[A-DX] TWR Guam: Alle fünf Antennen beschädigt

Tom Kamp
Sonntag, 28. Mai 2023, 09:19 Uhr


Der Wirbelsturm "Mawar" hatte in der vergangenen Woche die 550 
Quadratmeter große Pazifikinsel Guam getroffen. Die Insel liegt etwa 
2200 Kilometer östlich der Philippinen. Während einige Medien vom 
Ausbleiben größerer Schäden berichteten, stellt sich vor Ort die Lage 
offensichtlich anders dar. Trans World Radio (TWR), ein 
Rundfunk-Missionswerk, welches zu den größten christlich-missionarischen 
Medienanbietern weltweit zählt, berichtet auf Twitter von großen 
Schäden: "Glücklicherweise blieben die Mitarbeiter von TWR und ihre 
Familien in Sicherheit. Die Schäden an den Einrichtungen von KTWR, 
unserer Kurzwellenstation auf der Insel, waren jedoch schlimmer als 
ursprünglich angenommen. Alle fünf Antennen wurden beschädigt." 
(https://twitter.com/TWRglobal/status/1661823966057582594).

Inzwischen ist klar: Einige Regionen der Insel sind ohne Strom, 
teilweise ist auch die Wasserversorgung unterbrochen. In der Tumon Bay 
im Nordwesten der Insel ist der unmittelbare Küstenbereich schwer 
beschädigt, der Notstand wurde ausgerufen.

Der Tropensturm, der sich vor einer Woche gebildet hatte, entwickelte 
sich in den vergangenen Tagen zu einem Supertaifun mit mittleren 
Windgeschwindigkeiten von über 240 Kilometern pro Stunde. Das entspricht 
der Kategorie 4 auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala. Diese teilt 
Hurrikane nach ihrer mittleren Windgeschwindigkeit in fünf Kategorien ein.

Die Schäden an der KTWR-Antennenanlage betrifft vor allem die 
Asien-Programme von Trans World Radio. Die Sendungen werden von Guam aus 
nach Australien, Neuseeland, Indonesien, Südostasien, Indien, China, 
Südkorea, Japan und in die Mongolei ausgestrahlt.

KTWR begann mit zwei 100-kW-Kurzwellensendern und wurde bis 1982 auf 
vier 100-kW-Sender mit jeweils einer eigenen TCI 611-Vorhangantenne 
erweitert. Im Jahr 1995 kamen ein fünfter 100-kW-Sender und eine weitere 
Antenne hinzu. Im Jahr 2002 hatten die Kurzwellensendungen von KTWR die 
Kapazität von 40 Stunden täglicher Ausstrahlung in rund 20 Sprachen und 
Dialekten im asiatisch-pazifischen Raum erreicht. 2010 ersetzte TWR zwei 
100-kW-Sender durch DRM-fähige 250-kW-Sender.

Luftbild unter 
https://www.bing.com/maps/?cp=13.278138~144.672967&lvl=17.4&style=a

Dank an Christoph, der mich heute in der Facebookgruppe A-DX Fernempfang 
auf das Thema aufmerksam machte.

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