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AW: [A-DX] Rundfunksender: Ausgangsleistung?


  • Subject: AW: [A-DX] Rundfunksender: Ausgangsleistung?
  • From: "Stephan Schaa" <schaa@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Fri, 12 Mar 2010 09:33:23 +0100

Hallo Nils und Christian!

Jo, das passt. Ich habe auch im Laufe der letzten Monate Informationen zu
diesem Thema zusammengetragen und die ersten Verbrauchszahlen für den 10 kW
Sender auf dem Pichincha. Bei 10 kW Trägerleistung werden als
HF-Gesamtleistung je nach Modulation etwa 16 kW angesetzt. Das stimmt auch
sehr schön mit der Ausgangsleistung der 4CX10000/4CX12000 10 kW Röhren
überein. Bei Sendern mit AB Verstärkung landet man dann bei etwa 25 - 30 kWh
Stromverbrauch, bei Klasse E oder F Verstärkern bei etwa 17 oder 18 kW. 

Stromverbrauch und Spektrumsverbrauch waren auch die Gründe, warum man vor
15 - 20 Jahren mal geplant/gehofft hatte, alles im HF Bereich auf SSB
Betrieb umzustellen. Da hätte man einiges an Geld sparen können. Es mangelte
wohl an einer sparsamen und effektiven automatischen Abstimmung auf die
jeweiligen Sender, damit man nicht zum Beispiel jetzt gerade Radio Belarus
über R700 ("... Ich möchte Sie dran erinnern, dass Sie Radio Belarus
hören...") mit Micky Maus Stimmen hört, sondern in ner vernünftigen Tonlage
(aktuell SIO 233 indoor an ner 30cm Loop). Tja, schade eigentlich.


73, Stephan


 

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Im 
> Auftrag von Nils Schiffhauer
> Gesendet: Freitag, 12. März 2010 07:02
> An: liste@xxxxxxx
> Betreff: AW: [A-DX] Rundfunksender: Ausgangsleistung?
> 
> Danke, Christian, auf so was Präzises hatte ich gehofft. Wenn 
> ich also von einem 100 kW-Sender ausgehen, so entfallen 
> maximal 33 kW auf die beiden Seitenbänder. Die eigentliche 
> Information/Modulation wird also mit maximal nur 17 kW 
> ausgestrahlt. Und das wäre also auch schon der gewissermaßen 
> optimod-ale Fall. 
> Was mich bei Optimod-Beobachtungen immer erstaunt, sind die 
> starken Modulationsanteile ganz oben, am hochfrequenten Ende 
> des jeweiligen Seitenbandes. CRI bietet hierfür schöne Beispiele.
> Nein, einen Meßsender habe ich leider nicht; wie blöd. 
> Dennoch herzlichen Dank für Auskunft & Angebot: Nils
> 
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Im 
> Auftrag von Christian Milling
> Gesendet: Thursday, March 11, 2010 7:25 PM
> An: liste@xxxxxxx
> Betreff: AW: [A-DX] Rundfunksender: Ausgangsleistung?
> 
> >Bei 100 kW Trägerleistung entfallen also 100 kW auf den 
> Träger und je 
> >25 kW auf die beiden Seitenbänder (100 kW x 1,5).
> >Soweit richtig?
> 
> "Die vom Sender beim (theoretisch) maximalen Modulationsgrad 
> m = 1 abgestrahlte Leistung verteilt sich zu 2 / 3 auf den 
> Träger. Das einzelne Seitenband enthält zur 
> Informationsübertragung nur 1 / 6 der gesamten Sendeenergie. 
> Im praktischen Senderbetrieb bei m < 1 ist das 
> Leistungsverhältnis PS / PT deutlich schlechter."
> 
> Quelle: http://www.elektroniktutor.de/signale/am.html
> 
> >Und, an die Experten - wie viele dB kommen via Optimod noch 
> dazu? Wie 
> >also wird dadurch die durchschnittliche Sendeleistung in einem 
> >Seitenband nochmals angehoben?
> 
> Pauschal kann man das glaube ich nicht sagen. Ist wohl 
> effektiv auch eine Frage der Einstellung des Gerätes.
> Der Optimod macht mehreres:
> 
> a.) Reduktion der NF-Dynamik des Singals. Dadurch wird der 
> Abstand vom "lautesten" zum "leisesten" Signal geringer was 
> für einen durchschnittlich höheren Modulationsgrad z.B. 
> gemessen über eine Dauer x sorgen kann.
> 
> b.) Zufügen einer Pre-Emphase im Bereich 2-5 kHz. Dadurch 
> werden die NF Filter Rolloffs in den Empfängern kompensiert 
> (es klingt nicht mehr so dumpf). Dadurch gerät mehr Energie 
> in oberen Ende der Seitenbänder.
> 
> c.) Der 9105er Optimod für Kurzwelle hat einen 
> Hilbert-Transform Clipper, der auch nochmal für die 
> Verdichtung des Spektrums sorgt
> 
> "The long-term average sideband power achievable with program 
> material is approximately 65% of the power produced by a 
> continuous sine wave at 100% modulation." 
> 
> d.) kann man den Optimod auch so einstellen, dass positive 
> Peaks höher moduliert werden können (bis zu 150%) als 
> negative Peaks, wenn dies der Sender mitmacht.
> 
> Hast Du einen Messsender? Dann könnte ich Dir 2 Audiofiles 
> fertig machen, einmal das File im Original (ohne Optimod), 
> einmal nach Aufbereitung durch den Optimod. Vielleicht hilft 
> das ja bei den Experimenten?
> 
> 
> Christian
> 
> 
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