Re: [A-DX] Re: [A-DX] OT: Bald "All"-Tag? - Russischer Militärsatellit zerschrottet US-Satelliten

[df5jl@xxxxxx]

(2. Versuch, da der erste irgendwo hängen blieb...)



> Und nun machen sich einige -- gar nicht mal sooo abwegige -- Gedanken zu
> dem Vorfall:
> 
> http://www.heise.de/tp/foren/S-Was-fuer-ein-Zufall/forum-152223/msg-16288408/read/
> http://blog.fefe.de/?ts=b76d2e2a
> 
> Jürgen.


Hallo Jürgen,

die angegebene Quelle behauptet: 

"Mal ehrlich, soll ich jetzt wirklich glauben, dass einer großer
amerikanischer Satelliten Betreiber mit Zugang zu den Bahndaten über
sämtliche Trümmerteile ab 10 cm aufwärts einen über 1000 kg schweren
russischen Metallbrocken "übersieht" der sich zufällig einem ihrer
Satelliten genähert hat? Obwohl selbst die Werkzeugtasche die ein
Astronaut einmal verloren hat dort eine eigene Bezeichnung hat? Alles
das zwei Jahre nachdem China den ersten Satelliten abgeschossen hat
und die USA ihnen das postwendend nachgemacht hat?
Merkwürdiger Zufall."

Weder Iridium-33 noch Kosmos-2251 verfüg(t)en über Manövriersysteme, die ein (bewusstes Zusteuern oder ein) Ausweichen ermöglicht hätten. Auch hat nicht der Iridium-Betreiber Zugriff auf die Bahndaten aller ca. 16.000 Trümmerstücke, die im All als Debris umhertreiben. Verlässliche Daten liegen lediglich z. B. der NASA, der USAF oder der ESA/ESOC vor. 

Private Satelliten (wie Iridium) unterliegen auch keinem ständigen Risiko-Monitoring, bei dem i. d. R. eine Woche im Voraus berechnet wird, ob eine Kollision droht (muss aktuell berechnet werden, da Solarstürme etc. sich auf die Bahndaten auswirken). Von den europäischen Satelliten kommen lediglich die großen Umwelt- und Erkundungssatelliten Envisat und ERS 2 in diesen Genuss, in Frankreich alle erdnahen Satelliten (=> Kosten/Nutzen-Optimierung).

Aber "wir" waren ja auch nicht auf dem Mond...

;-) Tom DF5JL

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