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[A-DX] dvb



Hallo,
heute habe  ich der taz vom 1.10.07 den folgenden Artikel über die DVB
gefunden:
vy 73 de Jürgen Lohuis

Die Quelle im Hinterhof
Von der norwegischen Hauptstadt Oslo aus sendet der Exilsender Democratic
Voice of Burma Nachrichten. Birmas Junta will das verhindern. VON REINHARD
WOLFF
·	So einen Stress haben wir noch nicht erlebt?, sagt Khing Maung Win. Er ist
Redaktionschef der Democratic Voice of Burma (DVB), eines TV- und
Radiosenders, der seit 15 Jahren aus einem Osloer Hinterhof sendet. In
diesen Tagen hat man die Sendungen über Kurzwelle und Satellit von den
üblichen zwei auf neun Stunden verlängert. Und die Telefone stehen nicht
still. Von Medien in aller Welt wird DVB in diesen Tagen der Proteste gegen
die birmesische Militärjunta zitiert. CNN, BBC, eine Lokalzeitung in
Nordnorwegen, eine indische Radiostation - sie alle bekommen von dem
Exilsender Informationen. ?Wir geben alles, was wir wissen, gern an andere
Medien weiter?, sagt der Redaktionschef.
Die Nachrichten aus den Redaktionsräumen in der Osloer Wessels Gate 4 gelten
als relativ zuverlässig. ?Die Wahrheit wissen wir von hier aus natürlich
auch nicht?, sagt Khin Maung Win. ?Aber wir versuchen, sehr sorgfältig zu
sein, kontrollieren alle Quellen doppelt und dreifach.? Ein Aufkleber mahnt:
?Keine Gerüchte weitergeben!?
Zehn JournalistInnen arbeiten bei DVB. Alle sind nach der gewaltsamen
Niederschlagung der Proteste 1988 aus Birma geflohen. In Birma, Thailand und
Indien gibt es etwa 100 MitarbeiterInnen. In Birma können sie aber nicht
offen für DVB arbeiten. In den letzten Tagen soll die Zahl der Verhaftungen
stark gestiegen sein. Khin Maung Win sagt: ?Viele sind untergetaucht und
wechseln ständig den Aufenthaltsort. Gleichzeitig versuchen sie, uns mit
Nachrichten zu versorgen?, mit Texten, Bildern und Videos über das Internet.
Doch diese Quelle ist fast versiegt, seit es der Militärjunta am Freitag
offenbar gelungen ist, die Verbindungen zu unterbrechen.
DVB ging 1992 auf Sendung. Die Initiative zur Gründung kam von den
birmesischen Flüchtlingen in Norwegen. Finanzielle Hilfe erhält man bis
heute unter anderem von der norwegischen Regierung, derzeit etwa eine halbe
Million Euro jährlich, und von der CIA-nahen Stiftung National Endowment for
Democracy - weshalb Medien in Birma DVB als ?CIA-finanziert? bezeichnen.
Der Sender hat den eigenen Statuten nach neben ?verantwortungsvollem
Journalismus? auch politische Aufgaben: die Arbeit für Demokratie und
Menschenrechte in Birma. Aye Chan Naing glaubt aber nicht, dass die Mischung
aus Journalismus und Politik problematisch sei. ?Man kann die Situation in
Birma nicht mit dem Westen vergleichen?, sagt er. ?Es gibt keine freien
Medien. Und wir versuchen immer, deutlich zu machen, was Nachricht ist und
was Meinung.?
Die Junta versucht, den Sendebetrieb zu stören. Früher, sagt Chefredakteur
Aye Chan Naing, hätte sie die Sendesignale durch Störsender überlagert,
heute blockiere sie die Webseite. Über ständig neue Webadressen und
Auslandsserver versuche man, das zu umgehen. 5 Millionen bis 10 Millionen
der 50 Millionen Birmesen erreiche man so. Derzeit hofft er, dass der
internationale Druck auf Birma wachse. Und hat einen Traum: ?Wir wollen mit
DVB die Basis für den ersten Public-Service-Sender des Landes gelegt haben
 - für den Fall, dass Birma eine Demokratie wird.

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Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM  http://www.ratzer.at
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