[A-DX] Hinweis: Funkwetter & Vorhersage / Newsletter
Tom KampSamstag, 28. Mai 2022, 11:16 Uhr
Funkwetter & Vorhersage Was für eine bemerkenswerte Woche: Der solare Flux ist von 167 auf inzwischen 114 Einheiten gesunken. Die Sonnenaktivität war die letzten sieben Tage recht moderat ausgefallen, mit den beiden aktiven Regionen AR3014 und AR3017 bestand jedoch durchaus die Möglichkeit weiterer M-Flare-Ausbrüche. Es blieb jedoch bei lediglich einem kleineren M-Flare am 25. Mai um 1825 UTC. Der könnte uns an diesem Wochenende noch beschäftigen, doch dazu später mehr. Auf der der Erde zugewandten Seite befinden sich derzeit vier nummerierte Sonnenfleckenregionen. Alle Regionen sind, gemessen an der riesigen Region AR3014 der letzten Tage, klein und einfach strukturiert. Von ihnen sind bis dato keine signifikanten Flares ausgegangen. Allerdings melden die Daten der Weltraumwetter-Beobachtungssatelliten seit dem 27. Mai eine Zunahme der Sonnenwindgeschwindigkeit. Das ist zum einen auf die beiden koronalen Löcher CH84 und CH85 zurückzuführen, zum anderen auf eine co-rotierende Interaktionsregion (CIR), d.h. auf eine Zone zwischen schnellen und langsamen Sonnenwindströmen. An dieser Front bilden sich Schockwellen, die das Magnetfeld der Erde ordentlich durcheinander rütteln. Während die Geomagnetik die Woche über überwiegend ruhig ausfiel, stieg die Aktivität am Freitag Abend an. Es kam zu einer aktiven Periode und einem stürmischen Intervall der Sturmstärke G1 gemäß NOAA-Klassifikation (d. h. schwacher Sturm). Aktuell befinden wir uns derzeit unter dem störenden Einfluss von schnellen Sonnenwinden (HSS) sowie der Plasmawolke eines koronalen Massenausstoßes (CME), der im Zusammenhang mit dem M-Flare vom 25. Mai steht, wie eingangs erwähnt. Diese Plasmawolke streift allenfalls ein klein wenig die Erde, sodass sich über das Wochenende die derzeit aktive bis stürmische Geomagnetik abschwächen und damit zum Wochenbeginn beruhigt haben wird. Die US Air Force sagt für die nächsten Tage einen solaren Flux von 110 +/- 2 Einheiten voraus. Der Kp-Index liegt gemäß der US-Wetterbehörde NOAA bei 2 bis 3, das entspricht einer ruhigen, teils moderaten Geomagnetik. Das dürfte für DXer erfreulich sein, wenn nach gestörten Bedingungen am Wochenend-Anfang es in der kommenden Woche zu stabileren Bedingungen und damit tagsüber zu verlässlichen Öffnungen der oberen Bänder kommen wird. Nachts fallen allerdings die MUF-Werte über eine Strecke von 3000 km teils unter 15 MHz. Das 20-Meter-Amateurfunkband wie auch das 25-m-Rundfunkband dürften jedoch meist geöffnet bleiben. 30 und 40 Meter bzw. 31, 41 und 49 Meter sind verlässliche Nachtbänder. Die Bänder 60 Meter und tiefer dürften gewitterbedingt durch atmosphärische Störungen teils nur eingeschränkt nutzbar sein. Noch ein Hinweis zum Schluss: Zur weitbekannten und verlässlichen EIBI-Frequenzliste von Eike Bierwirth (Wiesbaden) ist in dieser Woche ein Update erschienen - mit Angaben zu Sendern und Frequenzen unterhalb 30 MHz aus den Bereichen Rundfunk und Utility. Für Kurzwellenjäger und solche, die es werden wollen, ein absolutes Muss. Die Liste kann unter http://eibispace.de/dx/freq-a22.txt kostenfrei herunter geladen werden. Allen einen störungsfreien Empfang, 73 Tom DF5JL - mit aktuellen Infos von DK0WCY, SWPC/NOAA, USAF, SANSA South African National Space Agency, GFZ Potsdam, DL1VDL/DL8MDW/DARC-HF-Referat, Funkwetterbeobachtungsstelle Euskirchen (FWBSt EU) DF5JL Wer diese Funkwetter-Vorhersage samstags regelmäßig und kostenfrei erhalten möchte, kann sich hier anmelden: https://www.getrevue.co/profile/darc_hf_referat. 73 Tom DF5JL -- DF5JL/QRP QTH 50.62N 6.86E JO30KO TRX Kenwood TS-590SG T2FD + Vert. DB0DBN C4FM | WIRES-X ID 27174 EchoLink 259495 | DMR-BM TG262491 DMR-ID 2624349 | DB0RHB 439.425