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Re: AW: [A-DX] "Radio Berlin International"


  • Subject: Re: AW: [A-DX] "Radio Berlin International"
  • From: df5jl@xxxxxx
  • Date: Tue, 14 Aug 2012 09:30:36 +0200 (CEST)

Nils,

jetzt machst Du mich staunend. Der, der sonst immer eine Lanze gegen Unrecht bricht, befürwortet plötzlich - so mein Eindruck - Urheberrechtsverletzungen, Verstöße gegen die Impressumspflicht, gegen das Markenrecht etc.? Kläre mich und die Liste auf... - wobei ich den Charme, auf ein Unrechtssystem gerade am 13.8. hinzuweisen, nicht nachvollziehen kann. Diese Chuzpe, mit der letztlich durch diese "Aktion" die Opfer auch in der Nalepastraße und anderswo verhöhnt werden, dieses erschließt sich mir nicht. Bin aber offen für Argumente und eine sachliche Erörterung der Faktenlage.

Beste 73, Tom DF5JL


„Spiel mir das Lied vom Tod“ läutete beziehungsreich am Vortag zur deutschen Einheit die letzte Sendung von Radio Berlin International (RBI), dem Auslandsrundfunk der DDR, ein. Was über dreißig Jahre als Sprachrohr der SED über Mittel- und Kurzwelle in der ganzen Welt zu hören war, verlor mit dem 3. Oktober 1990 die Existenzberechtigung. Die von RBI genutzten Frequenzen übernahm die Deutsche Welle in Köln. Die von den Mitarbeitern zunächst gewünschte Kooperation mit dem westdeutschen „großen Bruder“ scheiterte wohl nicht zuletzt auch daran, dass der politische Tenor in den Sendungen auch nach der Wende eine PDS- und Bündnis 90-Anhängerschaft der Redakteure nicht verhehlte. In den Nachrichtensendungen wurden vor allem kritische Stimmen zur Wiedervereinigung zitiert. In einer Erklärung der Belegschaft zur Stillegung von Radio Berlin International wurde die „Nichteinbeziehung von Qualifikation, Kreativität und Engagement der RBI-Mitarbeiter als „widersinnig“, der „Umgang mit den Kollegen“ als entwürdigend und die „Missachtung legitimer Hörerinteressen“ als rücksichtslos bezeichnet. Eine Fusion habe man befürwortet, „jetzt werden lediglich die Frequenzen übernommen“. RBI-Intendant Klaus Fischer sprach in der letzten Sendung die Hoffnung aus, dass der künftige einheitliche Auslandsdienst „den zunehmenden Erklärungsbedarf über unser Land befriedigen“ könne. Den Abschluss der Sendung um 23.45 Uhr bildete die Nationalhymne der DDR. Am 3. Oktober, 0.00 Uhr, übernahm der Deutschlandfunk (DLF) die Mittelwellenfrequenzen 1575 kHz (ganz) und 1359 kHz (teilweise); die Deutsche Welle die Kurzwellenfrequenzen.
(Radio-Skala 9/1990)

Zitiert nach: http://www.radiojournal.de/1/15jahre-best-of/memories/rbi/rbi.htm



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Gesendet: Dienstag, 14 August 2012 um 08:11:07 Uhr
Von: "Nils Schiffhauer" <dk8ok@xxxxxxx>
An: liste@xxxxxxx
Betreff: AW: [A-DX] "Radio Berlin International"
... sollte das alles nicht ohnehin ein Witz sein? Die Sache findet ja ohne
Impressum statt ("Peter Fischer", wäre ja ein hübscher Fake - nur mal so als
Tip), und wie soll denn ein solches Projekt die Kosten für die Rechte
aufbringen? Da ist das Stammkapital selbst einer AG (Falls das denn für
"Aktiengesellschaft" und nicht für "Arbeitsgemeinschaft" steht) so schnell
weggeschmolzen wie die Millionen für den Aufbau der leipziger
Mädler-Passage.
Die Videoliste, allerdings, ist beeindruckend, neben den Märchenfilmen ("Das
blaue Licht", hier mal nicht von Riefenstahl), der Animationsklassiker
"Prinz Achmed" bis hin zu "Karbid und Sauerampfer" - wenn ich überlege, wie
lange ich auf diese Dinge auf DVD warten mußte! Und zumindest die Lotte
Reiniger ging noch vor einigen Jahren sogar richtig ins Geld ...
"Zur See - Ruf an Rügenradio", die Nr. 212: die sollte sich doch jemand mal
ansehen und sagen, obs lohnt.
Du komisch, wie einem beim Anblick des Stempels gleich der Duft von Wofasept
in die Nase steigt ...
Also ich finde das schon materiell mal einen ziemlichen Aufschlag. Und dass
hier gerade am 13.8. darauf hingewiesen wird, hat ja auch historischen
Charme ...
73 Nils

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