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Re: [A-DX] RTL in DRM auf 1440 kHz


  • Subject: Re: [A-DX] RTL in DRM auf 1440 kHz
  • From: "Klaus Schneider" <info@xxxxxxxxx>
  • Date: Mon, 3 Jan 2005 07:38:22 +0100

>
> >Hinzu kommt das Gleichwellenproblem, das ja auch tagsüber da ist. z.B.
bei
> >hr-info auf 594 kHz. Da kann man in Mittelhessen, bei den ganzen
> >
> >Verzerrungen, nicht wirklich von einer Versorgung sprechen.
>
> Ist das so schlimm? Ich kann es hier in Oberursel natürlich nicht
> nachvollziehen, weil ich viel zu nahe bei der 594/Weisskirchen wohne. Wo
> wohnst bzw. machst Du diese Beobachtungen?

Das ist nicht nur in Mittelhessen, sondern fängt bereits hinter Korbach an,
wenn du Richtung Willingen fährst. Plötzlich gibt es Verzerrungen, dass
einem die Ohren abfallen. Normalerweise ist die Audioqualität, insbesondere
da es sich um ein reines Wortprogramm handelt, völlig ausreichend. Der hr
belegt, anders als die Telekom-Sender, satte 13 kHz. Wenn man diese
Bandbreite einstellen kann, hört sich das wirklich gut an.
Das Problem ist halt der Gleichwellenbetrieb bei AM. Besonders negativ fällt
das abends auch auf 549 und 756 auf. Diese Frequenzen sind dann nahezu
unbrauchbar.
Eine Digitalisierung könnte dieses Problem beseitigen.
Nur sollte man das auch mal testen. Aber die Telekom hat es bis jetzt noch
nicht einmal geschafft, Königslutter und Ravensburg zu synchronisieren.



> >Der Frequenzplan stammt eben noch aus der Zeit des Kalten Krieges, als
man
> >noch mit MW-Giganten aufeinander losging.
> >Es ist an der Zeit, dass sich hier was ändert.
>
> Was soll sich ändern?

Es muss eine neue Frequenzverteilung her. Sicher ist das ein frommer Wunsch,
aber eine Digitalisierung könnte viele Frequenzen (und damit Kosten)
einsparen.


> >Bis dato gibt es nur zwei MW-Sender mit höherer Leistung, Orfordness und
> >eben RTL.
>
> Laut der Boel-Liste gibts da noch mehr: 540/HNG = 2000kW, 639/CZE = 1500
kW,
> 810/MKD = 1200 kW, 855/RUM = 1500 kW, 1017/TUR =  1200 kW. OK, die wenigen
> reichen. Es gibt noch etliche Stationen, die mit über 1000 kW senden. Und
> Stationen aus den USA, die mit nur 50 kW senden, 1500,1510 und 1520 kHz,
> kann man trotzdem hier gelegentlich auch mit einfachem Equipment,
empfangen.
> Ist doch immer wieder interessant.

Das hast du falsch verstanden, ich meinte natürlich reine DRM-Sender im
Regelbetrieb.


> >Wenn die Ergebnisse positiv sind, dann bin ich für eine Digitalisierung,
> >nicht zuletzt, weil man dann Frequenzen einsparen kann.
> >Mit einem Gleichwellennetz genügt dem DLF z.B. dann eine einzige
Frequenz.
> >So könnten mehr brauchbare Exklusivfrequenzen entstehen.
>
> Die Tests muß man abwarten und dann wird man mehr wissen. DLF ist ein
gutes
> Beispiel.
>

Der DLF ist eher ein schlechtes Beispiel, weil man dort zunächst auf
Simulcast-Betrieb setzt, jedenfalls kenne ich keine neueren Pläne.
Vielleicht besinnt man sich doch noch eines Besseren, wenn die
Verantwortlichen sich mal die 693 in Berlin anhören, und sich nicht nur von
praxisfernen Laborwerten beeindrucken lassen.

>
. Interessant ist, daß oft noch
> weitere Entfernungen überbrückt werden, was wohl von verschiedenen Fakten
> abhängig ist. So konnte ich HR-594 kHz in Dänemark schon tagsüber sogar im
> Auto empfangen. In anderen Jahren war dies noch nicht einmal mit einem
> Langdraht möglich.

Diese Zahlen sind wirklich nur ungefähre Richtwerte, weil eben so viele
Faktoren eine Rolle spielen.
Mir ging es an den letzten zwei Tagen um Folgendes:
Ich habe mich nicht verhalten wie ein DXer, der gebannt aufs S-Meter schielt
und wartet, bis Bruce Springsteen mal über die Bordsteinkante stolpert,
sondern wie ein ganz normaler Hörer, bei dem dieses Programmformat als
Hintergrundberieselung läuft.
Und das dürften 99,9% der Radiohörer sein.
Ich habe die 1440 also den ganzen Tag dudeln lassen. Und da stellt sich die
Frage: Würde ich mir dieses Programm in AM anhören. Das muss ich mit Nein
beantworten (Audioqualität, Fading, Rauschen usw.).
Bei DRM muss ich die Frage klar mit Ja beantworten, weil es während der
ganzen Zeit immer gedudelt hat, und ich keinen Aussetzer wahrgenommen habe.
Natürlich wird es andere Leute geben (in Stuttgart, München oder Wolfsburg),
die diese Frage mit Nein beantworten müssen, weil sie von Dropouts genervt
wurden.
Und jetzt muss man eben das Gebiet definieren, in dem ein störungsfreier
Empfang (egal ob Sommmer, Winter, Tag oder Nacht) erwartet werden kann.
Und das werden eben auf dieser relativ hohen Frequenz keine 600 km sein
können, wie manche meinen.

73, Klaus


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> Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet.
> Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM  http://www.ratzer.at
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> kommerzielle Verwendung bedarf der Zustimmung des A-DX Listenbetreibers.
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