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AW: [A-DX] Ham Radio 2009 (war: Wiener Sammlung vs. Archiv)


  • Subject: AW: [A-DX] Ham Radio 2009 (war: Wiener Sammlung vs. Archiv)
  • From: "Harranth" <harranth@xxxxxxxxxxxx>
  • Date: Thu, 11 Jun 2009 09:21:24 +0200

> Hat das Alles was mit Radiohören zu tun?
Ja, hat es, wenn man unsere ursprüngliche Mitteilung berücksichtigt - auf
die fast keine Reaktion kam - und nicht die darauffolgenden Aberrationen:

Bei der "Wende" wurden - wie bei jedem gesellschaftspolitischen Umbruch -
viele Unterlagen vernichtet (diesmal in stillschweigendem Einverständnis der
Kontrahenten). Vieles befindet sich noch in Privatbesitz. Dies und das -
jedenfalls mehr als andere - erreichte uns: Vorlässe von Hörern; Material,
das jemand der Vernichtung entzogen hatte; Recherchiertes aus anderen
Archiven; das Ergebnis unseres eigenen Forschungsantrags bei der
Bundesbehörde; als Ergebnis von drei Jahren Arbeit an einer Dissertation
(von der wir Ausschnitte ins Netz gestellt haben; mehr soll folgen).

Das ist die "Aktenlage", wie sie jetzt vorliegt. Und daraus resultiert das
Bild, das "man" sich heute von der Situation damals macht. Und wir fragen:
Wie sehr entspricht es den Erfahrungen und Wirklichkeiten der Betroffenen?
Wie (er)ging es den Dxern in ihrer Realität? Welche Möglichkeiten
hatten/fanden sie? Welchen Repressalien waren sie ausgesetzt? Unter welchen
Bedingungen haben die Rundfunkleute gearbeitet - z.B. jene, die Sendungen
für DXer gestalteten? Wie haben sich die Funkamateure mit dem System
arrangiert? Usw. usw.

Zwei willkürlich herausgegriffene Beispiele:

Wie stellt sich einem Nachgeborenen dar die Ausschreibung einer
"Kampfsportübung zur Stärkung der Abwehrkräfte gegen die ideologische
Unterwanderung durch elektronische Maßnahmen feindlicher Elemente aus dem
nichtsozialistischen Ausland..." (etc.) als Begründung, um einen harmlosen
Fieldday abhalten zu können?

Wir haben wir von ROI unsere Erfahrungen einzuordnen in der Betreuung von
Hörern aus der DDR? Haben meine codierten Meldungen, haben unsere zig
Deckadressen, haben unsere Durchsagen etc. etwas bewirkt? Wie ist zu
bewerten, dass ich durch vorübergehende Festnahme von einer vereinbarten
Begegnung mit dem RBI-Intendanten abgehalten wurde, dass ich vor einer
Materialübergabe aus der CSSR unter Militärschutz abgechoben wurde? 

Natürlich können wir nur einen unrepräsentativen Ausschnitt aus all diesen
Wirklichkeiten erwarten - aber wir hoffen auf regen Zuspruch am Stand und
beim Treffen und auf eine dem besseren Verständnis aller Beteiligten
dienende Diskussion.

Dies alles berechtigte also durchaus einen Hinweis in dieser Liste. Und es
wäre schön, wenn Reaktionen darauf - sofern sie überhaupt erfolgen -
unpolemisch bleiben und der Sache dienen. 

Wolf 
    


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Wolf Harranth OE1WHC
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