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AW: [A-DX] Das DRM-Konsortium... / Zukunft des weltweiten Rundfunks


  • Subject: AW: [A-DX] Das DRM-Konsortium... / Zukunft des weltweiten Rundfunks
  • From: "Stephan Schaa" <schaa@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Wed, 22 Aug 2007 18:11:09 +0200

Hallo Harald!

Ja, hab ich auch gehört. Ich bin aber nicht der von Technisat (ich glaube,
der heißt Stefan Schaaf?). 

Ich bin der mit dem "ph" im Vornamen und ohne "f" im Nachnamen (und würde
auch selbst gerne so einen der neuen Empfänger von Technisat testen :-);
bisher hat Technisat ja sehr solide Technik auf den Markt gebracht in den
vergangenen Jahren).

Beste Grüße,
Stephan



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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: HName gelöscht! [mailto:HName gelöscht!@xxxxxx] 
Gesendet: Mittwoch, 22. August 2007 17:45
An: Stephan Schaa
Betreff: Re: [A-DX] Das DRM-Konsortium... / Zukunft des weltweiten Rundfunks

Hallo Stefan,
interessanter Beitrag. Bringt Technisat nicht gerade einen DRM-Empfänger 
raus? Würden ihn beim RMRC gern mal testen.
beste 73 Harald



Stephan Schaa schrieb:
> Hallo Martin, Hallo Erik!
> 
>> Hör Dir doch mal die Kurzwelle an, von etlichen langweiligen,
>> unterfinanzierten Auslandsdiensten hin zu Propagandasenden,
gelegentlichen
>> Übertragungen eines Inlandsdienstes hin zu Betbrüdern, von soft
>> missionierenden HCJB und Evangeliumsrundfunksendungen hin zu
> Hardcore->Biblethumpern wie Brother Stair und Konsorten (...) dazu dann
noch
> in >Jülich oder sonstwo angemietete Sendungen von "Clandestines"(...). Das
> ist >doch ein völlig krankes Sammelsurium an Durchgeknallten.
> 
> Hmm, war das je anders in den letzten 30 Jahren? Ich kann mich jedenfalls
> nicht so recht erinnern ;-) 
> Der eine mags, der andere weniger. Zumindest heben sich diese Sender vom
> FFN, Antenne... Einerlei ab, wenn man mal was anderes hören will und man
> stellt vielleicht fest, warum sich das eine oder andere Land etwas
> wunderlich verhält auf der politischen Weltbühne, weil ihre
Vorstellungswelt
> eben eine andere ist. 
> 
> 
>> Im Zweifelsfall werden die Bänder halt leer. Doch was wäre aus Sicht des
>> Hörers daran so schlimm? Schließlich gibt es neben doch mit dem
> Breitband->Internet/Livestreams inzwischen Alternativen zum Empfang über
MW
> und KW. >Heute ist die Auswahl an internationalen Programmen größer denn
je.
> 
> Ja, allerdings setzt das voraus, dass ein potentieller Hörer das Angebot
> überhaupt findet in den weiten des Internet. Es gibt da eine Theorie, dass
> unbegrenztes Angebot den Ottonormalhörer überfordert und eine Verknappung
> und ein Übersichtlicheres Angebot dem Benutzer durchaus entgegen kommen.
Das
> kann, so sehe ich das aber auch, durchaus ein Erfolgsfaktor für
> Streaming-Standalone Webradioempfänger werden. Aber prinzipiell schließt
der
> eine den anderen Verbreitungsweg ja nicht aus. 
> 
> Außerdem haben wir schon jetzt eine Zweiklassengesellschaft von Menschen,
> die mit dem INet umgehen können und andere, die nicht. 
> 
> Ganz abgesehen vom mobilen Empfang der üblichen Wellen und den weniger
> entwickelten Gebieten, die dann im Regen stehen (zB. habe ich gerade erst
> mitbekommen, dass in Ecuador ein DSL Anschluss, wenn überhaupt in einer
> großen Stadt zu bekommen, etwa 3x so teuer ist wie einer bei uns - und da
> bei wesentlich geringeren Durchschnittseinkommen): Auch wenn die DRM
> Marketingleute Europa (und ganz speziell Deutschland) als Kerngebiete für
> ihre ersten Radioempfänger erkoren haben, darf man nicht vergessen, dass
es
> andere Gebiete sind, in denen das System wirklich nötig und wichtig wäre.
> 
>> Eine Frage an Dich: Wie lange soll denn DRM noch künstlich am Leben
>> erhalten werden?
>> Wie lange soll dieser Aufwand für 20.000 oder 30.000 DRM-Hörer weltweit
>> getrieben
>> werden? Selbst wenn sich deren Anzahl in den nächsten Jahren auf
>> 300.000 verzehnfachen sollte, wäre das immer noch ein Witz!
> 
> Ich frage mal ketzerisch: Wie viele Hörer hören denn die analogen
> Kurzwellensendungen? Kaum mehr würde ich sagen und wenn die 30.000 DRM
Hörer
> neue zusätzliche Hörer wären, hätte sich das Ganze schon bezahlt gemacht
bei
> Verdoppelung der Hörerzahlen. ;-)
> 
> Ich denke, die Entwicklung wird eine andere sein: Die Digitalisierung des
> terrestrischen Rundfunks wird garantiert in den kommenden Jahren deutlich
> voranschreiten, da die Distribution für die Sender digital über DAB+ (und
> vielleicht auch DRM+ als lokale Ergänzung) deutlich günstiger ist als über
> die klassischen UKW-Netze. Die neuen Codecs (MPEG4, wie in DAB+
vorgesehen)
> sind dabei so deutlich effizienter, dass DAB einfach nicht daran vorbei
> gehen kann. 
> 
> Die direkte Satellitenverbreitung an mobile Empfänger(zB. ins Auto) wird
in
> Deutschland auf absehbare Zeit nicht möglich sein, da der Einfallswinkel
in
> unseren Breiten einfach zu spitz ist und an jeder Laterne ein
terrestrischer
> Füllsender her müsste (was in den USA trotz deutlich südlicherer Lage in
> allen Ballungszentren bei den Direct-Sat-Radios die Kosten in die Höhe
> treibt).
> 
> Und wenn man dich dann das DAB+ mal genauer anschaut, wird man folgendes
> erkennen: Die verwendete Modulation ist COFDM und der dann verwendete
> Audiocodec AAC bzw. AAC+. Hmm, das sind dieselben Basiszutaten wie auch im
> DRM-System.
> 
> Das bedeutet konkret, dass es für die Hersteller der DAB, DAB+
> Radioempfänger gar keinen so großen finanziellen Unterschied mehr machen
> wird, ob sie auch DRM/DRM+ mit in das Gerät einbauen. - Das werden sie
aber
> nur dann tun, wenn es auch Sender gibt, die in diesem Bereich und in
diesem
> Format senden.
> 
> Ich bin persönlich kein großer Freund von Subventionen und es gibt
> glücklicherweise eine ganze Reihe von Stationen, die das DRM-Format auch
> ohne Subventionen ausprobieren, aber an Stelle der großen internationalen
> Broadcaster und im Sinne der weltweiten Meinungsfreiheit würde ich sagen:
So
> lange durchhalten, bis dieser Schritt zur selbstverständlichen Integration
> von DRM-Software in DAB+ Receivern erfolgt ist. 
> 
> Wenn nämlich in spätestens 5 Jahren nach GB auch das europäische Festland
> kräftig digitalisiert, kommen plötzlich die kurzen, mittleren und langen
> Wellen mit ihren vielleicht etwas freakigen Programmen mit den Millionen
von
> immer günstiger werdenden DAB+ (inkl DRM)-Empfängern in Fahrt so wie vor
20
> Jahren, als in Japan plötzlich die Weltempfängerindustrie explodierte,
> nachdem Sony prima kleine und Leistungsfähige Empfänger baute, die auch
noch
> diesen Kurzwellenteil hatten und man damit die ganze Welt hören konnte. 
> 
> Also: Ich denke, dass die Kurz- Mittel- und Langwelle dann noch eine
Chance
> haben, wieder an Bedeutung zu gewinnen, wenn sie Huckepack mit den neuen
> Digitalen Angeboten DAB/DAB+ kommen. So ist jedenfalls meine Hoffnung und
> Vorstellung... :-)
> 
>> Jeder seriös kalkulierende Kaufmann hätte ein Produkt, von dem laut
Planung
>> innerhalb von zwei Jahren 2 Millionen Stück hätten abgesetzt werden
sollen
>> und von dem dann tatsächlich nur wenige tausend verkauft worden sind,
>> eingestellt. 
> 
> Ja, zum einen zu viel Marketinggeschwätz von Leuten die entweder keine
> Ahnung hatten oder keine große Liebe zur Wahrheit... 
> 
> Man muss aber auch erwähnen, dass es eben nicht ganz so einfach zu sein
> scheint, ein gutes digitales Gerät zu bauen. Das sieht man 
> a) daran, dass viele ehemals als hochwertige analoge Empfänger verkaufte
> Geräte eben doch nicht ganz so hochwertig waren und ein sehr unsauberes
> Oszillatorsignal abgaben (das sicherlich für den analogen Empfang
> ausreichend war) und deswegen nicht für digitale Betriebsarten umgerüstet
> werden können und 
> b) die ersten Generationen an DRM (Modul)- Empfängern nicht annähernd an
die
> Empfangsergebnisse von (teilweise billigeren) SDR-Platinen rankommen.
> 
> Es scheint nötig zu sein, sich bei der Konstruktion digitaler Radios mit
> völlig neuen Empfangskonzepten auseinandersetzen zu müssen, um ein
> taugliches Radio hinzubekommen. (Zumindest aber darf man HF-Technisch
nicht
> so viel pfuschen, wie es vor allem in China üblich ist.) 
> 
> Und wenn Sangean zB. mit anderen Entwicklungen schneller Geld verdienen
> kann, dann werden Sie dem natürlich zunächst den Vorzug geben. 
> Darum sind es vorwiegend kleinere "Krauterfirmen", die sich mit
> Risikokapital an der Entwicklung von DRM Radios versuchen. Sie hoffen, als
> "First-Mover" den Markt zu gewinnen. Für die großen ist es kein Problem,
> erst mal abzuwarten und dann den Markt später mit schneller Entwicklung
> abzuräumen, wenn er reif ist (wenn er es denn wird).
> 
>> Aber DRM wird ja mit Steuergeldern und Gebühren bezahlt und
>> fremdes Geld gibt sich bekanntlich leicht aus.
> 
> Ja, das  "Steuerfinanziert" trifft aber für die DW z.B. komplett zu (und
> auch alle anderen Auslandssender machen das ebenfalls so). Soll die DW
auch
> besser gleich mit DRM eingestellt werden für die paar Hörer, die sie um
den
> Globus hat? Das ist aber irgendwie eine ganz andere Diskussion und soweit
> ich mich erinnere, soll die DW auch das Bild Deutschlands in der Welt
> verbessern. Wenn das so ist, kann sie das u.a. auch dadurch erreichen,
wenn
> High-Tech "Made in Germany" weltweit verbreitet werden wird. Damit hätte
sie
> dann im erfolgreichen Fall ihren Dienst mehr als erfüllt. ;-) 
> 
> Soweit zu meiner Meinung. :-)
> 
> Beste Grüße,
> 
> Stephan
> 
> 
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