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[A-DX] Re: [A-DX] Re: [A-DX] Re: [A-DX] DRM und Störungen auf Kurzwelle


  • Subject: [A-DX] Re: [A-DX] Re: [A-DX] Re: [A-DX] DRM und Störungen auf Kurzwelle
  • From: Joachim Stiller <Joachim.Stiller@xxxxxx>
  • Date: Fri, 8 Oct 2004 17:05:36 +0200

Moin Klaus,


KS> Hallo,
KS> natürlich hat kein DRM-Sender ein Interesse daran, einen AM-Sender zu
KS> stören. Dies hätte zur Folge, dass er selbst nicht mehr zu empfangen wäre
KS> bzw. nur mit Dropouts. Und mit ständigen Aussetzern kann man keine Hörer
KS> gewinnen.

Da bin ich mir bei kommerziellen Sendern aber nicht so sicher. Ein
Mega-Radio hätte in DRM reichlich Nebenkanäle zugepflastert und damit
eventuelle Konkurrenz ausgeschaltet. Sicherlich kein unerwünschter
Nebeneffekt.

KS> EIne Ausweitung der MW (wie in USA) könnte hilfreich sein, aber das wäre nur
KS> ein Tropfen auf den heißen Stein.
Das waren nur 9 Kanäle, immer noch weniger als anderswo auf der Welt.

KS> Wenn alle in DRM senden, wäre es fast wieder egal, weil dann eben nur der
KS> Sender decodiert wird, der am stärksten einfällt.
KS> Dann hätte man zwar abends auf vielen QRGs kein QRM mehr, aber ständig einen
KS> anderen Sender, auch lustig.

Für die Mittelwelle interessieren sich die Normalo-Hörer sowieso
nicht. In Toronto bringt's der erfolgreichste AM Sender gerade mal auf
7% Hörer, der nächste dann auf 5%. Da wird nur noch auf AM gesendet,
weil in FM keine Frequenz mehr zu haben ist. In den dünn besiedelten
Gegenden des mittleren Westens ist das zwar anders, aber das ändert
nichts daran, dass AM bislang ein Auslaufmodell ist und besonders die
jungen Hörer weglaufen.

Überdies wird Radio zunehmend als Lokalmedium begriffen, so hat die
FCC auch seit 20 Jahren keine full time 50 kw Lizenz mehr vergeben
(Die letzte war übrigens für KTNN Window Rock, der damit den
Siedlungsraum der Navajos einigermaßen abdecken kann.)

Mal unterstellt, dass in Europa eine ähnliche Entwicklung eingetreten
ist - mal ehrlich, wer hört denn den DLF auf AM, wenn er das auch auf UKW
kann - dann ist es bald egal, ob DRM oder nicht. Wen interessiert
denn, ob Rumänien und UK sich um die 1053 streiten?

Was mich allerdings ärgert ist, dass DRM ohne realistische Tests
eingeführt werden soll. Auch ist man in den USA weitaus skeptischer,
was den Verkauf von IBOC tauglichen Radios angeht, die Sender sind ja
auch weiterhin in AM zu hören.

Da war man mit DRM ja schlauer, wer hier weiterhin hören will, muss
ein neues Radio kaufen. Hier wittert die Industrie die Gewinne: erst
investiert die DTK in Sender, die dann abgeschaltet (s. Mega)
oder zu Spottpreisen an ein Radio Minivan vermietet werden, danach
sollen sich die Hörer zum Kauf neuer Geräte entschließen.

Die Hörer werden aber wegen zwei oder drei neuer DRM Programme, die es
bisher nicht einmal gibt, massenweise neue Empfänger kaufen. Ob sich
aber Anbieter finden, die nach dem Mega-Desaster und diverser anderer
Pleiten bereit sind, jahrelang rote Zahlen zu schreiben? Man frage mal
in Luxemburg oder vielleicht auch in Randers an.

73's de Joachim

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