[A-DX] Digitales Radio DAB+ auch schon auf der Kippe?

klausfloer2 at t-online.de
Mo Feb 15 13:21:00 CET 2016


Hallo OMs,

im Raum Göttingen sind das alles Luxusprobleme, denn hier gibt's gar kein DAB+ und lt Aussage NDR weiß man auch nicht so genau, wann wir in den Genuss kommen.

Beste Grüße
Klaus
37133 Friedland 

-----Original-Nachricht-----
Betreff: Re: [A-DX] Digitales Radio DAB+ auch schon auf der Kippe?
Datum: 2016-02-15T10:26:06+0100
Von: "Andreas Wohlhaupter" <>

Hallo,> Ein gewisser Professor Reimers als Leiter von Feldversuchen hier in der> Region meinte, dass man "im schlimmsten Fall" (???) Werbung nur dann> lokalisieren könne, wenn man den jetzigen DAB+-Standard erneut "umkrempelt".
[...]> PS: Prof. Reimers ist auch KEF-Mitglied. 

Und hat jahrelang dafür gesorgt, DAB zu blockieren, wo es nur geht. Und
auch wenn er Professor ist, werden seine Aussagen deswegen nicht richtiger.

Tatsache ist, dass in Niedersachsen derzeit ein Pilotprojekt zur Regionali-
sierung einer DAB-Senderkette gestartet wird. Es geht da konkret um Radio 
21, das auf UKW in der Lage ist, in praktisch jeder Stadt, die das Programm
versorgt, lokal Werbung zu schalten. Die möchten das gerne auch mit DAB
so weiter führen.

Entstanden ist die heutige Situation aber v.a. deshalb, weil Radio 21 als
relativ spät hinzu gekommener Privatsender praktisch nur noch reichweiten-
schwache Restfrequenzen abbekommen hat. Während also Radio ffn z.B. 
Ostfriesland nur über eine einzige reichweitenstarke Frequenz aus Aurich
versorgt, benötigt Radio 21 mehrere Frequenzen in Aurich, Wilhelmshaven 
und Leer. So ist das dann auch in anderen Teilen Niedersachsens. Der
vermeintliche Nachteil, nur reichweitenschwache Frequenzen bekommen zu
haben, erweist sich nun als Vorteil, weil Radio 21 als einziges Privat-
radio in der Lage ist, seine Vielzahl an Funzeln mit lokaler Reichweite
auseinander zu schalten. Die können z.B. NUR für die eine Frequenz in Leer
lokal Werbung schalten, während in Aurich und Wilhelmshaven was anderes 
laufen kann. Radio ffn und Antenne Niedersachsen wären dazu schon gar 
nicht in der Lage. OBWOHL sie ebenfalls auf UKW senden!!! Also das mal
als Ausgangssituation.

Dann heißt es immer, man könne bei DAB nicht regionalisieren. Stimmt gar
nicht! Genauso wie bei UKW kann man auch bei DAB+ an JEDEM Senderstandort
einen eigenen Kanal (resp. Frequenz) nutzen. Nichts anderes macht ja 
gerade der NDR, der z.B. in Hannover den Kanal 6D, in Braunchweig den 11B,
und in anderen Gegenden noch andere Kanäle belegt. Schon jetzt könnte man
also in diesem Rahmen regionalisieren. Und nur weil im Genfer Wellenplan
derzeit nur relativ großflächige regionale Kanäle koordiniert wurden,
heißt das nicht, dass sich Radio 21 nicht eine Latte an lokalen Kanälen
nachkoordinieren könnte. Die UKW-Frequenzen von Radio 21 wurden auch alle
nachkoordiniert und waren im orginalen Genfer Wellenplan überhaupt nicht
enthalten.

Das einzige, was bei DAB in Sachen Regionalisierung problematischer ist, 
ist die Tatsache, dass man aufgrund der verfügbaren Bandbreite ein 
Lokalensemble nicht mit nur einem Radioprogramm voll bekommen kann. Es 
stünde dann ein größerer Teil des Pakets leer, was natürlich einen 
finanziellen Nachteil gegenüber denjenigen bedeutet, die sich zu 10. oder
gar 14. ein landesweites Ensemble teilen können. Alternativ muss man sich
Mitstreiter suchen, oder das Ensemble sinnvoll mit weiteren Spartenkanälen
aus dem eigenen Hause füllen, oder evtl. irgendeinem Datendienst.

Das macht die Sache freilich schwieriger. Aber dass man bei DAB+ technisch
gesehen nicht regionalisieren könnte, ist in jedem Fall ein Märchen.

Viele Grüße,
Andreas
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