Re: [A-DX] D: Sonderausstellungen über RFE/RL in München

Roger Thauer
Samstag, 22. Oktober 2022, 16:47 Uhr


Am 22.10.2022 um 14:36 schrieb Herbert Meixner:
> Die Sendung ist downloadbar. Der direkte Stream brach bei mir ab.

https://avdlswr-a.akamaihd.net/swr/swr2/feature/podcast/swr2-feature-20220520-1505-lost-in-music-die-cornel-chiriac-story.l.mp3
256 kbps / 48 KHz    MP3


https://de.wikipedia.org/wiki/Cornel_Chiriac

http://www.cornel-chiriac.org/
http://www.cornel-chiriac.org/audio_video.html

https://youtu.be/sVofKbahlqM
https://youtu.be/RvXltV3sYW4

YT:        ===>      "cornel chiriac metronom"


https://www.andrassyuni.eu/pubfile/de-171-thesenblatt-draghiciu.pdf
"..................
Im Gegensatz zur Sichtweise der Machthabenden, die alle oben genannten 
Aktivitäten in ihren
Berichten als negativ beurteilten, stand die rumänische Abteilung des in 
München stationierten
US-amerikanischen Radiosenders Radio Free Europe. Die Produzenten der 
Sendungen für die
Jugend setzten sich zum Ziel, die Jugendlichen in Rumänien mit jenen im 
Westen in Kontakt
zu bringen, entweder durch die Vermittlung von Brieffreundschaften oder 
durch die Zusendung
von Zeitschriften und Platten bzw. durch die Darstellung der aktuellen 
Trends in Mode, Musik
und  Lebensweise.  Das  Archiv  der  rumänischen  Abteilung  von Radio  
Free  Europe,  wo
Transkripte von Sendungen und Briefe von jungen Zuhörern zu finden sind, 
befindet sich heute
im Open Society Archive in Budapest. Darüber hinaus stehen dort 
WissenschaftlerInnen auch
Berichte von Radio Free Europe-Mitarbeitern zur Verfügung, sowie nach 
Themen sortierte
Presseartikel aus Rumänien und dem Ausland.
............................
Dem Terror der Nationalisierung und Kollektivierung sowie der 
„Gegnerausschaltung“ der
1950er  Jahre  folgte  Mitte  der  1960er  mit  der  Machtübernahme 
Nicolae  Ceaușescus  eine
Periode  des  ideologischen  Tauwetters.  Die  Generation,  die nach  
dem  Zweiten  Weltkrieg
geboren  worden  war,  profitierte  von  dieser  Auflockerung  und 
übernahm  den  Beat  mit  der
dazugehörigen Mode und Lebensweise.
............................................................Auf Radio 
București spielte Cornel Chiriac Musik von
Janis Joplin und Jimi Hendrix, während einheimische Beatbands wie 
Phoenix und Semnal M.
im  sozialistischen  Ausland  und  durch  ganz  Rumänien  tourten. 
Musik  und  Mode  nach
westlichem Muster waren sehr beliebt unter jenen Jugendlichen, die sich 
mit langen Haaren
und blumigen Hemden in der Öffentlichkeit zeigten. In den großen 
Universitätsstädten und in
der Hauptstadt wurden in dieser Periode die ersten Studenten-Clubs nach 
polnischem Muster
gegründet, wo man Musik- und Filmabende mit Folk- und Jazzkünstlern 
organisierte. Trotz
der Tatsache, dass junge Männer mit langen Haaren immer wieder von der 
Miliz zum Frisör
geschickt wurden bzw. dass man Mädchen die Miniröcke abschnitt, damit 
sie diese nicht mehr
tragen konnten, herrschte eine Atmosphäre der relativen Freiheit, in der 
die Jugendkultur in
Rumänien auf demselben Niveau wie in den sozialistischen Bruderstaaten 
stand.
Als  Ceaușescu  jedoch  von  seiner  Reise  in  die  asiatischen 
Volksdemokratien  1971
zurückkehrte, proklamierte er die „Julithesen“, bekannt auch als „Kleine 
Kulturrevolution“.
Damit wurde theoretisch der Lockerung des ideologischen Drucks ein Ende 
gesetzt, indem
Einflüsse aus dem Westen in allen Bereichen des Lebens verpönt wurden. 
Obwohl Radio Free
Europe ab 1964 von nicht mehr gestört worden war, durfte man es von nun 
an nicht mehr ohne
weiteres hören, weil es als „feindliche Agentur“ 
galt............................


roger