Re: [A-DX] DW: Medien in Russland

Roger Thauer
Samstag, 17. Dezember 2022, 17:22 Uhr


Am 05.03.2022 um 12:50 schrieb Roger Thauer:
> https://www.dw.com/uk/%D1%83-%D1%80%D0%BE%D1%81%D1%96%D1%97-%D0%B1%D0%BB%D0%BE%D0%BA%D1%83%D1%8E%D1%82%D1%8C-dw-bbc-%D1%80%D0%B0%D0%B4%D0%B8%D0%BE-%D1%81%D0%B2%D0%BE%D0%B1%D0%BE%D0%B4%D0%B0-%D0%BC%D0%B5%D0%B4%D1%83%D0%B7%D1%83-facebook/a-61008765 
>
>
> Am 1. März blockierte Roskomnadzor auf Ersuchen der 
> Generalstaatsanwaltschaft die Website des Fernsehsenders Dozhd, und 
> Echo of Moscow wurde vom Empfang getrennt. Nach Angaben der Agentur 
> veröffentlichten die Websites des Fernsehsenders und des Radiosenders 
> Materialien, die zu extremen Aktivitäten und falschen Informationen 
> über die Aktionen des russischen Militärs in der Ukraine aufriefen. 
> Danach hörte Dozhd (TV Rain) vorübergehend auf zu arbeiten, und der 
> Vorstand liquidierte Echo of Moscow und die Website des Radiosenders. 
> Roskomnadzor forderte Google außerdem auf, die Anwendung „Echo of 
> Moscow“ zu entfernen



zu "TV Rain":
https://www.dw.com/de/warum-lettland-den-russischen-sender-tv-rain-stoppt/a-64020384

Warum Lettland den russischen Sender "TV Rain" stoppt
Der regierungskritische russische Sender "TV Rain" ("Doschd") sendete 
zuletzt aus dem lettischen Exil. Doch jetzt haben die dortigen Behörden 
"Doschd" die Sendelizenz entzogen. Was ist passiert?

Ab dem 8. Dezember muss der unabhängige russische Fernsehsender "Doschd" 
(TV Rain) die Ausstrahlung in Lettland einstellen, nachdem ihm die 
lettischen Behörden die Sendelizenz entzogen haben. Grund sei 
"eine Bedrohung der nationalen Sicherheit und der öffentlichen Ordnung", 
so der Leiter des Nationalen Rates für elektronische Medien Lettlands 
(NEPLP), Ivars Abolins.

Einige Tage zuvor hatte der Moderator Alexej Korosteljow in einer 
Live-Sendung gesagt, er hoffe, dem TV-Kanal sei es gelungen, die 
Situation der mobilisierten Russen an der Front zu verbessern. Wenige 
Stunden später wurde Korosteljow entlassen, und der lettische 
Staatssicherheitsdienst leitete Ermittlungen wegen des Verdachts ein, 
"russischen Besatzungstruppen" zu helfen. Der Sender hält die Vorwürfe 
für "unfair und absurd". Politologen, mit denen die DW gesprochen hat, 
meinen, dass der Hintergrund dieser überraschend anmutenden Empathie mit 
russischen Soldaten darin begründet liegen könnte, dass Doschd versucht, 
Zuschauergruppen in Russland anzusprechen, die den regierungskritischen 
Sender sonst nicht einschalten würden.

Protest und Solidarität
Wenige Stunden nach dem Live-Bericht von Alexej Korosteljow auf 
"Doschd", in dem er dazu aufrief, Probleme zu melden, mit denen 
russische Soldaten während der Mobilmachung zu kämpfen haben, stellte 
der TV-Sender die Zusammenarbeit mit dem Journalisten ein. Das teilte 
die Moderatorin Jekaterina Kotrikadse mit. Sie betonte, die Entscheidung 
sei "schwierig, aber die einzig mögliche". Aus Protest und Solidarität 
mit Korosteljew kündigten "Doschd" auch einige seiner Kollegen.
Unterdessen forderte der lettische Verteidigungsminister Artis Pabriks 
in sozialen Netzwerken, die Visa der "Doschd"-Journalisten zu 
annullieren. Er erklärte, dass man "mit der Geduld am Ende" sei. Dem 
fügte Lettlands Außenminister Edgars Rinkevics in einem Interview mit 
der Lokalzeitung "Neatkariga" hinzu: "Auch wenn jemand sagt, man helfe 
den Mobilisierten moralisch, dann ist auch das eine Unterstützung des 
Krieges. Es gibt eine Grenze zwischen Meinungsfreiheit und Unterstützung 
für den Krieg."
............
Einige Tage zuvor war "Doschd" zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro 
verurteilt worden, weil in einer Sendung die russische Armee als 
"unsere" bezeichnet wurde. Zudem wurde eine Karte der Russischen 
Föderation einschließlich der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim 
gezeigt. Vorher bereits hatte man - lettischen Behörden zufolge - 
"Doschd" erstmals verwarnt, weil der Kanal ohne Untertitel in lettischer 
Sprache auf Sendung war.
.............
Im Juni wurde bekannt, dass "Doschd" eine Sendelizenz in Lettland 
erhielt, woraufhin der Sender rechtlich gesehen zu einem lettischen 
Medienunternehmen wurde, das den örtlichen Gesetzen unterliegt. "Ein 
lettischer Sender kann die russische Armee nicht als 'unsere' bezeichnen 
und den Invasoren, die am Völkermord an der Zivilbevölkerung beteiligt 
sind, sein Mitgefühl ausdrücken", stellt Raevsky klar. Das lettische 
Parlament hat den Krieg gegen die Ukraine als Völkermord eingestuft.


YT:
https://www.youtube.com/@.../videos

https://www.baltictimes.com/german_journalists_association_urges_latvia_to_reinstate_license_to_tv_rain/
https://www.baltictimes.com/lithuanian_radio_station_to_inform_russian_speakers_about_war_in_ukraine/

17 декабря 2022 / 17. Dezember 2022
https://www.svoboda.org/a/studiya-v-latvii-rastorgnet-dogovor-arendy-s-telekanalom-dozhdj-/32180935.html
Das lettische Studio des Fernsehsenders TV3, von dem aus die Programme 
des Fernsehsenders Dozhd ausgestrahlt wurden, wird den Mietvertrag mit 
dem Fernsehsender kündigen. Dies sagte laut Delfi der Vertreter von TV3 
Karlis Poznyakov.
Laut Poznyakov stellte die lettische Seite "TV Dozhd" früher mehrere 
separate Räumlichkeiten zur Verfügung, da sie es für wichtig erachtete, 
den oppositionellen russischen Medien die Fortsetzung ihrer Arbeit zu 
ermöglichen.
Ein Vertreter von TV3 stellte klar, dass der Sender zu diesem Zeitpunkt 
über alle erforderlichen Lizenzen und Genehmigungen für den Betrieb in 
Lettland verfügte. Nachdem Riga die Lizenz von Dozhd annulliert habe, 
habe TV3 keine Möglichkeiten für eine weitere Zusammenarbeit mit dem 
Sender, sagte Poznyakov .


roger