[A-DX] Frage DRM

Kai Ludwig
Mo Jul 24 21:09:57 CEST 2017


> Radiogram kann man als eine Art „Abendsonnen“-Veranstaltung eines
> einzelnen älteren Herrn sehen, der sich damit bis zur Pensionierung
> bei der VoA durchgehangelt hat. Gar nicht dumm!

Naja: Der „einzelne Herr“ war eigentlich Hörerforscher und hatte als solcher
genug zu tun. Da trat das „Radiogram“ an die Stelle der Beschäftigung mit
medienpolitischen Themen, die zumindest zum Teil nur ein Hobby war, aber
trotzdem profund genug, um auch in Tätigkeitsberichten der Deutschen Welle
zitiert zu werden.

Was, soweit man das von weitem erkennen konnte, einigen Leuten beim
broken, dysfunctional, defunct BBG (um mal einen sogenannten Watchblog
zu zitieren) nicht gefallen hat. Weshalb ich den Eindruck habe, daß die
Veranstaltung vielmehr „Rückzug in die Nische“ zu nennen war.

Das mit der abendlichen Sonne mag eher den Kurzwellenbetrieb betreffen,
der damit vielleicht ein Argument zur Hand hatte, das dabei helfen könnte,
sich noch einige weitere Jahre durchzuhangeln.


> Und DRM passt meines Erachtens in eine ähnliche Schublade:

Natürlich war das ein letzter Rettungsversuch. Ist doch reichlich unverblümt
auch so geäußert und teilweise in bester Social-Engineering-Manier (ich
schaue jetzt zu einer gewissen Stadt in der Nähe von Amsterdam...) um
Unterstützung dafür gefleht worden.


> Und etliche Sender wurden noch für DRM „ertüchtigt“, ein schöner Geldsegen
> für die Senderhersteller. DLF 1422 kHz mal so als Beispiel…

Die ganzen anderen AM-Sender des Deutschlandradios auch. Da ist richtig
viel Geld verbrannt worden.


> Die Anzahl Hörer der Kurzwelle ist eh nur noch in homöopathischen
> Größenordnungen nachweisbar.

Zumindest in einem Fall war sie in Europa zuletzt überhaupt nicht mehr
nachweisbar, also mit den Mitteln der Hörerforschung.


MfG