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[A-DX] Pressetext: Webradios: Lizenzsystem....


  • Subject: [A-DX] Pressetext: Webradios: Lizenzsystem....
  • From: Herbert Meixner <hmeixner@xxxxxxxxx>
  • Date: Sat, 07 Feb 2009 16:57:57 +0100

 http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=090207006

    pte090207006
    Medien/Kommunikation, Computer/Telekommunikation

    Webradios: Lizenzsystem ist "absoluter Albtraum"
    Internationale Unterschiede hemmen innovative Ansätze

    PLAY.FM betreibt ein eigenes Sendestudio in Wien (Foto: play.fm)

    London/Wien (pte/07.02.2009/13:35) - Das gegenwärtige Lizenzabgabesystem
    für die urheberrechtlich geschützten Inhalte von Internet-Radio-Diensten
    ist derart kompliziert, dass innovative neue Ansätze in diesem Bereich
    keinerlei Überlebenschance haben. Zu dieser Einschätzung kommt Martin
    Stiksel, einer der Mitgründer der populären Online-Musikplattform
    Last.fm http://www.lastfm.de , in einem aktuellen Bericht des britischen
    Guardian. Die Situation für Anbieter spitze sich aufgrund einer immer
    unüberschaubarer werdenden Zahl von unterschiedlichen Regelungen
    dramatisch zu. "Zum jetzigen Zeitpunkt werden Lizenzvereinbarungen nicht
    nur komplizierter, sondern auch zunehmend kostenintensiver", stellt
    Stiksel fest. Die zunehmende Komplexität und Vielfalt der
    unterschiedlichen Abgabemodelle sei ein "absoluter Albtraum". "Wir sind
    heute weiter davon entfernt, ein geeignetes einfaches Lizenzsystem zu
    finden als jemals zuvor", kritisiert Stiksel.

    "Ich kann diese Kritik nur bestätigen. Das Fehlen eines einheitlichen
    Lizenzabgabemodells ist heute immer noch das große Problem, mit dem die
    Webradio-Szene zu kämpfen hat", erklärt Georg Hitzenberger,
    Geschäftsführer des Internetradio-Portals PLAY.FM http://www.play.fm ,
    im pressetext-Interview. Die enormen länderspezifischen Unterschiede der
    diesbezüglichen Regelungen seien letzten Endes sicherlich auch
    mitverantwortlich dafür, dass sich die Zahl der Anbieter im
    Webradio-Bereich in den vergangenen Jahren rückläufig entwickelt habe.
    "Heute gibt es auf jeden Fall weniger Internetradios als noch vor einem
    Jahr. Viele sind zwar anfangs noch sehr motiviert, wenn es um den Start
    eines eigenen Senders geht. Sobald sie sich aber genauer mit der
    entsprechenden rechtlichen Situation vertraut machen, geben die meisten
    auf", schildert Hitzenberger.

    Aufgrund der von Land zu Land unterschiedlichen Lizenzsysteme hätten
    aber auch etablierte Webradio-Anbieter zunehmend zu kämpfen. "Die
    unterschiedlichen Regelungen sind einfach zu kompliziert und
    unüberschaubar. Der Einzelne weiß oft gar nicht so genau, wohin er sich
    im Einzelfall wenden muss. Ich weiß von mehreren Werbradios, die in
    dieser Hinsicht mit großen Problemen zu kämpfen haben", erläutert
    Hitzenberger. Auch für PLAY.FM sei diese Situation "extrem mühsam". "Ich
    sehe nicht ein, warum es nicht auch im Bereich der Webradios möglich
    sein sollte, hier eine pauschale Lizenzlösung zu finden. Bei den
    herkömmlichen Radiostationen gibt es so etwas ja auch bereits seit
    einiger Zeit", kritisiert Hitzenberger.

    Man könne in diesem Zusammenhang nur darauf hoffen, dass sich die
    Politik diesem Problem bald ernsthaft annehmen werde. "Die EU hat
    bereits versucht, das internationale Lizenzmodell zu vereinfachen. Die
    neuen Regelungen befreien die Anbieter von Internetradios aber lediglich
    von der Verpflichtung, entsprechende Vereinbarungen mit der
    Verwertungsgesellschaft im eigenen Land zu treffen. Diese Änderung macht
    meiner Ansicht nach nur wenig Sinn, da ich als Betreiber eines Webradios
    ja nicht genau darüber Bescheid wissen kann, welche
    Gegenseitigkeitsverträge es in dem jeweiligen Land mit den
    Rechteinhabern gibt", so Hitzenberger abschließend. (Ende)

   Aussender: pressetext.austria
    Redakteur: Markus Steiner
    email: steiner@xxxxxxxxxxxxxx
    Tel. +43-1-81140-317



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