[A-DX] Frühere Sprecher von Radio Tirana

[Martin Prochazka <prochazka_martin@xxxxxx>]

Einen der früheren Sprecher von Radio Tirana habe ich übrigens  
kennengelernt, nämlich Manuel Cebula. Er hat vor 5 Jahren bei dem Uni- 
Lehrgang in Graz unterrichtet, bei dem ich meine Ausbildung zum  
Albanisch-Dolmetscher gemacht habe.

Ich habe ihn auch auf Radio Tirana angesprochen, weil ich ihn noch von  
damals als Sprecher gekannt habe. Er war allerdings kein Kommunist,  
sondern eher ein Abenteurer, der bei einem etwas skurrilen Jobangebot  
zugeschlagen hat. Das war aber schon so um 1989/90, als der  
Kommunismus auch in Albanien schon am Bröckeln war. In den Jahrzehnten  
davor waren die ideologischen Auswahlkriterien sicher härter, da gab's  
aber auch noch genug Linke in D.

Cebula hat dann später eine Albanerin geheiratet und arbeitet jetzt  
als Albanisch-Dolmetscher in Deutschland. Übrigens ein ausgesprochen  
netter Typ!

Martin.



Am 08.05.2010 um 22:36 schrieb Wolfgang Thiele <thiele@xxxxxxx>:

> Juergen Fenn schrieb:
>
> > Die härteste kommunistische Propaganda, an die ich mich erinnern k 
> > ann,
> > war der "Sender Frieden und Fortschritt". Dagegen verblaßt alles.  
> > Aber
> > das ist schon eine Weile her. Lief ganz offiziell über die Frequen 
> > zen
> > von Radio Moskau. Das deutsche Programm wurde dazu für eine halbe  
> > Stunde
> > abends unterbrochen.
> > http://en.wikipedia.org/wiki/Broadcasting_in_the_Soviet_Union#External_services
>
> Der Sender Frieden und Forschritt war so eine Art verschärfte Varian 
> te von Radio Moskau. Während Radio Moskau sich nicht nur auf Politik 
>  beschränkte, war Frieden und Fortschritt völlig auf politische Them 
> en fixiert.
>
> Man war aber recht geschickt, so griff man etwa Themen der  
> westdeutschen Friedensbewegung auf. Oder man berichtete eingehend üb 
> er den Fall des in den USA inhaftierten Leonard Peltier:
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Leonard_Peltier
>
> worüber man in Westdeutschland auch nur in linken Publikationen las.
>
> Radio Tirana hingegen war völlig abgedreht. Das Land hatte sich schl 
> ießlich völlig isoliert; ob in den Nachrichten von den USA, der Sowj 
> etunion oder der Volksrepublik China die Rede war, alle wurden sie m 
> it wüsten Beschimpfungen bedacht: Kapitalisten, Sozialfaschisten, Re 
> aktionäre usw. Man machte sich offenbar überhaupt keine Gedanken, wi 
> e das Programm von einem westlichen Hörer aufgenommen würde.
>
> Mich würde übrigens interessieren, was aus den Sprechern des deutsch 
> en Programms geworden ist. Es soll sich angeblich um deutsche Angehö 
> rige von K-Gruppen wie der KPD/ML gehandelt haben.
>
> Gruß
> Wolfgang
>
> --
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