[A-DX] Rückfall

["Michael Schnitzer" <mi-schnitzer@xxxxxx>]

Hallo an alle,

so wie ich hier sitze, stehe ich dazu: Ich bin rückfällig geworden und habe 
diverse Empfangsberichte geschrieben. Nicht zu glauben nach so langer 
Abstinenz. Was ist passiert? Ich hab mit "SurfMusik" ein wenig Internetradio 
gehört und da den einen oder anderen Exoten aus LA und der Karibik entdeckt. 
Der störungsfreie Sound rief Reminiszensen an bessere DX-Tage hervor. Damit 
ist die Zeit gemeint, in welcher noch Ecos del Torbes sendete. Das ist 
diejenige Station, die früher ganze Heerscharen von DXern angeblich 
stundenlang hörten (Anm. für jüngere Hobbyfreunde) ... Psst, nicht 
weitersagen: In Wahrheit waren's nur wenige Sekunden. Das war nämlich 'ne 
sog. Indikatorstation. Aber als sie weg war, haben wir alle geweint.

Zurück zum Thema: Ich benutzte die modernen Medien (E-Mail) und schrieb 
einige Rapports, vorzugsweise in eine Handvoll kleinster karibischer Staaten, 
die mir als ehemaligen QSL-Hunter noch in meiner Ländersammlung fehlten. Zu 
meiner Überraschung tauchten kurz danach die ersten E-Mail-QSLs auf, und 
jetzt habe ich ein Problem: Was mache ich nun damit?

Möglichkeit 1: In aller Stille und ganz heimlich die QSL-Länderzählung um 
Dominica, Jamaica und Bahamas erweitern und es keinem weitersagen.

Möglichkeit 2: Die E-Mail-QSLs ausdrucken und im Shack an die Wand hängen 
(den Ecos del Torbes-Wimpel nehme ich dafür runter).

Möglichkeit 3: Beim QSL-Manager (toller Titel übrigens) der KBJX das 738-
Länder-Diplom beantragen. Der wird vermutlich meine drei neuen Länder nicht 
anerkennen mit der Begründung: Internetradio kann ja jeder ... Der Hinweis, 
das meine QSL des Schweizer Telefonrundspruchs (eine Art analoger Vorläufer 
des Internetradios) aus dem Jahre 1932 auch gezählt hat, entschärft 
wahrscheinlich das Problem nicht sonderlich.

Wer kann mir helfen? Wenn ich die Internetradio-QSLs nicht als neue 
Radioländer zählen darf, laufe ich Gefahr, eine handfeste Depression zu 
entwickeln. Dann muss ich mir einen guten Therapeuten suchen, der mit der 
Diagnose "depressives QSL-Länder-Entzugssyndrom" einigermaßen umgehen kann.


Michael Schnitzer

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