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Re: [A-DX] Repressionen gegen Hörer in der DDR?

  • Subject: Re: [A-DX] Repressionen gegen Hörer in der DDR?
  • From: Reinhard Schmidt <rschmidt@xxxxxxxxx>
  • Date: Tue, 14 Jul 2009 21:17:33 +0200
Hallo, die Runde,
dieser Tage hatte ich gerade paar Briefe aus der Zeit Ende der 60-er Jahre und später in der Hand. Ich war Student in Dresden und begann, auf Anregung eines älteren Semesters Radiostationen zu hören, um QSL-Karten zu bitten und mir Programmhefte schicken zu lassen.
Bei den Briefen stand auf dem Umschlag: Postsache, Hauptpostamt Dresden, innen war ein A5-Blatt mit dem Absender: Zollverwaltung, Postzollamt Dresden. Das Schreiben nannte sich "Beschlagnahmeprotokoll", ich erhielt das "Blatt 4 für den Betroffenen". Beschlagnahmt wurden im Zeitraum März bis Mai 1968 Programmhefte von Sveriges Radio, R.Nederland, R. Portugal und R. Australia. Ich kann mich erinnern, Programmhefte auch von diesen Stationen erhalten zu haben. Wahrscheinlich lag es an der jeweiligen politischen Lageeinschätzung beim Zoll, die sich mit Blick auf Übergeordnete wohl auch geändert haben wird. Nicht mehr vorliegen habe ich Beschlagnahmeprotokolle, die wegen Programmhefte von Radio RSA bzw. AIR kamen. Aber auch hier bemerkte ich wechselnde Phasen mit Duchlass oder Beschlagnahme. Hier vorliegend habe ich noch ein "Beschlagnahmeprotokoll" aus dem Jahr 1973, Programmheft von R. Ghana, Ext. Service. Diesmal war es ein A4-Blatt und das "Blatt 3 für den Empfänger bzw. Absender". Dieses Schreiben ging an meine Adresse im Kreis Forst/Lausitz, dort wohnten meine Eltern. Für diese Region waren zuständig: Zollverwaltung, Bezirksverwaltung Frankfurt/Oder, Postzollamt Falkenberg. Und den Postsache-Umschlag "spendierte" die "Deutsche Post, Post- und Fernmeldeamt, 79 Falkenberg". In den Jahren 1965-1968 bekam ich von rd. 60 verschiedenen Stationen aller Welt Bestätigungen und war auch Mitglied bei Monitorclubs von Budapest, Prag, Bukarest, CBC, R.NY Worldwide, Sofia und Warschau. Später hatte ich meine Schreibtätigkeit reduziert. Andere Wirkungen traten nicht auf. 
Belegexemplare werde ich an Wolf Harranth zum Dokuarchiv schicken.
Es grüßt
Reinhard Schmidt
Potsdam-Rehbrücke


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