etwas mehr umsetzt als alle Receiverschmieden der Welt, hat hier allgemein akzeptierte Methoden der Beschreibung und des Vergleiches gefunden, ohne dass nun der numerische Säuregehalt des Senfes in einer Sauce bis zur zweiten Kommastelle irgendeine Rolle spielte. Hier wird das Gesamtergebnis gewürdigt. Was nicht heißt, daß man von seinem Zustandekommen und also auch seinen Teilen etwas verstehen möchte (gilt gleichermaßen für Koch, Gast und Kritiker - was besonders die Gäste gerne unter den Tisch kehren).
Dennoch: Wer messen will, der messe. Das s/on nicht nur der Inder (sondern auch, z.B. der VoA-Sender auf 60 m) bietet mit Träger & Testtönen herausragende Möglichkeiten, die sehr unterschiedlichen Sendereigenschaften zu dokumentieren, bis der Kopf so brummt wie derzeit der Träger von Radio Kossuth im 75-m-Band.
Verzeiht das Poltrige, aber es sollte nur die Maßstäbe mal wieder zurechtrücken. Und die Forderung des geschätzten Jürgen Martens war gewiß nicht die die Ursache meiner Worte.
Ich bin dann mal weg. Aufkleber besorgen, um dem wespenfarbenem, aber eben auch wespenschlankem Gehäuse des Perseus optisch etwas aufzuhelfen. Irgendwas zwischen "Achtung, Feindsender!" und "Lernt Albanisch mit Radio Tirana" wird sich da schon finden ...
73 Nils, DK8OK
[A-DX] Perseus - ich komme meinen Wünschen näher...
nils.schiffhauer
Betreff: [A-DX] AW: [A-DX] Perseus - ich komme meinen Wünschen näher...
Datum: 18. Dezember 2007 09:16:06 MEZ
Frank - Deine Kombination ist doch schon ganz prima! Und - wie immer - das Ende ist nahe. Hier das Ende aller Wünsche. Und das könnte so aussehen:
* Receiver kombiniert mit leistungsstarker und selbst editierbarer Datenbank (so dass man erst die EiBi-Liste als Grundlage importieren, sie z.B. mit dem DBS des DSWCI auffüllen und nach Gusto selbst abschmecken kann), aus der der Receiver direkt steuerbar ist plus Weltkarte mit Großkreis, Sonnenstand und MUF/LUF-Verlauf zwischen eigenem Standort und DX.
Die "losen Enden" dazu liegen schon rum. Sie müssen "nur" noch kombiniert werden. So kommt etwa ERGO4 (http://swldx.com/ergo42.htm) den Wünschen in erster Näherung schon recht nahe, wenn man sich (nur) der üblichen Verdächtigen unter den Receivern bis 2006 bedient. John hat schon versprochen, den Perseus mit aufzunehmen, sobald Nico die Schnittstelle präsentiert.
Was ich beim RadioExplorer (http://www.radioexplorer.com.ru/en/) so sehr mag, ist seine Visualisierung der Sendezeiten im übersichtlichen GANTT-Diagramm sowie die Darstellung von Sonnenstand und MUF (letztere in allerdings bescheidener Ausführung). Leider hat Dmitry (noch?) keinerlei Receiver-Schnittstelle eingebaut.
Das professionelle VisualRadio schätze ich u.a. wegen Konsistenz und Tempo ganz besonders (http://www.visualradio.de/). Sicherlich wird Bernd Liedtke auch den Perseus bedienen, so dass zum völligen Glück dort nur noch eine integrierte Weltkarte mit Ausbreitungsprognose fehlt.
Diese wiederum bietet meiner Ansicht nach am besten der DX-Atlas (http://www.dxatlas.com/) als zumal eines der raren Programme, das bei seinen Iso-MUFs auf Basis von VoACap auch die erdmagnetische Aktivität in vielfacher Form und dank IonoProbe (http://www.dxatlas.com/IonoProbe/) in Echtzeit berücksichtigt. Allerdings bietet Alex (noch?) keine einzige Datenbank oder Receiver-Schnittstelle. Auch sind die Iso-MUFs für Point-to-Point nicht immer leicht interpretierbar. Eine Kombination mit seiner (!) Freeware (!) "HamCap" (http://www.dxatlas.com/HamCap/) wäre da eher das Mittel der Wahl.
Vergessen sei hier keinesfalls der FrequencyManager (http://www.frequenzmanager.de/) mit Steuerungsmöglichkeit, 3D-Prognose und einer der sattesten Utility-Datenbanken, die hienieden zu finden sein dürften. Ich bin sicher, auch Roland wird eine Perseus-Schnittstelle anbieten.
Wie gesagt: noch sind da viele lose Enden zu sehen, die sich bestimmt bis Sommer 2008 zu einer schönen Schleife geschürzt haben werden. Mal sehen, welch' neue Wünsche dann erwachen ... Beispielsweise, dass den Spitzen oder Trägern im Spektrum- oder Wasserfalldisplay des Receivers gleich die (möglichen) Stationsnamen angeheftet werden. Im Amateurfunkbereich kann z.B. MixW2 das (http://www.mixw.net/) ganz nett, wobei Nick & Denis gleich auch ziemlich viele Decoder eingebaut haben. Allerdings: keine Ausbreitungsprognose, keine "richtige" Datenbank, kein Import.
Doch apropos "Decoder": auch diese Integration ist auf dem Vormarsch, so dass man, sind beispielsweise HFDL-Frequenzen abzugrasen, nicht mehr den Decoder extra aufrufen und einstellen wird müssen. Was bei vergleichweise teuren Kombinationen schon jetzt funktioniert, wird sicherlich bis Sommer 2008 auch mit Perseus und SkySweep (http://www.skysweep.com/) laufen.
Wir stehen da gewissermaßen erst am Anfang. Übrigens auch jenem unserer Phantasie.
73 Nils, DK8OK
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Im Auftrag von Frank
M. Muth
Gesendet: Montag, 17. Dezember 2007 20:55
Betreff: [A-DX] Perseus - ich komme meinen Wünschen näher...
Liebe Liste,
ich hatte hier ja schon mal sinngemäß geschrieben, es fehlt mir an einem Programm, mit dem man Empfangsmöglichkeiten und Frequenzen irgendwie verbinden kann. Also praktisch die "blondinen-geeignete" ultimative Empfangsempfehlung für Amateure :-)
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Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM http://www.ratzer.at
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