[A-DX] kleinstes radio der welt
Christof ProftMo Jun 22 10:38:19 CEST 2020
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Moin, > 1: Dürfte man mit gutem Willen heute noch die Röhren auftreiben > können um einen EK07 zum Laufen zu bringen? Wie für jedes andere technische Ersatzteil gibt es auch für Elektronenröhren einen Markt. Auch die Röhren des EK 07 lassen sich noch ohne Weiteres beschaffen. Man verwechsele eine Röhre jedoch nicht mit einem elektrischen Antrieb, der benötigt wird, um dem EK 07 oben erwähnte Eigenschaften zu verleihen. > 2: Braucht man dafür Spezialwerkzeug oder reicht der > Baumarktschraubenzieher? Es gibt weder "Baumarktschraubenzieher", noch technische Normen für "Baumarktschraubenzieher". Vielleicht gibt es diesen Terminus in Frauenzeitschriften. Ein EK 07 läßt sich mechanisch mit einer guten Werkzeugausrüstung ohne "Spezalwerkzeug" öffnen und zerlegen. Das Auswechseln von Röhren ist primär der Mechanik zuzuordnen, diese werden gesteckt, teilweise noch gegen Herausfallen gesichert. > 3: Hatten die Geräte aus Deutschland die selben Röhren wie jene aus > den USA oder gab es auch da Unterschiede und nicht nur beim Gewicht? In den USA war ein anderes Bezeichnungsschema als in Europa üblich. Teilweise gab es die gleichen Röhren unter anderen Bezeichnungen in USA und in Deutschland, es gab auch Röhren, die in den USA oder in Europa unüblich, aber auf der anderen Seite sehr verbreitet waren. Geräte waren in Deutschland naturgemäß schwerer als in den USA, was sich schon aus der Länge der Bezeichung des Herstellerlandes ergibt (Gewicht der Typenschilder). > 4: Warum haben die Profis eigentlich noch bis in die 60er mit Röhren > gearbeitet während bei den Amatören anscheinend schon in den 50er0 > die Transistoren Einzug hielten? (Der Heinzelmannbausatz von Max > Grundig scheint schon ohne Röhren ausgekommen zu sein). Transistoren waren im HF-Bereich bis in die 60er Jahre bei Weitem nicht so leistungsfähig und auch meist teurer als Röhren. Dafür hielten die Transistoren fast "ewig", während Röhren eine Betriebsstundendauer von ca. 2.000 bis um die 50.000 haben. Ferner waren die Röhrenschaltungen über Jahrzehnte entwickelt und erprobt, während man bei Transistoren teilweise Neuland beschritt, die Schaltungen sind nicht 1:1 adaptierbar. Daher ist man bei kommerziellen Geräten noch lange bei den Röhen geblieben. Der Grundig "Heinzelmann" kam 1945/46 auf den Markt und basierte auf den nach Kriegsende aus Überbeständen sehr gut erhältlichen Wehrmachtsröhren RV12P2000, später wurden auch einfache wechselstromgeheizte Röhren verwendet. Die Schaltung war recht "basic" und einfach auf andere Röhrentypen adaptierbar. Transistoren kamen erst Ende der Fünfziger auf den "freien" Markt, kosteten damals um die 10,- DM und waren beim Löten sehr empfindlich. Bei Bastlern ging das erst in der ersten Hälfte der Sechziger langsam damit los. > Nicht alles im Leben und in Postings ist ernst zu nehmen. vy73 Christof
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