Re: [A-DX] Deutsche Sprache bei Auslandsdiensten

[Thorsten Hein <thorsten-hein@xxxxxx>]

Hallo!

Name gelöscht schrieb:
> Und wer eine Fremdsprache nur ansatzweise beherrscht, sollte sich
> nicht vor ein Mikrophon setzen und Sendungen radebrechen.

Das Problem ist, dass die Auslandsdienste keinen hochqualifizierten
Nachwuchs für ihre sich teilweise bereits im Rentenalter befindenden
Sprecher heranholen können. Der springende Punkt ist nämlich schlicht
und einfach die Bezahlung.

In aller Regel sind aber die Mitarbeiter der Auslandsdienste äußerst
hoch qualifiziert und haben auch keine Probleme mit der deutschen
Sprache. Dass es da leider immer wieder den ein oder anderen Ausrei-
ßer gibt, der mit abenteuerlichen "Verbewortbildungen" zu "Verbelu-
stigungen" beim Hörer sorgt und nicht mal willens ist, den Kauder-
welsch-Text zu korrigieren, selbst wenn er dazu sogar in der Lage
ist, ist natürlich sehr bedauerlich, aber wohl unvermeidbar.

Ich erinnere mich gerade übrigens wieder an meinen Besuch bei Radio
Ukraine International. Eine Redakteurin unterhielt sich mit mir
permanent in hervorragendem Deutsch! Aber sobald das Mikrophon
eingeschaltet war, war's zumindest mit dem korrekten Satzbau zuende.

> Wenn die Deutsche Welle für den Chinesischdienst einen Sprecher
> sucht, dann doch wohl einen hier lebenden Muttersprachler oder auch
> einen Deutschen, der jahrelang in China gelebt hat und die Sprache
> zwar mit einer Färbung, aber ansonsten hervorragend spricht,

Das ist auch imer leichter gesagt als getan. Wie schon gesagt, das
Problem liegt häufig in der miesen Bezahlung bei den Auslands-
diensten. Bei Radio Ukriane International verdienst Du als 
Redakteur sogar noch weniger als der ukrainische Durchschnitt, die
meisten halten sich mit Nebenjobs über Wasser.

> doch niemanden, der als Qualifikation ein nach drei Semestern
> abgebrochenes Sinologiestudium vorweisen kann.

Ohne Studium kommst Du in diese Redaktionen gar nicht rein. So viel
steht fest.

______________
vy 73 |horsten

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