Re: [A-DX] Re: Schirmwirkung Koaxkabel -- ernst, hat nix mitStrahlungsphobie zu tun

["Karsten Simon" <karstenpg.simon@xxxxxx>]

@ Matthias: Mit dem "Spannung hinter dem Balun wieder zusetzen" ist es m.E.
bei der DX 1 nicht so einfach. Die sog. Indoor Unit muß im Shack stehen, da
sie Bedienelemente enthält. Die Möglichkeit, die dort erzeugte
Betriebsgleichspannung für den Antennenverstärker abzugreifen und separat
zur Antenne zu leiten, besteht nicht. Es gibt lediglich einen PL 259
Anschluß, über den  Gleichspannung und Antennensignal geführt werden.

@ Albert: RG 58 ist sicherlich ok. Keinesfalls ist das Kabel "minderwertig".
Die Dämpfung beträgt bei 30 MHz ca. 8 dB/100 m. Sie ist also bei meinen 20 m
Länge zu vernachlässigen. Mein Problem ist vielmehr das in meiner
spezifischen Situation wahrscheinlich unzureichende Schirmmaß, durch das
Störer nicht ausreichend ferngehalten werden. Warum glaube ich das: ich habe
am entfernten Ende die Antenne abgesteckt und das dort am Schirm geerdete
Kabel mit einem Kurzschlußstecker abgeschlossen. Dann höre ich immer noch ab
ca. 7 MHz alle ca. 45 KHz den 800 Hz Ton meines PC. Inzwischen habe ich im
PC auch ein anderes Netzteil drin, Ergebnis leider: ohne jede Veränderung.
Anscheinend macht das CPU Board selbst diesen Müll. Bei ausgeschaltetem PC
spielt die gesamte Installation wunderbar.

Gruß, Karsten
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Matthias Zwoch schrieb:

In einem CAT5 Kabel sind 4 Drahtpaare. Da kann man eines für die
Versorgungsspannung nehmen und diese kurz vor der Antenne (hinter dem
Balun) wieder zusetzen. Eine Miniwhip hat es da einfacher. Da wird das
CAT5 reingelötet, die Netzspannung geht über eine Drossel und ist auch
kapazitiv gegen eindringende HF geblockt. Und CAT5 ist so billig, dass
man es auch außen ofters mal wechseln kann.

73 de Matthias


Albert Kosnopfel schrieb:

-----Ursprüngliche Nachricht----- 
Von: "Albert Kosnopfel" <albert.kosnopfel@xxxxxxxxxxx>
An: <liste@xxxxxxx>
Gesendet: Freitag, 7. Dezember 2007 21:00
Betreff: Re: [A-DX] Re: Schirmwirkung Koaxkabel -- ernst, hat nix
mitStrahlungsphobie zu tun


Hallo!

hf_gurke@xxxxxx schrieb am 07.12.2007:
>Grundsätzlich hat RG58 außer in der Netzwertechnik keine
>Berechtigung, da
>es qualitativ einfach minderwertig ist.

Mit diesem absolut minderwertigen Kabeltyp arbeite ich seit
Jahrzehnten höchst erfolgreich.

Ein durchschnittliches RG-58 Kabel hat ein Schirmmaß von etwa 60dB,
immer vorausgesetzt, das Kabel ist nicht beschädigt und an beiden
Ende sauber angeschlossen mit ordentlicher Masseverbindung. Im Handel
sind auch noch besser geschirmte Ausführungen.

Es ist also ein im Haus erzeugtes Störsignal von S=9+10dB oder mehr
notwendig, das auf das Kabel einwirkt, damit etwas durchschlägt. Ein
solch starkes Signal ist mit größter Wahrscheinlichkeit auch noch 10m
weiter direkt an der Antenne vorhanden. Wenn es von der Antenne
aufgenommen wird, kann man es durch ein besser geschirmtes Kabel auch
nicht los werden.

Die Dämpfung spielt im Empfangsbetrieb bei üblichen Kabellängen auf
Kurzwelle (und erst recht auf Mittel- und Langwelle) auch keine
Rolle. Bei einer Dämpfung von (pessimistisch!) 5dB auf 100m Länge bei
30 MHz bleibt ein Verlust von 1dB bei 20 m Antennenleitung. Auf
niedrigeren Frequenzen sind die Verluste entsprechend geringer.

Wenn ich beim Anschließen der Antennenleitung an den Empfänger
feststelle, dass das atmosphärische Rauschen hörbar über dem
Eigenrauschen der Empfängerschaltung liegt, kann ich beruhigt davon
ausgehen, dass mir kein noch so schwaches Signal entgeht.

Natürlich kann man seinen Spieltrieb damit befriedigen, beim Kabel
mit jedem dB zu geizen. Das ist aber spätestens dann nicht mehr
sinnvoll, wenn man am Empfänger das Dämpfungsglied zuschalten muss,
damit das Gerät das HF-Gemisch verdauen kann ohne sich zu
verschlucken.

Wohlgemerkt, wir reden hier von Frequenzen unterhalb 30MHz. Auf VHF
und UHF benütze ich RG-213 und H-100.

Ich wollte das loswerden, ehe die mitlesende DX-Gemeinde alle RG-58
Installationen aus der Wand reißt und sich teuer neu verkabelt.

73, Albert


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