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Re: [A-DX] JUL, WER, QUI

  • Subject: Re: [A-DX] JUL, WER, QUI
  • From: KaiLudwig@xxxxxxx
  • Date: Sun, 4 Mar 2001 11:46:04 EST
In diesem Zusammenhang: was ist denn aus den Telekomsendern in Mainflingen 
geworden: neben 1539 kHz gab's da doch auch noch Kommerzielles oder?
Wie Wolfgang schon schrieb hat es sich mit Presseagenturen usw. erledigt, aber auch hier: Statt Stillegung suchte man nach neuen Anwendungsgebieten und fand sie in Fernsteueranwendungen. Ein solches Fernsteuersignal (139 kHz, wenn ich mich recht entsinne) wird übrigens auch aus Burg abgestrahlt, nach 
Dritthandinformationen inzwischen über einen Telefunken TRAM
Halbleitersender, wie er auch für 261 kHz bereitsteht.


Jülich ist für die DW ja gestorben. Weiß jemand, wieso es dazu kam?



Es wurde gesagt, mit 100 kW gibt man sich nicht mehr ab,


Naja, im Licht von DRM könnte das ja auch wieder anders aussehen.
Eher nicht, aus den Dokumentationen über die bereits durchgeführten Tests ist 
herauslesbar, daß es kaum Spielraum für die gern angepriesenen
Leistungsreduzierungen in Größenordnungen gibt, wenn man keine Abstriche bei 
der Versorgungssicherheit hinnehmen will.

Andererseits ist es ja nun auch nicht so, daß in AM mit 100 kW kein
Blumentopf mehr zu gewinnen wäre, gerade da demonstriert Jülich recht
erfolgreich das Gegenteil. Und diese geringeren Sendeleistungen sorgen
wiederum für günstige Betriebskosten. Genau das richtige für
Programmanbieter, die es nicht so dicke haben.
Da kann man mal sehen, wie vergleichsweise klein man heute Sender bauen 
kann.


Die PDM-Sender sind in der Tat recht kompakt. Bilder würde es auf
<http://www.telefunken-sender.de> geben, sind aber anscheinend schon nicht mehr erreichbar, da ja Telefunken-Sendertechnik geschlossen wurde. Das heißt 
auch, es wird keine Kurzwellensender der Marke Telefunken mehr geben.


In besagtem Steinzeitheft stand noch, dass die Halle für 12 Sender
reicht. Hatte neulich Gelegenheit, beim SWR-Standort Mühlacker unseren
neuen, voll transistorisierten MW-Sender mit dem alten Bruder vom Beginn 
der 80er Jahre zu vergleichen und war beeindruckt.
Dann empfiehlt sich auch die Besichtigung eines 250-kW-Senders aus den 50er Jahren wie z.B. des legendären SM 4 in Wilsdruff. Es gibt Leute, denen fiel der Unterkiefer auf die Brust, als sie erstmals die Turnhalle sahen, in der hinter Glasscheiben die dicken Röhren und sonstigen Bauteile der Endstufe frei im Raum stehen. Noch sehenswerter dürfte allerdings der LW- Sender in 
Zehlendorf sein, dort gibt es im Prinzip diese Endstufe in dreifacher
Ausfertigung.
Die TRAM MW/LW-Sender werden übrigens weiterhin von einer Nachfolgefirma mit ca. 40 Mitarbeitern der abgewickelten Telefunken-Sendertechnik angeboten, 
siehe
<http://www.telefunken-sendersysteme.de/Produkte/AM_Sender/TRAM/ TSB_TRAM_Sende
r.pdf>, wo auch der neue Sender 177 kHz, der 1999 von Frau Gerda Hollunder 
(ja, da war mal was...) feierlich in Betrieb genommen wurde, detailliert
dargestellt ist. Auf diesem Datenblatt findet man die Abmessungen für einen 
TRAM-Sender zu 250 kW: 6 m lang, 1 m tief, 2 m hoch. Man beachte auf den
Bildern, wie die aus zwei derartigen Sendern bestehende neue Anlage zwischen Vorstufenschränken (d.h. nur einzelnen Baugruppen) des alten Senders steht. 

[Wertachtal]

Und die machen nur DW? Keine Kunden sonst?
Sie senden auch noch etwas Radio Canada International, das ist alles, nachdem die VoA vor Jahren ihre Abstrahlungen aus dem Wertachtal eingestellt hatte:
6025 0330 0400 39,40 WER 500 120 291000 250301 RCI RCI 518 9615 0330 0400 39,40 WER 500 120 291000 250301 RCI RCI 2705 7200 0430 0500 39,40 WER 500 120 291000 250301 RCI RCI 1411 11830 0430 0500 39,40 WER 500 120 291000 250301 RCI RCI 4124 11710 0700 0800 37,38,45,47 WER 500 195 291000 250301 RCI RCI 3838 15170 0700 0800 37,38,45,47 WER 500 180 291000 250301 RCI RCI 5011 

Ansonsten gibt es nur noch eine von der DW gebuchte Frequenz für Radio
Nederland Wereldomroep:
9855 1130 1325 18,27,28W WER 125 300 291000 250301 DWL RNW 3389
Und Nauen schließlich sendet dann in der Tat ausschließlich DW- Programme, 
übrigens nur zum geringen Teil in Richtung Balkan, obwohl die
ALLISS-Drehstandantennen von Dieter "Krisen- und Präventionsradio" Weirich gerade für solche Zwecke angepriesen wurden. Das läuft überwiegend aus dem 
Wertachtal.

KL
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