Re: [A-DX] Das Aus für RTL auf der Langwelle

Ralph Oppelt
Sonntag, 16. Oktober 2022, 00:48 Uhr


Es tut immer weh, wenn jahrzehntelange Einrichtungen plötzlich verschwinden. Hier muss man sich auch fragen: Was bleibt danach überhaupt noch auf der LW übrig? Vermutlich wird es Zahn um Zahn so weitergehen, bis wir den Frequenzbereich, der eben eine alternativlose (mittel)europaweite Bodenwellenausbreitung bringt, endgültig den Billig-Schaltnetzteilen, kabellosen E-Autoladegeräten usw. zum "zunebeln" überlassen. Es ist so einfach, die schlimmen Energiekosten eines solchen einzigen Senders zu berechenen. Doch gibt es Gegenrechnungen, wieviel Energie es kostet, um die gleiche Fläche mit ÚKW oder DAB+ zu versorgen? Und bezieht man bei DAB+ mit ein, wieiviel mehr Energie bei den Millionen von Empfängern benötigt wird, um die Nachricht zu dekodieren (was früher bei LMK die Germaniumdiode "for free" machte)?
Wie viele schon kommentierten: Der Zug ist abgefahren. Doch als die Bahn eine AG wurde, wollte man unbedingt gewisse Strecken stilllegen. Um die vermeintliche Unrentabilität zu begründen, hat man den Fahrplan so verändert, dass die arbeitende Bevölkerung früh zu spät gekommen wäre und abends nach Schichtschluss der Zug schon weg war. Der Trick hat scheinbar funktioniert. Doch hin und wieder werden jahrzehntelang still gelegte Strecken weider reanimiert, weil man später erkannt hat, dass es sich doch rentiert, wenn man es richtig anpackt. Mag sein, dass man auch bei der LW später erkennt, dass das "so schlecht" auch wieder nicht war. Bleibt nur die Frage, ob wir dann noch so hohe Antennenmasten bauen können...