[A-DX] ‘Gruß und Kuss’ / Ungarischer Rundfunk
Roger ThauerSamstag, 22. Oktober 2022, 17:24 Uhr
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Klein, Judit (2015) /Die Geschichte und Funktion der deutschsprachigen Minderheitenmedien in Ungarn im Sozialismus./ http://real-phd.mtak.hu/444/ http://real-phd.mtak.hu/444/1/591-dissertation-klein-doi.pdf ‘Gruß und Kuss’ Zur Parteipropaganda gehörte innerhalb des ’Ungarischen Rundfunks’ die Arbeit der Chefredaktion der Auslandsprogramme. Das Ziel war, in verschiedenen Sprachen die Informationen des ungarischen Staates, der Partei, ins Ausland zu schicken, um sich am Propagandakrieg des Kalten Krieges zu beteiligen. Es gab ein deutschsprachiges Programm, das für die Weiterleitung dieser Inhalte zuständig war. ‘Radio Budapest’ verfertigte Sendungen von politischer Wichtigkeit für alle fünf Kontinente auf KW (Kurzwelle). Die Ziele lauteten folgenderweise: „die Sendungen helfen die außenpolitischen und emigrationspolitischen Ziele der Ungarischen Volksrepublik zu verwirklichen. Darüber hinaus haben sie die Aufgabe, die ausländische politische Öffentlichkeit direkt zu beeinflussen.” Die Sendungen wurden zentral gelenkt, die Inhalte stellte die Nachrichtenredaktion zusammen und diese wurden in die entsprechende Sprache übersetzt. Die einzelnen Sprachgruppen-Redaktionen arbeiteten kaum selbstständig. Innerhalb der deutschsprachigen Gruppe gab es eine Trennung zwischen dem deutschen und dem österreichischen Gebiet. Ihre Aufgabe war es, ein Ungarn-Bild zu vermitteln, das das Land nach den Vorgaben der Partei vorstellte. Die Chefredaktion hieß am Anfang Fremdsprachige Agitations- und Propaganda Hauptabteilung und war direkt dem stellvertretenden Intendanten untergeordnet. Die Journalisten, die hier arbeiteten, sollten neben Sprachkenntnissen politisch zuverlässig sein. Sie mussten auch journalistisch vielseitig ausgebildet und in vielen Themen und Formaten bewandert sein. Diese Sendungen, da sie das Ausland als Zielpublikum hatten, standen unter starker Kontrolle. Zu den wichtigsten Redaktionen gehörte die ‘Deutsche Redaktion’, die zum Beispiel 1978 mehr als ein Drittel der Briefe von der Chefredaktion bekam. Eine besondere Aufgabe innerhalb der ‘Deutschen Redaktion’ war die Produktion der Sendung ‘Gruß und Kuss’, die im Frühling 1960 auf Sendung ging und ein besonderes Ziel verfolgte. Sie sollte die Kontaktaufnahme zwischen den aus Ungarn vertriebenen und in Ungarn verbliebenen Deutschen gewährleisten. Die Sendung wurde auf LW ins Ausland und auf MW im Inland ausgestrahlt. So konnten sowohl die hiesigen Familien mit ihren Verwandten in der BRD oder in Österreich Informationen austauschen, als auch umgekehrt. "LW" ? Vermutlich "KW" - Kurzwelle..... roger
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