Re: [A-DX] Argentinien sendet wieder auf Deutsch.

Roger Thauer
Freitag, 01. Dezember 2023, 13:24 Uhr


Am 01.12.2023 um 07:41 schrieb Christoph Ratzer:
> ....für die Sendungen zuständig ist der deutsche Journalist Marcus 
> Christoph, der jahrelang beim Argentinischen Tageblatt tätig gewesen ist. 



https://www.radionacional.com.ar/gesprach-mit-marcus-christoph/
https://cdn-sp.radionacional.com.ar/wp-content/uploads/2019/11/LaConversaci%C3%B3n.Aleman11del11.mp3

https://www.deutschlandfunk.de/argentinisches-tageblatt-die-letzte-deutschsprachige-100.html
Argentinisches Tageblatt verschrieb sich dem demokratischen Widerstand
Die letzte Einwanderungswelle, die dem Argentinischen Tageblatt bis 
heute das Überleben gesichert hat, war die jüdischer Menschen aus 
Nazi-Deutschland. Während die anderen deutschsprachigen Zeitungen 
Argentiniens durchaus mit dem Dritten Reich oder anderen 
antirepublikanischen Gruppen sympathisierten, verschrieb sich das 
Tageblatt dem demokratischen Widerstand. Ernesto Alemann, Enkel des 
Schweizer Zeitungsgründers, dessen freisinniger Überzeugung verpflichtet 
und in Deutschland zum Redakteur ausgebildet, blieb als Chefredakteur 
kompromisslos, auch als deutsche Unternehmen einen Anzeigenboykott 
verhängten und die Universität Heidelberg Alemann den dort erworbenen 
Doktortitel entzog. Später allerdings paktierte das Blatt mit der 
argentinischen Militärdiktatur. Roberto Alemann, immer noch einer der 
beiden heutigen Herausgeber, diente dort sogar als Wirtschaftsminister.


https://de.wikipedia.org/wiki/Argentinisches_Tageblatt
Beschreibung          Argentinische Wochenzeitung
Sprache               Deutsch
Verlag                Alemann S.R.L.
Erstausgabe           1878
Einstellung           2023
Erscheinungsweise     freitags
Verkaufte Auflage     10.000 Exemplare
Reichweite            etwa 0,05 Mio. Leser
Chefredakteur         Stefan Kuhn  (-07.01.2023)
Herausgeber           Juan Alemann
Weblink               www.tageblatt.com.ar


..Nach dem Militärputsch von 1976 unterstützte die Publikation die neuen 
Machthaber. Leitartikel forderten „Nacht- und Nebelaktionen“ ein, bei 
denen Gegner des Regimes verschwinden sollten.[3] Roberto Alemann, der 
Sohn des Herausgebers, wurde zum Wirtschaftsminister der Militärs 
bestellt und damit Teil des Regimes, unter dem zwischen 1976 und 1983 
30.000 Menschen verschwanden oder durch Akte des Staatsterrorismus 
getötet wurden.

Das Argentinische Tageblatt befindet sich bis heute im Besitz der 
Familie Alemann. Herausgeber und Verlagsdirektor war bis zu seinem Tod 
am 27. März 2020 der vorgenannte Roberto Alemann, ein liberaler 
Wirtschaftswissenschaftler, der zweimal Wirtschaftsminister war; einmal 
in der bürgerlich-radikalen Regierung von Arturo Frondizi sowie in der 
Militärdiktatur. Seit seinem Tod führt dessen Bruder Juan Alemann die 
Zeitung. 1981 kehrte das Tageblatt unter Beibehaltung seines Namens zu 
einer wöchentlichen Erscheinungsweise als Samstagsausgabe zurück. 1996 
übernahm Stefan Kuhn den Posten des Chefredakteurs.[4] Seit 2014 ist das 
Tageblatt bereits am Freitag erhältlich.

2012 wurde die Zeitung mit dem erstmals vergebenen Medienpreis „Dialog 
für Deutschland“ einer CDU/CSU-nahen Stiftung „Verbundenheit mit den 
Deutschen im Ausland“ ausgezeichnet.[5]

Das Argentinische Tageblatt hatte eine gedruckte Auflage von 10.000 
Exemplaren. Seine Reichweite wurde auf etwa 50.000 Leser geschätzt.

In Januar 2023 gab der Verlag bekannt, die Wochenzeitung einzustellen. 
Am 13. Januar 2023 erschien die letzte Ausgabe.[6] Der Grund für die 
Einstellung waren ausbleibende Werbekunden aufgrund von Fusionen 
deutscher Firmen zu multinationalen Unternehmen sowie der plötzliche Tod 
des letzten Chefredakteurs Stefan Kuhn.[7]


https://www.stiftung-verbundenheit.de/blog/trauer-um-redaktionsleiter-des-argentinischen-tageblatts
https://assets-global.website-files.com/6418704b0998b849e0093fec/653eb3b75d47e43aa0dc031a_Tageblatt-ca504998d250495gea6e2fe8ace6b01b%402x.png
Dr. Marco Just Quiles, AT-Redakteur Marcus Christoph, Redaktionsleiter 
Stefan Kuhn, Verleger Juan Alemann und Hartmut Koschyk. (Foto: 
Argentinisches Tageblatt)


https://twitter.com/MarcusChr73
https://www.facebook.com/marcus.christoph/

2020-08-21:
https://www.fehmarn24.de/heiligenhafen/12000-kilometer-buero-13864360.html

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1170475.zeitungssterben-ein-festes-geistiges-band.html
...In der Redaktion führte nach Peter Gorlinskys Tod Stefan Kuhn Regie. 
Der Politikwissenschaftler aus Baden-Württemberg prägte die Redaktion 
mit seinem gelassenen, von intellektueller Tiefe geprägtem Stil. Er sah 
sich dem antifaschistischen Erbe der Zeitung verpflichtet. Mit seinem 
Tod am 7. Januar dieses Jahres endete eine Ära. In den letzten Tagen 
mehrten sich Stimmen, zumindest eine Online-Version der Zeitung 
fortzuführen.


http://tageblatt.com.ar/
https://tageblatt.com.ar/dach-fenster/
(DACH = Deutschland / Österreich / Schweiz)


roger