[A-DX] Bretagne5 auf 1593 kHz

Rémy Friess
Samstag, 02. Januar 2021, 13:24 Uhr


Hallo Ralph,

Le 02/01/2021 à 08:48, Sequerra Fan a écrit :
> jetzt mach' mal Deine Landsleute nicht schlecht.
> Gesprochen wird die deutsche Sprache schon, aber nicht als 
> Muttersprache, sondern als eine, die in der Schule unterrichtet wird.

Eben. Nicht als Muttersprache sondern eine die in der Schule 
unterrichtet wird. Allerdings lernt nur eine ganz kleinen Minderheit 
Deutsch in der Schule. English wird heutzutage natürlich als erste 
Fremdsprache gelehrt und (hoffentlich) auch gelernt. Als zweite wird 
Spanisch gelernt (60-70% der Gymnasiasten), als dritte Arabisch (15-20%) 
und die anderen teilen sich den Rest.

> Und "verstanden" wird sie von noch viel mehr Elsässern, z.B. in den 
> Hotels, Restaurants, Geschäften, auf den Weingütern und Märkten.

"Verstanden" heisst aber noch lange nicht dass sie sich verständigen 
können...

Und wer einen Job in einem Hotel will muss Deutsch lernen, weil die 
Touristen von jenseits des Rheins sich nicht die Mühe geben wollen 
Französisch zu lernen.

Und die Elsässer verstehen schon ein bisschen Deutsch, genau wie die 
Niederländer Deutsch verstehen ohne es in der Schule gelernt zu haben. 
Allerdings nur diejenigen die noch Elsässisch sprechen bzw. verstehen. 
Also die Generation 60+. Laut einer Umfrage (Anno 2015) vestehen nur 4% 
der Leute unter 25 Elsässisch. Also verstehen sie auch kein Deutsch wenn 
sie es nicht in der Schule gelernt haben.

Wenn ich mein eigenes Beispiel nehme. Ich habe vier Jahre lang Deutsch 
im Collège (=Mittelsschule) und drei Jahre im Lycée (=Gymnasium) 
gelernt, plus ein Jahr an der Uni (in 1971), als zweite Fremdsprache und 
dann wars aus. Habe nie wieder ein Wort Deutsch gesprochen, bis vor kurzem.

> Jeder, der einmal die wunderschöne Weinstraße gefahren ist, also ab 
> Molsheim nach Süden, Kaysersberg, Eguisheim, Riquewihr, Ribeauvillé, 
> Colmar bis Mulhouse freut sich doch darüber.
> Es ist doch ein touristisches Plus.
Es is auch ein touristisches Plus ohne dass Deutsch geplabbert wird.
> Mein französischer Notar hat z.B. in Saarbrücken und Straßburg Recht 
> studiert, fühlt sich in beiden Sprachen gleich wohl.
> In unserer Grenzregion gibt es einige davon.

"Einige", ja... Es gibt Leute die fliessend Deutsch sprechen, aber auch 
nicht mehr als Leute die fliessen Mandinka oder Vietnamesich sprechen. 
Das is doch eine ganz kleine Minderheit.

> Allerdings, und da hast Du natürlich vollkommen recht, ist Französisch 
> die Amtssprache im Elsaß und wird zum völlig überwiegenden Teil 
> verwendet.

Die Umgangsprache und die Alltagsprache, wie im restlichen Frankreich.

Nochmal Alles Gute im Neuen Jahr,

(Eventuelle Antwort, bitte per PM, sonst ärgert sich Christoph.)

Rémy.