[A-DX] Radio DARC # 361 - Vorschau -

Roger Thauer
Sonntag, 16. Januar 2022, 10:40 Uhr


https://drc.bz/radio-darc-funkstoerungen-durch-fotovoltaik/
Sonntag, 16. Januar 2022
Solaranlagen, auch Photovoltaik genannt, ist derzeit beliebt wie nie. 
Auf tausenden von Hausdächern befinden sich die blauen Platten, um 
elektrischen Strom zu erzeugen. Aber, diese Anlagen können auch eine 
dunkle Seite haben. Sie verursachen sehr häufig massive Funkstörungen.
Wir sprechen heute mit einem betroffenen Funkamateur.
Gruß und vy 73,
Rainer Englert (DF2NU)

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News aus dem DARC:

https://www.oevsv.at/oevsv/aktuelles/Deutschland-Rundspruch-1-2022-KW-1/
Japanische Mondlandefähre soll vom Mond senden
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Japans Omotenashi, die kleinste Mondlandefähre der Welt, wird über ein 
X-Band- und UHF-Kommunikationssystem verfügen, jedoch keinen
Amateurfunk-Transponder tragen.
Bei Omotenashi handelt es sich um einen sechs Einheiten großen CubeSat, 
der bereits im Februar mit einer SLS-Rakete der NASA starten
soll. Er wird eine Missionsdauer von vier bis fünf Tagen haben. Wataru 
Torii vom Amateurfunkclub der Japan Aerospace Exploration
Agency, JQ1ZVI, sagte, dass Funkamateure eine Rolle bei der Sammlung von 
Daten von der Raumsonde spielen können.
Das Raumfahrzeug besteht aus zwei trennbaren Komponenten, die beide über 
unabhängige Kommunikationssysteme verfügen: einem Modul im
Orbit und einer Oberflächensonde. Das Orbitalmodul wird die 
Oberflächensonde zum Mond bringen. Es wird Bakensignale oder digitale
Telemetriedaten auf 437,31 MHz übertragen. Die Oberflächensonde der 
Mondlandefähre sendet digitale Telemetriedaten oder analoge
FM-Signale mit Daten der Drei-Achsen-Beschleunigung auf 437,41 MHz. Die 
Sendeleistung beträgt 1 W.
Laut Torii, JQ1ZVI, könnte man, wenn es gelingt, das UHF-Signal von der 
Oberflächensonde zu empfangen, die Beschleunigungsdaten des
Aufschlags auf dem Mond und den Erfolg der Landesequenz erfahren. Man 
verfügt bereits über eine Station für den Up- und Downlink im
japanischen Wakayama. Die Station findet normalerweise als EME-Station 
Verwendung. Wenn jedoch der Mond und der Satellit von Japan
aus nicht zu sehen sind, wird Hilfe beim Empfang des Downlink-Signals 
von Amateurfunkstationen weltweit benötigt.
Die Bake des umlaufenden Moduls wird auf 437,31 MHz mit PSK31 senden. 
Die Bake der Oberflächensonde wird auf 22,41 MHz unter
Verwendung von FM, PSK31 und PCM-PSK senden.
Darüber berichtet das britische Nachrichtenportal Southgate auf seiner 
Webseite.


https://www.oevsv.at/oevsv/aktuelles/Deutschland-Rundspruch-2-2022-KW-2/
Neue QO-100-Satellitenantenne für DP0GVN installiert
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Auf der Neumayer-III-Station in der Antarktis wurde eine neue 
Ersatzantenne für den Betrieb über den geostationären Satelliten
QO-100 installiert. Die neue Antenne war am 29. Dezember unversehrt in 
der Antarktis angekommen und seit dem 9. Januar ist nun
DP0GVN wieder QRV. Zuvor wurde die alte Antenne in der Nacht vom 13./14. 
August 2021 durch einen außergewöhnlich starken Sturm
irreparabel beschädigt. Die AMSAT-DL hatte daraufhin beschlossen, eine 
neue Antenne aufzubauen und diese in weniger als zwei Monaten
Bauzeit Mitte Oktober für den Schiffstransport in die Antarktis 
abzuliefern. Den Funktionstest absolvierte die Anlage kurz nach der
Installation am 9. Januar: DP0GVN mit Op Felix, DL5XL, am Mikrofon 
sorgte für erste Pile-ups. Darüber berichtet die AMSAT-DL
ausführlich auf ihrer Webseite [1].


EZNEC-Antennensoftware nun kostenlos verfügbar
Die EZNEC-Antennensoftware zur Simulation und Berechnung ist nun 
kostenlos verfügbar. Entwickler Roy Lewallen, W7EL, stellt sie auf
seiner Webseite zum Download zur Verfügung. Weitere Informationen und 
Bezug gibt es über das Internet [2]. Wer des Englischen
mächtig ist, kann sich eine Präsentation von W7EL auf YouTube ansehen, 
die OM Roy anlässlich der G-QRP Club Convention in 2021
online gehalten hat [3].

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Interview mit Wolfgang Hirler, DL8MDH,  zum Thema: "Funkstörungen durch 
Fotovoltaik"   (3 Sprachblöcke)

https://www.net4energy.com/de-de/energie/pv-leistungsoptimierer
"Doch Vorsicht: Wer jetzt glaubt, einen PV Leistungsoptimierer auch bei 
einer nicht beschatteten Anlage einsetzen zu können, um die Leistung der 
Photovoltaik zu steigern, wird eher das Gegenteil bewirken. Diese 
überwachen kontinuierlich die Photovoltaikanlage und verbrauchen dadurch 
auch sehr viel Energie. Bei nicht beschatteten Modulen bringen die 
Optimierer daher keinen Mehrertrag, sondern können durch den permanenten 
Energieverbrauch die Leistung einer Photovoltaikanlage sogar mindern."


https://de.wikipedia.org/wiki/SolarEdge
Leistungsoptimierung mit SolarEdge Wechselrichter

Das SolarEdge-System besteht aus drei Komponenten:
     SolarEdge Leistungsoptimierer: Die Leistungsoptimierer sind 
anstelle der Anschlussdose in die Solarmodule eingebettet, oder können 
durch Installateure nachträglich an PV-Module angebracht werden. Die 
Leistungsoptimierer optimieren die Ausgangsleistung der Module durch 
MPP-Regelung und sorgen für eine feste Strangspannung. Dies ermöglicht 
einen größeren Freiraum bei der Gestaltung optimaler PV-Anlagen (z. B. 
können Stränge unterschiedlicher Länge oder Ausrichtung parallel 
geschaltet werden). Wenn ein Leistungsoptimierer ausfällt, z. B. wegen 
Verschattung eines Moduls, wird vom WR von den anderen 
Leistungsoptimieren mehr Spannung angefordert, so dass diese immer bei 
750 Volt liegt:
         Residential Optimierer, DC Spannung = 60VDC/Optimierer,
         Commercial Optimierer, DC Spannung = 85VDC/Optimierer,
         Optimierer im Sicherheitsmodus (Leerlauf) = 1 V/Optimierer (±10%).
     SolarEdge Wechselrichter: Da die MPPT-Regelung und die Regelung der 
Strangspannung durch die Leistungsoptimierer erfolgt, ist der SolarEdge 
Wechselrichter ausschließlich für die Erzeugung der netzseitigen 
Wechselspannung zuständig. Besonderheit: Im Unterschied zu anderen 
Wechselrichter-Herstellern ist die Lichtbogenerkennung in SolarEdge 
Wechselrichtern nicht automatisch aktiviert.
     Das SolarEdge Monitoring Portal ist eine webbasierte Anwendung. Die 
Software erkennt eine Vielzahl leistungsbezogener Probleme, welche sonst 
eventuell unerkannt bleiben, und generiert automatische Warnmeldungen. 
SolarEdge Monitoring ist in jede PowerBox integriert und kommuniziert 
über die bestehende Verkabelung.

Kritik
Ein Funkamateur in Deutschland stellte starke Störungen durch die 
Leistungsoptimierer von SolarEdge in der PV-Anlage seines Nachbarn fest. 
Die Bundesnetzagentur hat diese Störaussendungen, welche das erlaubte 
Maß um bis zu 44 dB überschritten haben, bestätigt und eine 
Nachbesserung der Anlage verfügt, welche wohl in der Zwischenzeit 
erfolgt ist. Im Amtsblatt der Bundesnetzagentur 9-2021 wird die Firma zu 
einer Stellungnahme zu den nicht konformen Optimizern der Typen P300, 
P370, P600 und P600-M27 aufgefordert[10]. Gesundheitliche Aspekte dieser 
sehr starken elektromagnetischen Abstrahlungen sind bislang nicht 
bewertet worden.
https://www.bnetza-amtsblatt.de/download/59

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Technikecke mit Eva-Maria:    "CE-Kennzeichen"
https://de.wikipedia.org/wiki/Fernmeldetechnisches_Zentralamt
Das FTZ war unter anderem für die Zulassung aller 
Telekommunikationsgeräte in der Bundesrepublik zuständig. Oberstes Ziel 
war es, Netzstörungen durch nicht-konforme Geräte zu verhindern. 
Fernmeldegeräte durften nur nach eingehender technischer Prüfung durch 
das Amt am Fernmeldenetz der Deutschen Bundespost betrieben werden; auch 
Funkgeräte wurden überprüft. Hierbei wurden sowohl die Funktion als auch 
Betriebssicherheit eingehend getestet. Nach bestandener Prüfung wurde 
das Gerät für den Betrieb zugelassen und die so genannte FTZ-Nummer 
vergeben. Die relativ hohen Kosten für die Prüfung hatten die 
Gerätehersteller zu tragen.

https://de.wikipedia.org/wiki/CE-Kennzeichnung
Mit der CE-Kennzeichnung erklärt der Hersteller, Inverkehrbringer oder 
EU-Bevollmächtigte gemäß Verordnung (EG) Nr. 765/2008, „dass das Produkt 
den geltenden Anforderungen genügt, die in den 
Harmonisierungsrechtsvorschriften der Gemeinschaft über ihre Anbringung 
festgelegt sind.“ (Art. 2 Nr. 20) und „dass er die Verantwortung für die 
Konformität des Produkts mit allen in den einschlägigen 
Harmonisierungsrechtsvorschriften der Gemeinschaft enthaltenen für deren 
Anbringung geltenden Anforderungen übernimmt.“ (Art. 30 Abs. 3).

Die CE-Kennzeichnung ist daher *KEIN* Qualitätssiegel, sondern eine 
Kennzeichnung, die nur durch den Hersteller oder seinen Bevollmächtigten 
aufzubringen ist (Art. 30 Abs. 1) und mittels der er zum Ausdruck 
bringt, dass er die besonderen Anforderungen an das von ihm vertriebene 
Produkt kennt und dass selbiges diesen entspricht.[1]

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roger