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[A-DX] Italienische Regierung-RAI-Krise(Pressetext)


  • Subject: [A-DX] Italienische Regierung-RAI-Krise(Pressetext)
  • From: Herbert Meixner <hmeixner@xxxxxxxxx>
  • Date: Tue, 22 May 2007 18:24:39 +0200

 http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=070522041

    pte070522041
    Medien/Kommunikation, Politik/Recht

    Italienische Regierung strebt Teilprivatisierung der RAI an
    Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt steckt in großer Krise

    Düsseldorf (pte/22.05.2007/13:56) - Die italienische Regierung unter
    Romano Prodi hat einem Gesetzesentwurf zur Reformierung des
    öffentlich-rechtlichen Rundfunks zugestimmt, der eine Teilprivatisierung
    der Krisen-gebeutelten RAI vorsieht. Ein weiteres Ziel der Reform ist
    es, der Verwebung von Politik und Medien ein Ende zu bereiten. "Die
    ersten 50 Jahre ihres Bestehen hat die RAI mit der Politik in Symbiose
    gelebt, aber in jüngster Zeit ist das Risiko hoch, dass diese Symbiose
    fatale Auswirkungen haben könnte", sagte der Minister für Kommunikation
    und Medien Paolo Gentiloni laut der Tageszeitung Le Monde. Geplant ist
    die Aufspaltung der RAI in drei getrennte Gesellschaften.

    Die RAI befindet sich gerade in einer ihrer schwersten Krisen. Der
    neunköpfige RAI-Aufsichtsrat ist seit Monaten wegen Antonio Marano, dem
    Direktor von RAI 2, im Clinch. Marano ist wegen floppenden Sendungen und
    sinkenden Einschaltquoten unter Druck geraten. Fünf
    Aufsichtratsmitglieder fordern den Rücktritt des von der rechten Lega
    Nord unterstützten TV-Direktors. Die restlichen vier Aufsichtsräte, die
    der Mitte-Rechts-Allianz nahe stehen, stemmen sich gegen die
    Rücktrittsforderungen.

    Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Italien steht vor mehreren großen
    Herausforderungen. "Italien ist ein Land mit einer traditionell starken
    Verflechtung zwischen den Medien und der Regierung oder Opposition",
    sagt der internationale Medienexperte Jo Gröbel im Gespräch mit
    pressetext. Auf der anderen Seite sei der öffentlich-rechtliche Rundfunk
    mehr als angemessen dem Markt überlassen worden, meint Gröbel weiter.

    Premierminister Prodi warnte indes vor einer totalen Lähmung. Die starke
    Politisierung der RAI kritisierte jüngst auch Wirtschaftsminister
    Tommaso Padoa-Schioppa, die er für die Krise verantwortlich macht. Das
    Reformprojekt sieht die Senkung der Mitglieder im Aufsichtsrat von neun
    auf sechs und die Ernennung eines Präsidenten vor. Im Rahmen der
    Aufspaltung sollen zwei gebührenfinanzierte TV-Kanäle in einer
    Gesellschaft zusammengefasst werden. Ein dritter Kanal soll in einen
    komplett kommerziellen Sender umgewandelt werden. Die Frage ist laut
    Gröbel, ob die Reform ernst gemeint ist und eine tatsächlich
    Unabhängigkeit der RAI von Politik und Wirtschaft anstrebt oder ob es
    sich nur um eine Gegenreaktion der neuen Regierung handelt. (Ende)

   Aussender: pressetext.deutschland
    Redakteur: Linda Osusky
    email: osusky@xxxxxxxxxxxxxx
    Tel. +43-1-81140-317



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