[A-DX] Ausstellung Auf Sendung! Das erste deutsche Fernsehen in Berlin-Adlershof
Roger ThauerSonntag, 15. Januar 2023, 11:09 Uhr
Sonntag, 15. Januar 2023 - Sonntag, 31. Dezember 2023 Moriz-Seeler-Straße 1, 12489 Berlin THEATER OST https://www.adlershof.de/termin/15-01-2023-ausstellung-auf-sendung-das-erste-deutsche-fernsehen-in-berlin-adlershof Eine Ausstellung von Claudia Opitz und Sebastian Köpcke Dauerausstellung im THEATER OST Eröffnung der Ausstellung am 15. Januar 15 Uhr, Am 21. Dezember 1952 nahm das Fernsehzentrum Berlin als erster deutscher Sender mit einem öffentlichen Tagesprogramm seinen regulären Sendebetrieb in Berlin-Adlershof auf. Dafür entwarf der Architekt Wolfgang Wunsch einen modernen weitläufigen Gebäudekomplex an der heutigen Moriz Seeler Straße. Neben dem markanten Sendeturm setzte das erste und einzige deutsche Fernsehtheater einen weiteren baulichen Akzent. Da es in den ersten Jahren noch keine technische Möglichkeit zur Aufzeichnung gab, wurden Theater-, Musik- und Unterhaltungssendungen ab Dezember 1954 aus dem großen Saal direkt übertragen. Ab 3. Januar 1956, dem Tag der offiziellen Beendigung des „Versuchsprogramms“, schrieb der Deutsche Fernsehfunk dann weiter Fernsehgeschichte. Technische Neuerungen, bauliche Erweiterungen und eine stetige Differenzierung in der Programmgestaltung bestimmen diese ersten Jahre. Als staatliches Fernsehen der DDR den politischen Leitlinien verpflichtet, entstand ein Programm, bei dem neben Information und Unterhaltung gleichwohl künstlerische Qualität und hoher Bildungsanspruch maßgeblich waren. Mit dem Ende der DDR war auch das Ende des Fernsehens in Adlershof vorerst besiegelt. https://www.youtube.com/@... https://www.theater-ost.de/ https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Fernsehfunk Am 21. Dezember 1952 – zu Ehren des 73. Geburtstages von Josef Stalin (der tatsächlich am 18. Dezember 1878 geboren wurde) – startete das „öffentliche Versuchsprogramm“ mit zwei Stunden Sendezeit täglich ab 20 Uhr und dem Brandenburger Tor als Logo. Empfangsbereit waren in der DDR etwa 60 Geräte, allesamt in Berlin. Nach der Begrüßung durch Ansagerin Margit Schaumäker folgten Grußworte der Fernsehintendanz und schließlich die Aktuelle Kamera (AK) mit Sprecher Herbert Köfer. Die AK als älteste deutsche Fernseh-Nachrichtensendung blieb bis zum 14. Dezember 1990. Allerdings war die AK der frühen Jahre noch kein SED-Sprachrohr, da das Fernsehen noch kein Massenmedium und alles andere als tagesaktuell war. Am 2. Januar 1956 endete das offizielle Versuchsprogramm des Fernsehzentrums Berlin und am 3. Januar begann der Deutsche Fernsehfunk (DFF) sein Programm. Der Sender hieß politisch gewollt zunächst nicht Fernsehen der DDR. Der DFF wollte Fernsehen für ganz Deutschland sein. Trotz grenznaher Sender war es dem DFF aber physikalisch nicht möglich, die ganze Bundesrepublik zu versorgen, während die ARD später mit Ausnahme des Elbtalkessels, des sogenannten „Tals der Ahnungslosen“, und des Nordostens (u. a. Stralsund, Greifswald) die ganze DDR erreichte. Wurden anfangs die Massenflucht und Proteste kaum in den politischen Sendungen erwähnt, änderte sich das Ende Oktober 1989 schlagartig. Am 18. Oktober 1989 traten Erich Honecker und andere Mitglieder des Macht ausübenden Politbüros des Zentralkomitees der SED zurück. Unmittelbar danach reformierten Rundfunk und Fernsehen ihre Programme. Am 30. Oktober 1989 wurde die Propagandasendung Der schwarze Kanal eingestellt. Von nun an sollte Klartext gesprochen werden. Der Besitz wurde teilweise von den neu gegründeten Anstalten übernommen. Es wurde erwogen, das Programmvermögen an die Kirch-Gruppe zu veräußern. Letztlich übernahm jedoch das Deutsche Rundfunkarchiv (DRA) Frankfurt am Main den Bestand, auch nutzbar für private Nutzer. Es richtete in den Räumlichkeiten des Adlershofer Archivs einen zweiten Sitz ein. Inzwischen befindet sich das DFF-Archiv in einem neuen DRA-Gebäude in Potsdam-Babelsberg. Allerdings fehlt der Zeitraum von 1952 bis 1962, da während dieser Zeit so gut wie nichts aufgezeichnet werden konnte. roger