[A-DX] Rundfunkgeschichte Sender Tirol

Herbert Meixner
Mittwoch, 20. Oktober 2021, 09:46 Uhr


https://tirol.orf.at/stories/3126416/

Hermann Hammer
50 Jahre Rundfunk-Geschichte im Visier

Anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums arbeitet der ORF Tirol als erstes Landesstudio Österreichs seine Rundfunk-Geschichte auf. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck werden Archive durchforstet. Auch mögliche sensible und dunkle Flecken sollten beleuchtet werden.

Kommendes Jahr wird das ORF Landesstudio Tirol am Innsbrucker Rennweg 50 Jahre alt. Anlass genug, die Geschichte zu durchforsten. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck wissenschaftlich aufbereitet. In erster Linie gehe es darum, einen Forschungsstand zu erarbeiten, sagt der Innsbrucker Historiker Benedikt Kapferer. Bisher gebe es sehr wenig Archiviertes dazu, man finde einzelne Publikationen zur Technikgeschichte, aber kaum etwas zur Rundfunkpolitik oder Programmgeschichte.

„Nur wer Geschichte kennt, kann Lehren daraus ziehen“

Das Kapitel des Tiroler Rundkfunks sei unbekannt, sagt ORF Tirol Chefredakteur David Runer. Nur wer die Geschichte kenne, könne die Lehren daraus ziehen. „Wir wissen ganz einfach nicht, was es da alles gegeben hat, deshalb bin ich sehr froh, dass das Institut für Zeitgeschichte dieses Thema wissenschaftlich aufarbeitet“, so Runer.

Für die Recherchearbeit der Universität sollen auch das Tiroler Landesarchiv, das Stadtarchiv, das Brennerarchiv und die Nachlässe ehemaliger ORF Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchforstet werden.
Geschichte beginnt im Jahr 1927

In Innsbruck/Aldrans wurde 1927 offiziell ein Sender in Betrieb genommen. Das Sprecherstudio war in einer Privatwohnung im Stadtteil Dreiheiligen untergebracht, zwei Jahre später zog man in das Hochhaus der Innsbrucker Stadtwerke, in das heutige IKB-Gebäude. Nach dem Anschluss dockten die Nazis den Sender Innsbruck an den Reichssender München an, das Hochhaus-Studio wurde gegen Kriegsende durch Bomben zerstört.

Im Keller des Innsbrucker Landhauses blieb aber eine kleine Sendeanlage intakt. Nach 1945 wurde aus dem neuen Landhaus gesendet. Das ganze 27 Jahre lang, bis zur Eröffnung des Funkhauses am Rennweg 1972. Diese Verbindung, diese Annäherung zur Landespolitik spreche Bände, so Kapferer.

Darüberhinaus gelte es auch Nazi-Verstrickungen von Landesdirektoren – sofern es diese gegeben hatte – ans Tageslicht zu befördern. Noch ist das Institut für Zeitgeschichte am Beginn seiner Recherchen. In etwa einem Jahr, zum 50-jährigen Jubiläums des ORF Tirol, sollen konkrete Ergebnisse präsentiert werden.
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https://www.uibk.ac.at/zeitgeschichte/geschichte-des-rundfunks-in-tirol.html

Mit Gruß,
Herbert