Re: [A-DX] Operation Hamster @ MDR

Roger Thauer
Samstag, 30. September 2023, 13:21 Uhr


Am 30.09.2023 um 11:19 schrieb Name gelöscht:
> Hallo, neulich im MDR gesehen und hier bei Youtube gefunden. Ein 
> interessanter Beitrag

2018-02-20
Erstsendung bereits 2018:
https://www.fernsehserien.de/echt/folgen/286-operation-hamster-ein-meisterstueck-der-spionageabwehr-1169601
Operation Hamster – Ein Meisterstück der Spionageabwehr
Folge 286 (30 Min.)
Im Oktober 1988 vergrub ein Mann im Wald eine mysteriöse Kiste, die 
aussah wie eine Autobatterie mit zwei Antennen. Was damals vergraben 
wurde, war ein US-amerikanischer High Tech-Spion. Top-Agenten berichten 
von der Suche nach der Spionagetechnik, Codewort „Operation Hamster“. 
Die Sendung dokumentiert eine noch nie erzählte Geschichte aus der 
Schattenwelt der Geheimdienste im Kalten Krieg. (Text: mdr)
Deutsche TV-Premiere Di 20.02.2018 MDR



2018-03-10
https://www.funkamateur.de/nachrichtendetails/items/36045mhz.html

Der unterirdische, superschnelle Funkspion auf 306,45 MHz
2018-03-10
Die Sendefrequenz der rätselhaften Funksonde: 306,45 MHz (Bild: 
Screenshot aus Sendung)
Anklicken zum Vergrößern!
Wie findet man einen versteckten, kompakten Sender, der nur einmal 
wöchentlich am Sonntag eine Drittelsekunde irgendwo aus dem Land zu 
einem ausländischen Satelliten sendet? Dieser Aufgabe hatte sich die 
Funkaufklärung der DDR zu stellen - und war erfolgreich: Sie fand in der 
Operation Hamster schließlich einen nur schuhkartongroßen, im Wald 
vergrabenen Spionagesender, der die ganze Woche die vorbeifahrenden 
Militärfahrzeuge zählte, aber eben nur sonntags die Ergebnisse in 
Sekundenbruchteilen dem militärischen Gegner "petzte".
Wie ihr das gelang und was für eine Sendeanlage dies war, zeigt die 
Dokumentation "Operation Hamster - Ein Meisterstück der Spionageabwehr" 
des Mitteldeutschen Rundfunks aus der Sendereihe "Echt" am 20. Februar. 
Das Video ist momentan noch online in der Mediathek verfügbar.
DL2MCD



aktuell:

https://youtu.be/xAbYd78uLWA

https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Hamster

Die Operation Hamster (auch Maßnahme Hamster oder Aktion Hamster)[1] war 
die Suche nach einer vergrabenen automatischen Radiosonde in der 
Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Sie sammelte mikroseismische 
Daten von Bodenerschütterungen des Kfz-Verkehrs von und zum 
Munitionsdepot Schneeberg der Nationalen Volksarmee auf dem Gebiet der 
Stadt Beeskow. Die Daten übermittelte die Radiosonde jeden Sonntag in 
einem 1000 Millisekunden langen Datenburst auf der Frequenz 306,450 
Megahertz an einen US-Kommunikationssatelliten.

Das Sendesignal der Sonde wurde von DDR-Behörden erstmals am 6. November 
1988 durch Satellitenbeobachtung erkannt. Nach viermonatiger technischer 
Aufklärung der MfS-Hauptabteilung III (Funkaufklärung und Funkabwehr)[2] 
wurde die Funksonde am 26. Februar 1989 eindeutig geortet. Nachdem ihr 
Verhalten zunächst weiter beobachtet worden war, erfolgte die Bergung 
der Sonde am 22. Oktober 1989. Sie wurde nach weiterer eingehender 
Untersuchung auf einer Pressekonferenz des MfS-Nachfolgers Amt für 
Nationale Sicherheit am 24. November 1989 der Öffentlichkeit 
vorgestellt. Als bis heute unbekannter Urheber der Radiosonde wird ein 
amerikanischer Nachrichtendienst vermutet.

Die Radiosonde hatte auf dem Gebiet der DDR einen Vorgänger, der im Mai 
1985 in der Nähe des Munitionsdepots Biesenthal gefunden wurde. Ein 
Nachfolger wurde am 4. November 1989 in der Nähe von Irfersgrün bereits 
nach nur fünf Sendetage enttarnt. Am 10. Januar 1990 wurde dieser 
Nachfolger im Beisein von Medienvertretern geborgen.



http://www.argus.bstu.bundesarchiv.de/BStU_MfS_BV-Leipzig_Abt-III/index.htm?kid=0b246286-07d2-4ba8-ac3c-d3f28cb16022
Lpz Abt III/539
Funk- und Satelitenüberwachung Aktion "Hamster"
Enthält: Tagesprotokolle. – Analyseergebnisse der Bandaufzeichnungen der 
empfangenen Funksignale.
1988 – Nov. 1989


Lpz Abt III/944
Beobachtungsauftrag "Pyramide" (Überwachung einer 
Satellitenaufwärtsfrequenz, die für eine geheimdienstliche 
Nachrichtenübermittlung genutzt wird)
Enthält u. a.: Information zur Überwachung der Frequenz 306,450 MHz. – 
Hinweise zur Aufgabenstellung "Pyramide". – Hinweise und Empfehlungen 
für die operativ-technische Ausrüstung und Bearbeitung des 
Beobachtungsauftrages "Pyramide". – Informationen zu Bereichskontrollen 
284 – 400 MHz. – Aufzeichnungsbuch eines Mitarbeiters mit Notizen zur 
Fachschulung "Pyramide".
1982 – 1988


https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/assets/bstu/de/Publikationen/MfS-HB_24_Schmidt_HA-III_Auflage_03_barrierearm.pdf
PDF ab Seite 135
135
4.2.2 Operation »Hamster«
Seit Mitte des Jahres 1985 sah sich die HA III in ihrer Arbeitsrichtung 
Funkabwehr vor die
Aufgabe gestellt, automatische Spione zu identifizieren. Allen voran 
hatten amerikanische
Geheimdienste sogenannte Fernwirk-Bodensensoren im Rahmen des Projektes 
»Eifriger
Wächter« zum Einsatz gebracht, nach Erkenntnissen des MfS bis zum Ende 
des Jahres
1988 15 Geräte in Europa.
==>   »Eifriger Wächter«: Einsatz unbemannter, automatischer 
Aufklärungssysteme durch die NATO bzw.
westliche Geheimdienste. In einem Bericht der Abt. T/2/Referat 1 der HA 
III hieß es: »In der Studie
über den ›Einsatz von Fernwirk-Bodensensoren in Zentraleuropa‹ aus dem 
Jahr 1977 werden im Rah-
men des Projektes ›Eifriger Wächter‹ umfangreiche Untersuchungen über 
die strategische und taktische
Bedeutung sowie die operative Wirksamkeit eines derartigen Systems 
angestellt und unter Berücksichti-
gung der modernsten Erkenntnisse des wissenschaftlich-technischen 
Fortschritts und der militärischen
Notwendigkeiten die voraussichtliche Entwicklung im Zeitraum 1980–1990 
prognostiziert.« Vgl. HA
III/T/2: Abschlussbericht. Politisch-operative und operativ-technische 
Maßnahme »Kegel 028«, Juli
1985; BStU, MfS, HA III 14349, Bl. 1–96, hier 3.

https://www.heimatgalerie.de/index.php?option=com_content&view=article&id=202&catid=111
Zu den Aufgaben der HA III gehörten Maßnahmen der funkelektronischen 
Abwehr. Dort lag der Schwerpunkt der Abwehrarbeit seit etwa Mitte der 
1970er Jahre u.a. darin die gegnerischen Geheimdienste an der 
Informationsgewinnung bzw. Installation mittels ferngesteuerter oder 
autonom arbeitenden Sonden (zb. "Kegel", "Würfel", "Zweig", "Röhre") 
oder dem Fernwirk-Bodensensoren-System ("Eifriger Wächter") zu hindern 
oder aber zumindest durch aufspüren der Sonden die 
Informationsübermittlung der gewonnenen Daten zu verhindern. Gefährdet 
waren hier insbesondere Kernwaffen- und Munitionsdepots, Munitionsdepots 
an Flugplätzen, Tanklager an Flugplätzen und/oder Strategische Straßen 
für Truppenbewegungen im Spannungsfall. Belegbar sind Maßnahmen am ML 
Eberswalde (GSSD), ML14 (Krügersdorf/NVA), KL23 (Hirschfeld/NVA) oder ML 
Ifersgrün. Im November 1989 präsentierte die HA III erstmalig eine 
erfolgreiche Suchaktion in einer öffentlichen Pressekonferenz. [4] 
[edit: Video dazu] Bahnstrecken wurde ebenfalls durch die HA III in die 
Abwehrmaßnahmen der HA III einbezogen.



roger