Re: [A-DX] Zollforderungen für Hobby-Brief-Post

Burkhard Mueller
Dienstag, 03. Januar 2023, 18:43 Uhr


Hallo Christof, Liste,

es ging bei meinem Beitrag weder um "Post" noch um "Zollpflicht" oder 
gar "Rechtslage" sondern um den Vorschlag des Hobbykollegen, eine 
Zoll-Rückerstattung zu beantragen. Dazu hatte ich einen Ausschnitt aus 
der Zoll-Webseite eingefügt, auf den sich das Zitat "Ernsthaft, für ein 
Werbegeschenk aus Korea?" bezog.

Dazu hier in Sternchen eingefasst nochmal der komplette Beitrag zur 
Klarstellung.

Grüße,

Burkhard


*****

Mit Verlaub:

"Einfuhr- oder Ausfuhrabgaben werden nur erlassen oder erstattet, wenn 
der hierzu Berechtigte dies schriftlich beantragt. Der Antrag ist bei 
dem Hauptzollamt zu stellen, das den Abgabenbescheid erteilt hat. Beim 
vereinfachten Anmeldeverfahren ist das Hauptzollamt zuständig, bei dem 
die ergänzende Zollanmeldung abgegeben worden ist. Hierfür kann der 
"Antrag auf Erstattung oder Erlass" (Formular 0223) in zweifacher 
Ausfertigung verwendet werden. Der Antrag kann auch formlos gestellt 
werden. Er muss aber alle Angaben enthalten, die im Formular 0223 
vorgesehen sind (Art. 92 Abs. 2 Delegierte Verordnung (DA)). In 
bestimmten Fällen (Erstattungen nach Art. 118 UZK) ist dem Antrag noch 
ein Zusatzblatt (Formular 0235) beizufügen."

Ernsthaft, für ein Werbegeschenk aus Korea?

Am 02.01.2023 um 18:00 schrieb Jens Hofstadt:

> https://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Zoelle/Abgabenerhebung/Erlass-Erstattung/erlass-erstattung_node.html 
>
>
*****


Am 03.01.2023 um 16:52 schrieb Christof Proft:
> Moin,
>
>
> "Ernsthaft, für ein Werbegeschenk aus Korea?"
>
> Ernsthaft. Das ist halt die Rechtslage, ob es einem nun paßt oder 
> nicht. In den letzten Jahren hat der Strom von geringwertigem, 
> unverzollten Kram aus China in die EU derart zugenommen, daß die EU 
> hier massiv nachgesteuert hat.
> Handelsware aus dem Nicht-EU-Ausland ist vom Absender digital 
> anzumelden und der Zollwert anzugeben, der entweder vom Absender oder 
> vom Empfänger eingezogen wird. Das digitale Verfahren hat zu einer 
> Rationalisierung bei der Postverzollung geführt, daß jetzt auch die 
> "Geschenksendungen" unter die Lupe genommen werden können, die früher 
> meist pauschal durchgewunken wurden.
> Als Empfänger hat man halt nur noch die Möglichkeit, zu verweigern 
> oder erstatten zu lassen.
> Dabei bleiben "Einziehungsentgelte" der Carrier außen vor. Inwieweit 
> die coronabedingt ausgesetzte "Haustürzustellung" von Sendungen mit 
> "Einziehungsentgelt" wiederaufgenommen werden wird, vermag ich nicht 
> zu sagen. Aber, ich denke, daß man diese auch weiter in den "Filialen" 
> abholen muß, da es der Mangel an Zustellern kaum noch zuläßt, sich an 
> der "Haustüre" mit "Bargeld" herumzuschlagen.
>
>
> "mit Einschreiben fast 19 EUR bezahlt. Begründung war, dass sich ein 
> USB-Stick im wattierten Brief befand"
>
> Ich kann nur empfehlen, statt digitaler Dinosauriereier oder 
> Pappkärtchen im "Brief" digital zu kommunizieren. Inzwischen reichen 
> die Möglichkeiten digitaler Kommunikation bis in die hintersten Winkel 
> der Entwicklungs- und Schwerllenländer.
>
> Ich arbeite selber bei der Post, aber -da sollte man sich nichts 
> vormachen- "Brief" ist heute eine anachronistische Liebhaberei, in 
> Deutschland sind die Sendungsmengen nur noch derart hoch, weil Michel 
> seit etlichen Jahren die Digitalisierung süß und tief verschläft.
> Zeitgemäß ist es nicht mehr, etwas digital zu bearbeiten, dann zu 
> "drucken", kuvertieren" und zu "verschicken". Anschließend die 
> "Brieflaufzeit" abzuwarten, um dann wieder auf gleichem Wege zu 
> antworten. Post hat m.E. heute hauptsächlich im Warten- und 
> Materialtransport ihre Berechtigung.
>
> In den nächsten Jahren muß bei der Post ohnehin mit weiteren 
> Rationalisierungsschritten und Preissteigerungen gerechnet werden, um 
> bei weiter sinkenden Briefmengen rentabel zu bleiben.
> In Dänemark kostet der günstigste Brief inzwischen umgerechnet 1,75 €, 
> mit Zustellung am Folgetag knapp 4,- €.
>
> In Deutschland steht ab dem 6. Januar eine Tarifrunde bei der Post / 
> DHL an, da die Forderungen und Angebote diametral auseinanderliegen, 
> rechne ich mit Arbeitskampf und Serviceeinschränkungen grob von Ende 
> Januar bis Ostern im Bereich Deutsche Post / DHL. Bereits jetzt ist 
> kaum Personal zu finden, da wird es mit Streikbrechern "auf 
> Zeitvertrag" wie in der Vergangenheit eher schwierig.
>
> vy73
> Christof
>
>
> 
>
>