Re: [A-DX] Internet über TV-Kabel

[Christof Proft <christof.proft@xxxxxx>]

Hallo,

> Es sei eine Umrüstung der Verstärker nötig, da man einen "Rückkanal zum 
> Datentransport vom Nutzer zum Knoten" benötige.
> Und jetzt kommt es: Dieser Rückkanal läge im Bereich zwischen 5 und 65 
> MHz. Es gäbe bereits seit Jahren Probleme mit "undichtem Fernsehkabel im 
> Zusammenhang mit dem Sonderkanal S6" . Diese Störungen würden durch 
> Einführung der neuen Technik noch viel schlimmer werden können. 

Die Störursache lieget nicht im Bereich des BK-Kabelnetzes, sondern in 
den Hausinstallationen. Da gibt es reichlich Hardcore-Baumarktkunden, 
die ihre alte Antennen-Hausverkabelung aus den Sechziger oder Siebziger 
Jahren an die Kabelanlage angeflickt haben, anstelle die Kabel zu 
erneuern, als auf Kabelfernsehen umgestellt wurde.

Die alten Kabel haben kein ausreichendes Schirmungsmaß, um 
Störabstrahlung zu vermeiden. Dies war damals auch nicht nötig, da die 
Nutzsignale der gleichen Frequenz innerhalb und außerhalb des Kabels 
identisch waren. Einige Frequenzen  ("Sonder"kanäle), auf denen in 
BK-Anlagen Fernsehen übertragen wird, werden jedoch gleichzeitig auch 
von Funkdiensten verwendet. Dieses Problem ist seit den achtziger Jahren 
bekannt, viel getan hat sich da seitdem nicht.

Da es erwünscht ist, den Rückkanal von jeder beliebigen Antennendose aus 
nutzen zu können, wird das Signal u.U. auch in ungeeignete 
Hausverkabelungen eingespeist.
Es ist daher mit Störungen zu rechnen, sobald jemand betroffen ist, 
bleibt wohl nur der Ausweg, sich an die RegTP (Deutschland) zu wenden. 
Werden die Störgrenzwerte überschritten, kann der Betreiber der 
störenden Installation zum Abstellen der Störabstrahlung bzw. zur 
Stillegung der Anlage "verdonnert" werden.
Da das selten zu neuen Freundschaften führt, sollte man allerdings 
zunächst mit den Nachbarn sprechen.
Von sich aus wird die RegTP nur noch tätig, wenn ein öffentliches 
Interesse besteht.

vy73

Christof
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