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[A-DX] Drm: bald auch Digitalisierung der UKW-Frequenzen möglich


  • Subject: [A-DX] Drm: bald auch Digitalisierung der UKW-Frequenzen möglich
  • From: "Horst K. Schmidt" <radio.sport@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Wed, 22 Feb 2006 22:07:55 +0100

Hallo zusammen,

soeben gefunden:

Gruß Horst


Wenn es nach dem Leitungsgremium des Digital Radio Mondiale
(Drm)-Konsortiums geht, soll ab dem kommenden Frühjahr die digitale Technik
für die Kurz-, Mittel- und Langwelle auch in weiteren Frequenzbereichen
erprobt werden. Auf der jüngsten Sitzung des Gremiums wurde eine Empfehlung
an die im kommenden März in Brasilia tagende Vollversammlung von Digital
Radio Mondiale beschlossen, nach der die Drm-Technik weiterentwickelt werden
soll in Hinblick auf eine  Anwendung in den Rundfunkbändern zwischen 30 und
120 MHz.
In diesen Frequenzbereichen liegen unter anderem die Kanäle 2-4 des
VHF-Fernsehbandes sowie das UKW-Sendespektrum.
Das Drm-Steeringboard begründet den Vorstoß damit, dass das Drm-System
besonders flexibel sei, um den unterschiedlichsten regulatorischen und
kommerziellen Anforderungen gerecht zu werden. Die ins Auge gefassten
Wellenbereiche seien besonders gut geeignet für die regionale
Hörfunkversorgung und für den Empfang sowohl im Haus, als auch mobil und
portabel.
Als weitere Vorteile beschreibt das Gremium, dass Drm eine hohe
Frequenzeffektivität erreiche und sehr gut geeignet sei für einen
Simulcast-Betrieb von herkömmlichen analogen Signalen und digitalen Signalen
im gleichen Frequenzband.
Dazu trägt u.a. die Verwendung modernster Audiokompressionsverfahren bei,
die gegenüber MUSICAM (der Basistechnologie bei DAB)  die Tonsignale um den
Faktor drei bis vier stärker komprimiert.
Schließlich sei man bei Drm nicht auf ein Multiplexverfahren angewiesen.
Rundfunkveranstalter können ihr Signal selbst auf den Sender geben und
müssen es nicht mit konkurrierenden Veranstaltern bündeln.
Peter Senger, Vorsitzender des Drm-Leitungsgremiums und Technischer Direktor
der Deutschen Welle zeigte sich gegenüber dem epd zuversichtlich, dass Drm
nicht als Konkurrent gegen andere Technologien ins Felde ziehen werde. Der
Vorschlag sei lediglich dazu geeignet, in verschiedenen Regionen der Welt,
in denen ganz unterschiedliche Frequenzbänder für lokalen und regionalen
Hörfunk genutzt werden, eine einheitliche technische Basis bereitzustellen.
?Ohnehin wird in Zukunft die Industrie digitale preiswerte Signalprozessoren
bereitstellen, die nicht nur einen einzigen technischen Standard
beherrschen, sondern alle, von Drm über DAB bis zu DVB?. Die
Gerätehersteller werden diese einbauen und somit in den Haushalten die
Grundlage für Radioempfang mit allen verfügbaren Technologien ermöglichen.
Demgegenüber zeigte sich Walter Berner, Technischer Leiter der Stuttgarter
Landesanstalt für Kommunikation (LfK) gegenüber dem epd optimistischer. Die
Weiterentwicklung von Drm sei eine ?interessante Alternative?. Berner: ?Ich
wäre nicht überrascht, wenn den Entwicklern, die schon jetzt bei Drm den
avancierten Kompressionsstandard AAC einsetzen, bis zur Fertigstellung des
Standards noch etwas Neues einfiele.?
Berner verwies auf die technische Möglichkeit individuell einzelne
Frequenzbereiche zu digitalisieren. So könnten beispielsweise im UKW-Band
analoge und digitale Signale koexistieren. ?Große Senderketten, wie etwa die
der öffentlich-rechtlichen Anstalten hätten es da leichter ein Angebot zu
digitalisieren: Für ein Simulcast eines Programms verzichten sie auf eine
analoge Frequenz. Die analoge UKW-Versorgung muss dann von den
Nachbarsendern mit übernommen werden.? Nach seinen Schätzungen seien in
einen herkömmlichen analogen UKW-Kanal mit Drm-Technik 4 digitale
Hörfunkangebote unterzubringen.
Mit marktreifen Produkten ? so das Drm-Steeringboard - sei frühestens ab
2009 zu rechnen.
-boff-

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